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Kanu: Piaskowski und Zoth auf dem Weg nach Übersee

Sport. Donnerstagmorgen, neun Uhr am Flughafen Düsseldorf. Kaspar Zoth und Janina Piaskowski, Teilnehmer der Junioren-Weltmeisterschaften im Kanu Wildwasserrennsport, sind im Check-In Bereich des Flughafens. Unter den wachsamen Augen der Sportler werden die Kajaks verladen und treten den Weg in Richtung Übersee an.

Fotos (3): Kanu-Club-Fulda

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Schließlich kosten die Sportgeräte jeweils 2000 €. Für die beiden Sportler des Kanu-Club-Fulda (KCF) beginnt um elf Uhr das Unternehmen Junioren-Weltmeisterschaft in Amerika. Denn dann geht es mit dem Flieger ab nach Miami. Dort steht noch eine 1000 km lange Autofahrt an und sie sind an ihrem Ziel angekommen: dem  „US National White Water Center“ in Charlotte im Bundesstaat North Carolina. Dort werden in den nächsten zwei Wochen die Welttitelkämpfe ausgetragen.

Ein bisschen aufgeregt sind die beiden Kanuten schon vor Beginn ihrer langen Reise. Die Anspannung ist deutlich anzumerken. „Unsere Kajaks sowie die Paddel haben einen Wert von 2000€ beziehungsweise 300€. Da macht man sich schon ein wenig Gedanken darüber, dass das Flughafenpersonal auch sorgsam mit den Sportgeräten umgeht“, meint Zoth unmittelbar vor dem Abflug. Schließlich sind diese aus demselben Material wie Formel Eins Wagen, nämlich Carbon gefertigt.

Ab Freitag wird dann auf den Wettkampfstrecken, auf der Sprint und der Classicdistanz, trainiert um die optimale Fahrtlinie zu finden. Unterstützt werden die beiden dabei von David Piaskowski, der als Betreuer der deutschen Nationalmannschaft fungiert. „Internationale Rennen laufen ganz anders ab, als nationale Wettkämpfe. Da ist es wichtig, jemanden dabei zu haben, der sich auf internationalem Niveau ein bisschen auskennt. Und ich werde die Sportler der deutschen Nationalmannschaft auf dem Wasser betreuen um mit ihnen die optimale Fahrtlinie zu finden“, so  David zu seinen Aufgaben.

Am Dienstag werden die Wettkämpfe mit dem so genannten Non-Stop eröffnet. Bei diesem offiziellen Trainingslauf auf Zeit werden die Startplätze für die Wettkämpfe vergeben. Ein wichtiger Faktor hierbei ist, dass sich die Sportler eine gute Startposition für die Wettkämpfe erpaddeln, sich aber gleichzeitig nicht vollkommen verausgaben. Im Anschluss erfolgt eine große Eröffnungszeremonie, bevor am Mittwoch die Wettkämpfe mit den Einzelrennen auf der klassischen Distanz gestartet werden. Donnerstag folgen dann die Mannschaftswettbewerbe auf derselben Distanz.

Und Freitag und Samstag erfolgen die Sprintrennen im Einzel und der Mannschaft. Ein genaues Ziel bezüglich der Platzierung wollen und können die beiden Domstädter dabei aber noch nicht abgeben. Denn dieses ist auch immer Streckenabhängig. Janina Piaskowski zu ihren Ambitionen und Chancen: „Von einer Einzelmedaille zu träumen wäre Utopie. Aber ich möchte im Einzel auf Sprintdistanz schnellste deutsche Kanutin sein. Und so wie es nach den bisherigen Trainigstouren aussieht, stehen meine Chancen nicht schlecht.

Die Strecke ist schwer und anspruchsvoll, das kommt mir aufgrund meiner relativ kleinen Statur entgegen. Des Weiteren wäre eine Mannschaftsmedaille natürlich toll. Aber ich sehe das realistisch und lasse die ganze Sache auf mich zukommen um mir keinen unnötigen Druck zu machen.“ 

„Wenn in den Mannschaftrennen eine Top-Five Platzierung oder vielleicht auch eine Medaille rauskommen würde, dann wäre das schon phänomenal“, ergänzt Zoth. Er war bei den Qualifikationsrennen sowohl Schnellster im Sprint als auch auf der Classicdistanz und   möchte diese Position auch im Rennen behaupten. „Zunächst einmal gilt es, ein gutes Non-Stop zu fahren. Und dann möchte ich, wenn möglich, immer schnellster Deutscher sein. Was letztendlich am Ende für eine Platzierung rauskommt, sehen wir dann.“

Die äußeren Bedingungen spielen unseren Sportlern zurzeit in die Karten. Es herrschen Temperaturen um die 40 Grad und selbst das Wasser hat eine Temperatur von mehr als 25 Grad. Laut Kaspar und Janina ein Vorteil für beide.
Und von der Strecke sind beide begeistert. „Was die Amis ist auf die Beine gestellt haben ist der Wahnsinn. Dagegen sind die Strecken in Deutschland ein Kinderspielplatz.“ Die gesamte Sprintstrecke besteht durchgehend aus Wuchtwasser, man wird förmlich durch den künstlich angelegten Kanal hindurchgespült.

„Wer hier vorne mitmischen will, braucht enorme taktische Fähigkeiten und muss ein guter Wildwasserfahrer sein. Mit reiner Kraft kommt man hier nicht weit. Vielleicht ein Vorteil für unsere Sportler“, erklärt Betreuer David Piaskowski die Streckenschwierigkeiten.

Zusammen mit ihren Nationalmannschaftskollegen Sandra Ott (Köln), Anna Brick (Hamburg – alle Juniorinnen), Benedikt Scholz (Köln), Sören Falkenhain (Celle), Dennis Lohölter (Düsseldorf – alle Junioren Kajak) und Tim Heilinger (Köln – Junioren Canadier) geben die Fuldaer ein starkes Team ab und machen hoffentlich mit guten Platzierungen auf sich aufmerksam. (dp)

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