Logo

Thüga-Verkauf besiegelt – E.ON-Tochter nun in kommunaler Hand – GWV wird Anteilseigener.

091023_EONFulda. Nun ist es perfekt: Das kommunale Bieterkonsortium KOM9/Integra hat von der E.ON die Thüga AG erworben. Ein entsprechender Kaufvertrag wurde am Donnerstag unterzeichnet. Bereits im August des Jahres erzielten E.ON und die beiden kommunalen Konsortien eine Einigung über die wirtschaftlichen Grundzüge der Transaktion. Mit dabei ist auch Gas- und Wasserversorgung Fulda GmbH (GWV), und zwar als Partner des Konsortiums KOM9, eines Zusammenschlusses von mehr als 45 Stadtwerken und regionalen Versorgern in kommunaler Trägerschaft aus ganz Deutschland. Das zweite Konsortium, die Integra, besteht aus den Partnern enercity (Hannover), Mainova (Frankfurt) und N-ERGIE (Nürnberg).

Die Vereinbarung zum Erwerb der Thüga AG von der E.ON ist am 22. Oktober 2009 in Berlin unterzeichnet worden. Nach erfolgter Zustimmung aller erforderlichen Gremien steht der Vollzug des Erwerbs nun nur noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch das Bundeskartellamt, die noch in diesem Jahr erwartet wird.

Marktbewährte Kooperationsplattform
„Als Partner der KOM9 freuen wir uns, dass die im Sommer nach intensiven Verhandlungen erzielte Einigung nun besiegelt werden konnte“, kommentiert GWV-Geschäftsführer Dr. Peter Szepanek die Vertragsunterzeichnung. Hervorzuheben ist, dass das Bieterkonsortium eine Holding übernimmt, die sich bereits seit vielen Jahren bewährt hat. Schließlich ist die Thüga, die Minderheitsbeteiligungen an mehr als 90 kommunalen Energieversorgern hält (darunter 25,1 Prozent an der GWV Fulda GmbH), das größte Energie-Netzwerk in Deutschland.

091023_EON2Gemeinsam in die Zukunft
Dieser starke kommunale Verbund, der durch die Beteiligungen der Thüga an mehrheitlich kommunalen Energieversorgungsunternehmen gebildet wird, soll erhalten und gestärkt werden. Der Ausbau von Kooperationsfeldern der Beteiligungsunternehmen mit der Thüga wird die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit bestehender und Wachstum in neuen Geschäftsfeldern ermöglichen. „Für uns als Partner der neuen Thüga, aber auch für die Kommunen ergeben sich dabei vielfältige Chancen“, erläutert der GWV-Chef. „Vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Wettbewerbs auf den Energiemärkten können wir regionalen Versorger und Stadtwerke unsere Interessen in einem starken Verbund sehr viel nachhaltiger vertreten.

Gemeinsam wollen und werden wir Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft finden.“ Davon profitieren die Verbraucher in Form langfristiger Versorgungssicherheit und die Mitarbeiter der Partnerunternehmen durch Sicherung ihrer Arbeitsplätze. Übergeordnetes Ziel ist die Wahrung der Wertschöpfung vor Ort – dicht am Kunden und damit im besten Sinne des Wortes „kommunal“.

Details der Transaktion
Die KOM9 erwirbt ca. 37,75 Prozent der Stadtwerke-Holding, auf die drei Integra-Konsorten entfallen jeweils ca. 20,75 Prozent der Thüga-Anteile. Es wurde ein Kaufpreis von rund 2,9 Mrd. Euro vereinbart  Die GWV ist über die KOM9 mit 10 Mio. Euro am Kauf der Thüga beteiligt. Die Aufsichtsgremien der GWV sowie Magistrat und Stadtverordnetenversammlung haben der zukunftsfähigen Transaktion bereits in der ersten Jahreshälfte 2009 einhellig zugestimmt. Der Vorstand der Thüga AG wird seine erfolgreiche Arbeit unter der Leitung von Ewald Woste als Vorstandsvorsitzenden fortsetzen.

Hintergrund zur Thüga
Die Thüga AG ist mehr als 90 Minderheitsbeteiligungen das größte Netzwerk kommunaler Energieversorger in Deutschland. Die Mehrheitseigentümer sind zumeist die jeweiligen Städte und Gemeinden. Inklusive aller Beteiligungen versorgte die Thüga-Gruppe in 2008 bei einem Absatz von 158 TWh Gas rund 2,9 Millionen Gaskunden, bei einem Absatz von 38 TWh Strom rund 3,5 Millionen Stromkunden und rund eine Million Kunden mit Trinkwasser.

Daneben versorgt Thüga im sogenannten Eigengeschäft Gas- und Stromkunden vornehmlich in Süddeutschland sowie über die voll konsolidierte Tochtergesellschaft Harz Energie GmbH & Co. KG (Thüga-Anteil 53 Prozent) in Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. In 2008 erwirtschaftete die Thüga AG selbst einen konsolidierten Umsatz von rund 630 Mio. Euro. Inklusive aller Minderheitsbeteiligungen (Thüga-Anteil mindestens 20 Prozent) erzielte die Thüga-Gruppe 2008 einen Gesamtumsatz von 16,4 Mrd. Euro. An dem zukünftigen Ergebnis der neuen Thüga AG wird GWV nun anteilig partizipieren.

Categories:

Alle Nachrichten, Politik & Wirtschaft