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Diplomfeier des Studiengangs Religionspädagogik in Schloß Neuhaus

070716_diplomfeier.jpgSchönes aus Paderborn/Fulda. 35 Absolventen des Studiengangs Religionspädagogik an der katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen konnten am Samstagnachmittag in Paderborn Schloß Neuhaus ihre Diplome entgegennehmen. Dem Pontifikalamt in St. Heinrich und Kunigunde mit Bischof Heinz Josef Algermissen aus Fulda folgte im Bürgerhaus am Schloß ein Festakt. Bischof Dr. Gerhard Feige aus der Diözese Magdeburg hielt die Festrede. Für drei ausgezeichnete Diplomarbeiten wurden Preise vergeben.

In seiner Predigt betonte Bischof Algermissen ein wichtiges Grundgesetz der Nachfolge: In der Regel werde niemand unmittelbar zum Dienst Gottes und in die Nachfolge Jesu berufen. Der Glaube, die Erfahrung und die Hilfe anderer seien nötig. Dennoch bleibe die Begegnung zwischen Gott und Mensch etwas sehr Persönliches. „Das Ja auf Gottes Ruf, das Ja des Glaubens kann uns keiner abnehmen“, stellte Bischof Algermissen fest. Dabei rufe Gott jeden auf andere Weise. Die Berufung zum pastoralen und katechetischen Dienst sei ein besonderer Auftrag, Menschen zu führen und anderen weiterzuhelfen.

Bischof Dr. Gerhard Feige nahm in seiner Festansprache Stellung zur christlichen Weltverantwortung. Dabei skizzierte er aktuelle Herausforderungen an den drei Begriffen: Aggiornamento (Verheutigung), Katholizität und Toleranz. Wie ein „längst überfälliger frischer Wind“ sei die Ansage des „aggiornamento“ des seligen Papst Johannes XXIII. durch die katholische Kirche gegangen.

Die unbefangene Öffnung der Kirche sieht Bischof Feige jedoch inzwischen in die Krise gekommen. Die Kirche stehe bei ihrem Bemühen, mit der rasanten Entwicklung Schritt zu halten, in der Gefahr, ortlos zu werden. Sie sei zuweilen nur ein unbestimmter Anbieter unter anderen. Doch eine angepaßte Kirche mache sich überflüssig. Zum Profil einer Kirche, die sich nicht kurzatmig allen gesellschaftlichen Trends anpasse, gehörten Katholizität und Toleranz. Im Bewußtsein ihrer langen Geschichte brauche die Kirche nicht auf jeden Zug aufzuspringen, der gerade fahre.

„Katholizität ist eine Haltung, die in den unterschiedlichsten Suchbewegungen der Menschen nach den Spuren forscht, die auf Einheit, Frieden und Liebe hinzielen und diese fördert“, so Bischof Feige. Neben dem Mut zu geistigen Offensiven wünschte sich der Magdeburger Bischof die Tugend der Toleranz als Balance zwischen Offenheit und eigenem Profil. Dabei sei Toleranz mehr als ein friedliches, gleichberechtigtes Nebeneinander verschiedener Stimmen. Zu einer recht verstandenen Toleranz gehöre es durchaus, die eigene Stimme kraftvoll und entschieden zu erheben.

Im Anschluß an den Festvortrag wurden drei Diplomanden aus Bielefeld, Athenstedt und Fulda mit Preisen ausgezeichnet. Die Bank für Kirche und Caritas eG Paderborn hatte 1.000 Euro gestiftet. Ihr Vorstandsvorsitzender, Dr. Richard Böger überreichte die Geldpreise von je 333 Euro.

Die Laudatio hielt jeweils der Erstgutachter aus der Professorenschaft. Kriterien für die Preisvergabe seien Interdisziplinarität, Innovation, Praxisrelevanz und Schwierigkeitsgrad gewesen, so die Dekanin des Fachbereichs Theologie, Prof. Dr. Agnes Wuckelt. Geehrt wurde aus dem Bistum Fulda Dipl.-Rel.Päd. Stefanie Förster (Fulda) mit ihrem Thema „Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. (Dtn 6,4) – Biblische Grundlagen der unauflöslichen Beziehung zwischen Gott und Mensch und ihre Relevanz für christliches Glauben“ aus dem Fach Biblische Theologie bei Prof. Dr. Rainer Dillmann. (pdp/bpf)

Zum Photo (v.l.n.r.): Stefanie Förster (Fulda), Maria Wehner (Neuhof), Hedwig Szopa (Biebergemünd-Kassel), Bischof Heinz Josef Algermissen, Juliane Braun (Marburg-Schröck) und Alexander von Rüden (Naumburg/Hessen).                        Photo: Karsten Witzel.
 

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