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Unfallbelastung an Schulen: Stadt und Landkreis Fulda schneiden am günstigsten ab

Fulda. Die Unfallbelastung an den Schulen in Hessen weist große regionale Unterschiede auf. Nach einer Vergleichsuntersuchung der Unfallkasse Hessen für das Schuljahr 2004/2005 schneiden die Schulen in Trägerschaft des Landkreises und der Stadt Fulda am günstigsten ab. Dies gilt sowohl für Anzahl der Unfälle als auch die Höhe der Unfallkosten. Dennoch besteht für Landrat Bernd Woide kein Grund zur Entwarnung: „Jeder Unfall ist ein Unfall zu viel.“

Die aktuellen Statistiken der Unfallkasse bestätigen den Trend der Erhebung im Jahr 1998. Es zeigt sich ein relativ stabiles Nord-Süd-Gefälle, wonach insbesondere in den nordhessischen Kreisen und Städten die Unfallbelastung hoch ist, während die süd- und osthessische Städte und Kreise günstigere Werte aufweisen. So zählten der Landkreis Fulda oder der Main-Kinzig-Kreis schon bei der letzten Erhebung zu den Kreisen mit den niedrigsten Unfallzahlen.

Der jüngsten Vergleichsuntersuchung liegen laut Pressemitteilung von Landrat Woide alle Unfälle an allgemein bildenden Schulen des Schuljahres 2004/2005 zu Grunde, die der Unfallkasse durch die Schule oder den behandelnden Arzt gemeldet wurden. In die Berechnung sind auch alle Unfälle von Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zur Schule sowie zurück nach Hause eingeflossen. Deren Anteil beträgt rund zehn Prozent des gesamten Unfallgeschehens.

Im Landesdurchschnitt ereigneten sich pro tausend Schüler 117 Unfälle. An den Schulen in Trägerschaft des Landkreises und der Stadt Fulda waren es jeweils 101 Unfälle. Nur der Main-Kinzig-Kreis mit 99 Unfällen und die Stadt Darmstadt mit 100 Unfällen hatten geringfügig günstigere Werte. Die Unfallkosten pro Schüler lagen mit 14 Euro beim Landkreis und 16 Euro bei der Stadt Fulda hessenweit am niedrigsten. Der Landesdurchschnitt betrug hier 19 Euro.

Auffällig sind die großen Unterschiede zwischen den Regionen. Der Landkreis mit der höchsten Unfallbelastung lag um mehr als 40 Prozent über dem Landkreis mit der geringsten Unfallhäufigkeit. Auch die durchschnittlichen Unfallkosten verteilten sich ungleich über die Landkreise. Sie wichen um bis zu 50 Prozent voneinander ab. Noch größere Unterschiede gab es zwischen den Schulen. „Sichere“ Schulen wiesen oft nur ein Viertel der Unfallbelastung auf.

Um diese Unterschiede im Einzelnen erklären zu können, würden umfangreichere Daten benötigt, die in den Unfallmeldungen nicht enthalten sind. Eine Rolle dürfte die Verweildauer an der Schule, Schulklima, soziales Umfeld und der bauliche Zustand der Schule spielen. Weitere Faktoren sind der Ausbildungsstand der Sportlehrer, die Organisation des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in der Schule sowie die Praxis der Unfallmeldung und Pausenaufsicht.

Trotz der vergleichsweise günstigeren Ergebnisse für die Schulen in Trägerschaft des Landkreises und der Stadt Fulda appelliert Landrat Woide an die Verantwortlichen, sich ausführlich mit der Thematik zu beschäftigen und nach Wegen zur Senkung der Unfallbelastung zu suchen, die der Situation vor Ort gerecht würden. Die Unfallkasse Hessen biete Unterstützung in Form von Beratungen, Fortbildungsveranstaltungen und speziellen Informationen an.

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