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Es gibt noch jede Menge zu entdecken! 3. Biowerkstatt der KAF

Schönes aus Fulda. Okapi, Riesenwaldschwein oder Riesenmuntjak sind Tiere, die erst im vergangenen Jahrhundert entdeckt worden sind. Sie gehören zu den ca. 1,5 Millionen Tierarten von denen die Zoologen heute Kenntnis besitzen. Doch die Tierforscher scheinen noch jede Menge zu tun zu haben. Prof. Dr. Wolfgang Böhme, stellvertretender Direktor des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig in Bonn, schätzt nämlich, dass es ca. zehn bis 20 Millionen Tierarten auf der Welt gibt. 

Fotos (18): Max Colin Heydenreich

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Böhme referierte gestern im Rahmen der 3. Biowerkstatt der Kinder-Akademie Fulda zum Thema “Sind heute noch Großtiere zu entdecken?” Diese Frage konnte der Zoologe mit „ja“ beantworten. „Viele meinen, es gebe nichts Neues mehr zu entdecken. Doch niemand weiß, welche rätselhaften Wesen sich in den entlegensten Winkeln der Erde verbergen“, sagte Böhme.

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Immerhin seien in nur zehn Jahren 1.000 neue Reptilien entdeckt worden – eine Zahl die erahnen lässt, wie viel Entdeckerpotenzial das Tierreich noch birgt. Böhme selbst hat in den 1980-er Jahren auf kuriose Weise einen Waran entdeckt. Der Zoologe saß damals vor dem Fernseher, um sich eine Dokumentation über den Jemen anzusehen. Plötzlich huschte ein Waran, der noch nie zuvor beschrieben worden war, durchs Bild.

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 Der Wissenschaftler setzte alle Hebel in Bewegung, kontaktierte den Fernsehsender und reiste schließlich selbst in den Jemen. Heute trägt seine Entdeckung den Namen „Jemen-Waran“ (Varanus yemenensis). Warane gehören zu den größten Echsen der Welt und können bis zu drei Meter lang und über 100 Kilo schwer werden.

Die jungen Teilnehmer der Biowerkstatt wollten von Professor Böhme vor allem eines wissen: nämlich wie man denn darauf kommt, dass etwas neu ist? „Mann muss sich im Tierreich auskennen, die Augen offen halten und beim leisesten Verdacht den Dingen auf den Grund gehen“, sagte Böhme.

Wolfgang Böhme studierte Zoologie, Botanik und Paläontologie an der Christian-Albrechts Universität in Kiel. Seit 1987 ist er stellvertretender Direktor des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig in Bonn und gleichzeitig Leiter der Abteilung Wirbeltiere und Kurator für Herpetologie. 1988 habilitierte er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm Universität Bonn und wurde dort 1996 Professor für Zoologie.

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