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Hausarztpraxis für 10.000 Hippies? Malteser stellen Sanitätsdienst beim Herzberg-Festival

Schönes von der Burg Herzberg. „Wir betreiben sozusagen eine Arztpraxis für 10.000 Hippies“, beschreibt Dr. Thomas Plappert, Notarzt und ärztlicher Leiter des Einsatzes die Tätigkeit der Malteser beim Burg-Herzberg-Festival an diesem Wochenende. Die Bandbreite medizinischer Hilfeleistungen sei dabei viel weiter, als bei Sportveranstaltungen oder etwa den Open-Air Konzerten auf dem Fuldaer Domplatz. Insgesamt sieben Tage lang stehen die Sanitäter bei kleineren Blessuren oder medizinischen Notfällen bereit.

Der immer größer werdenden Veranstaltung begegnen die Malteser im Jahr 2007 mit einer zweiten Sanitätsstation, die am Wochenende eingerichtet wurde. Die Anlaufstellen sind rund um die Uhr besetzt. Ein Führungsteam hat den Einsatz mehrere Monate im Voraus geplant und organisiert. Einsatzpläne und medizinische Leitlinien garantieren eine Versorgung nach hohen medizinischen Standards und eine problemlose logistische Abwicklung im Hintergrund.

Wie wichtig die Anwesenheit der Malteser ist, hat bereits der vergangene Mittwoch gezeigt: Nach einer allergischen Reaktion auf einen Insektenstich wurde der Einsatz des Rettungshubschraubers nötig. „Ohne eine sofortige Behandlung hätte das tragisch enden können“, so Plappert. Doch einem Großteil der Patienten kann direkt vor Ort geholfen werden, nur bei wenigen ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Bis zum späten Samstag Abend zählten die Malteser 268 Hilfeleistungen. Für vier Festivalbesucher endete die Veranstaltung in einem der umliegenden Krankenhäuser.

Nach zwei hochsommerlichen Festivals in den vergangenen Jahren sind die Temperaturen in diesem Jahr niedriger, doch auch von Regenfällen lassen sich die Hippies nicht die gute Stimmung verderben. Notarzt Plappert: „Wir Malteser stellen uns auf jede Wetterlage ein und beobachten die Vorhersagen und Warnungen des Wetterdienstes sehr genau“. Dabei habe jedes Wetter Vor- und Nachteile: „Sonnenschein und große Hitze führen nicht nur zu einem Sonnenbrand, auch Kreislaufprobleme können folgen. Ist es wie in diesem Jahr nachts sehr kühl, kann man sich im Zelt trotz Schlafsack schnell erkälten“. Für die völlig durchnässten Festivalbesucher bestehe außerdem die Gefahr einer Unterkühlung.

Ausdrücklich lobt Plappert die Zusammenarbeit mit den beteiligten Behörden und Organisationen: „Die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst ist sehr gut, die Abstimmung mit der zuständigen Rettungsleitstelle klappt einwandfrei“. Außerdem stehen die Malteser mit der  Freiwilligen Feuerwehr Breitenbach sowie der Polizei in engem Kontakt. „Gefahrenabwehr ist eben nichts für Einzelkämpfer“, sagt Plappert abschließend. (tg)

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