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Klinik-Leitung informiert über aktuellen Sachstand zu Salmonelleninfektion/ Eine Gefahr für Patienten hat zu keiner Zeit bestanden: Umfangreiches Sicherheitssystem gewährleistet hohe Patientensicherheit

Fulda. Zwei Fälle von Salmonellenerkrankungen bei Patienten, vor allem aber der Nachweis einer Infektion bei einer Mitarbeiterin in der Küche des Fuldaer Klinikums in zeitlichem Zusammenhang hat die Klinik-Leitung veranlasst, ausführlich  über Details und aktuelle Sachstände der aufgetretenen Salmonellenfälle zu informieren. „Für uns ist die frühzeitige Information oberstes Gebot angesichts der Ereignisse von 2007. Wir befinden uns vor diesem Hintergrund in einer ganz besonderen Situation“, betonte Klinik-Vorstand Harald Jeguschke in einem Pressegespräch.

Erfreuliches Ergebnis: Aufgrund der umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen ist die beschwerdefreie Küchen-Mitarbeiterin, von der routinemäßig eine Stuhlprobe nach ihrem Auslands-Urlaub genommen worden war, unmittelbar nach dem Nachweis der Infektion und bevor der abschließende Befund vorlag, vorsorglich vom Dienst freigestellt worden.

Ein Zusammenhang zwischen der Erkrankung der Patienten und der Mitarbeiterin konnte nicht festgestellt werden. Beide Patienten sind inzwischen beschwerdefrei aus dem Klinikum entlassen worden. Sie befinden sich wie die Küchen-Mitarbeiterin in hausärztlicher Betreuung. Die Mitarbeiterin darf erst nach Zustimmung durch das Kreisgesundheitsamt ihre Arbeit wieder aufnehmen.

Lehren gezogen
„Wir haben aus den Erfahrungen von 2007 unsere Lehren gezogen“, betonte Jeguschke und ergänzt, dass bei entsprechenden Erkrankungsbildern am Klinikum Fulda eine sehr hohe Patientensicherheit  bestehe. Bei zum Beispiel Durchfallerkrankungen werden sofort Untersuchungen vorgenommen und  gegebenenfalls die Patienten isoliert, erläuterte der Klinik-Vorstand. Der Bereich Krankenhaushygiene sorge für ein umfassendes Sicherungssystem im Sinne der Patienten. „Wir schauen jeden Einzelfall im Klinikum genauestens an.“ Wie Jeguschke weiter ausführte, sei der Küchenbetrieb des Klinikums durch das Kreisgesundheitsamt untersucht worden. Es  habe „keine Beanstandungen gegeben“.

Anreicherungsversuche

Über den Ablauf im konkreten Fall der Küchen-Mitarbeiterin informierte Privat-Dozentin Dr. Heike Weißer, Leiterin des Zentrallabors. Am 12. Oktober sei eine Probe angelegt worden. Am darauf folgenden Tag war das Ergebnis negativ. Am 13. Oktober, so Weißer, habe jedoch nach so genannten „Anreicherungsversuchen“ ein konkreter neuer Zwischenbefund vorgelegen, der einen Infektionsnachweis erbrachte. Die Mitarbeiterin sei daraufhin sofort frei gestellt und das Kreisgesundheitsamt informiert worden.

Salmonelleninfektionen bei einzelnen Patienten seien im Übrigen „in allen deutschen Krankenhäusern keine exotischen Einzelfälle. „Da es aber eine Mitarbeiterin der Küche war, sind wir an die Öffentlichkeit herangetreten“, so Jeguschke. Seit 2007 besteht beim Zusammentreffen der Begriffe „Salmonellen“ und „Klinikum Fulda“ in besonderes öffentliches Interesse. Im letzten Jahr gab es am Klinikum 74 an Salmonellen erkrankte Patienten. Bis dato zählt das Haus in diesem Jahr 64 Salmonellenkranke.

In allen Fällen haben sich diese Patienten die Infektion nicht im Klinikum erworben beziehungsweise sind wegen dieser Infektion ins Klinikum eingewiesen worden. Allerdings bestehe regional keine besondere Gefährdungslage, wie Jeguschke und Klinik-Hygieniker Martin Eikenberg betonen. Alleine in Hessen waren laut Eikenberg im vergangenen Jahr 1.777 Fälle von Salmonellenerkrankungen gemeldet.  „Durch im Klinikum etablierte, über die gesetzlichen Vorschriften deutlich hinausgehende Vorkehrungsmaßnahmen entdecken wir Erkrankungen sehr schnell.“

Präventive Untersuchung

Als weitere Vorkehrungsmaßnahme werden derzeit alle Küchenmitarbeiter und sonstigen mit der Lebensmittelproduktion in Verbindung stehenden Mitarbeiter – knapp 100 –  präventiv  (und zusätzlich zu den regelmäßigen Routinekontrollen) untersucht. Die Auswertung liegt nach Ankündigung der Fuldaer Klinik-Leitung Anfang kommender Woche vor. „Wir wollen damit demonstrieren, wie wir uns mit dem Thema Salmonellen auseinandersetzen und zeigen, dass wir es nicht auf die leichte Schulter nehmen.“ Im Übrigen, so ergänzt Jeguschke, sei schon in der letzten Woche auszuschließen gewesen, dass die Küchen-Mitarbeiterin mit Lebensmitteln in Kontakt kommen und damit eine Infektion unabsichtlich verbreiten konnte.

Wie der medizinische Direktor des Klinikums, Privat-Dozent Dr. Achim Hellinger erläuterte, gibt es Salmonelleninfektionen, die auch ohne Krankheitssymptome ablaufen. Wichtig sei jedoch im Falle nachgewiesener Salmonellenerkrankungen, dass die Patienten isoliert werden, eine unmittelbare Behandlung erfolgt und neben der Aufklärung des Patienten über die Situation gegebenenfalls auch das Umfeld der Betroffenen untersucht wird.

Übertragungswege
Zu den Übertragungswegen sagte Klinik-Hygieniker Martin Eikenberg, dass das  Besondere bei Salmonellen sei, dass eine Übertragung von Mensch zu Mensch extrem unwahrscheinlich ist. In der Regel sei dies nur durch infizierte Nahrungsmittel wie Eier oder etwa Geflügelfleisch möglich. „Salmonelleninfektionen sind deshalb in der Regel Lebensmittelinfektionen.“ Die Klinikleitung wird ihre Politik der transparenten und frühzeitigen Information in enger Zusammenarbeit mit dem Kreisgesundheitsamt und den Medien fortsetzen. (mb)

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