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Op-Art Künstler Prof. Ludwig Wilding in Kleinsassen

070706_opart.jpgSchönes aus Kleinsassen. „Umwerfend! Das ist die größte Überraschung, die wir in der letzten Zeit erlebt haben.“ Es ist kein Unbekannter, der angesichts der aktuellen Ausstellung „Intelligible gewaltlose Kunst“ in der KUNSTSTATION so ins Schwärmen gerät: Kein geringerer als Prof. Ludwig Wilding, Mitbegründer und einer der führenden Vertreter der deutschen „Op-Art“ neben Vasarely, äußert bei seinem Besuch in Kleinsassen offen seine Begeisterung.

 „Meiner Ansicht nach finden die wirklich interessanten Ausstellungen heutzutage nur noch in der Provinz statt. In den großen Städten hängt immer nur das gleiche. Echte Wagnisse und Idealismus, so wie hier, findet man da nicht mehr“. Er muss es wissen, schließlich hat Wilding, der auch 26 Jahre an der HBK in Hamburg lehrte, im Laufe seiner mittlerweile über 60-jährigen Berufserfahrung als Künstler viel gesehen und in vielen Ballungszentren ausgestellt.

Anfang der 60er Jahre der Pariser „groupe de recherche“ verbunden und Mitglied der „nouvelles tendences“, die 1965 durch die legendäre Ausstellung im New Yorker Museum of Modern Art (MOMA) ihren Namen „Op-Art bekamen, erlebten die „Op-Artisten“ gerade im letzten Jahr in Ingolstadt eine groß angelegte Würdigung mit einer Gruppenausstellung „Neue Tendenzen“ und einer Retrospektive Prof. Wildings.

Dass es ihnen damals, in den 60er Jahren, um die Befreiung von den damals vorherrschenden Kunstrichtungen Informell und Tachismus, also weg von einer gefühlsmäßig und instinktiv arbeitenden Kunst, hin zu einem analytischen Zugang und damit zur Fortführung der Ideen des Bauhaus und des Konstruktivismus ging, macht die Seelenverwandtschaft Wildings zum Kurator der aktuellen Ausstellung in Kleinsassen und Leiter des „Museum Modern Art“ in Hünfeld, Jürgen Blum, deutlich.

„Die Idee ist das Wichtige und das Ergebnis, das, was an der Wand hängt oder im Raum steht. Der Künstler, der sie verwirklicht hat, der Galerist, der sie ausstellt, der Museumsleiter, der sie konserviert, sie alle dienen nur der Idee“, so ihrer beider Credo. Tatsächlich verbindet die beiden Männer aber noch mehr als nur eine ähnliche Kunstauffassung.

Nachdem Prof. Wilding 2003 bei einer Ausstellung in Gießen einen Hinweis auf das Museum in Hünfeld erhielt, suchte er den Kontakt und ist seit seinem ersten Besuch in der Haunestadt eng mit dem Jürgen Blum befreundet. Nun hat er mit ihm gemeinsam auch die KUNSTSTATION besucht und man darf annehmen, dass der berühmte Mann nicht zum letzten Mal im Fuldaer Land zu Gast war.

Die Ausstellung „Intelligible gewaltlose Kunst“ mit Kunstwerken von 58 Künstlern aus Deutschland, Österreich, Polen und Israel, wurde in Zusammenarbeit mit dem internationalen Kongresszentrum „Vienna“ in Wien entwickelt und wurde bereits in der Galerie „Atlas-Sztuki“ in Lodz/ Polen ausgestellt, ein weiterer Ausstellungstermin im Israel Museum in Jerusalem folgt noch.

In Kleinsassen ist die Ausstellung noch bis zum 5. August zu sehen. Regelmäßige Öffnungszeiten der Kunststation und des Cafés: Di – So 13 – 18 Uhr. Eintritt: 1,50 €, Kinder und Schüler frei, Führungen nach Vereinbarung.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der in der Kunststation und im Museum Modern Art in Hünfeld erhältlich ist.

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