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Delegation wirbt für 108. Deutschen Wandertag in Fulda

Schönes aus Saarlouis. Die Zeit verrinnt wie im Fluge. Kein volles Jahr mehr liegt vor dem Rhönklub, wenn er gemeinsam mit seinen Partnern, der Stadt Fulda, dem Landkreis Fulda sowie dem Wartburgkreis und dem Kreis Rhöngrabfeld, vom 26. – 30. Juni 2008 den 108. Deutschen Wandertag ausrichtet. In der „Stadt des Sonnenkönigs“, Saarlouis, bekamen die Rhönklubwanderer und eine kleine Delegation der Stadt mit Oberbürgermeister Gerhard Möller an der Spitze einen kleinen Vorgeschmack auf das, was die Beteiligten 2008 erwartet.

Fotos (4): Stadt Fulda

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Nicht nur das Wetter war mit zeitweise 32 Grad und herrlichstem Sonnenschein geradezu ideal, sondern auch die Ablauforganisation. Am großen Markt der Stadt fanden fast alle wichtigen Veranstaltungen statt. Schlagerstar Nicole und viele andere, vor allem heimische Gruppen, heizten die Stimmung bei Wanderern und Einheimischen kräftig an. Tausende strömten in das Herz der Stadt zur Feierstunde mit Festredner Professor Dr. Klaus Töpfer oder dem sonntäglichen Festzug als farbenfrohem Höhepunkt des Wochenendes.

Beeindruckt vom gelungenen Rahmen und der glänzenden Vorbereitung sprach Fuldas Verwaltungschef im Saarlouier Theater am Ring auf der Mitgliederversammlung des Deutschen Wanderverbands die offizielle Einladung für den 108. Deutschen Wandertag in Fulda aus. Am darauffolgenden Wochenende erneuerte Möller bei einer Präsentation des Rhönklubs und der Rhön auf dem Markt vor großem Publikum die Einladung, nach Fulda zu kommen.

Von bester Seite zeigen

Da im kommenden Jahr zugleich das 125-jährige Bestehen des Deutschen Wanderverbands gefeiert wird, die Barockstadt außerdem ideal gelegen ist, rechnen Rhönklub-Präsidentin Regina Rinke und die Mitveranstalter mit bis zu 30.000 Wanderfreunden, die während des sechstätigen Programms in der Region sein werden. Für alle Beteiligten ist dies eine große organisatorische und logistische Herausforderung, der sich alle jedoch mit großem Enthusiasmus stellen, schließlich wollen sich Region und Rhönklub von ihrer besten Seite zeigen.

070808_saarlouis_4.jpgDass man auf das, was man vorzuweisen hat, stolz ist und zu recht stolz sein kann, bekräftige OB Möller auf der Mitgliederversammlung in Saarlouis. Tausende Wanderer benutzten Jahr für Jahr die Infrastruktur eines gut ausgebauten Wandernetzes in der Rhön. Die Gründer des Rhönklubs seien weitsichtig gewesen. Die Vorgängergeneration habe sich zum Ziel gesetzt, dem Menschen Natur zu erschließen und nahezubringen in einer benachteiligten Region. Mit großer Freude könne man im nächsten Jahr die 125-jährige Gründung des Vereins feiern und, dass es den Gründern gelungen sei, ihr Ziel zu verwirklichen.

Als Werbung für Fulda zitierte Möller Heinrich von Kleist, der Fulda als „die schönste und angenehmste Stadt Deutschlands“ einst beschrieben hatte sowie FAZ-Korrespondent Peter Müller von der Grün. Er attestierte der Bonifatiusstadt im Gegensatz zum protestantischen Norden Hessens sinnlich zu sein, voller Lebenslust und Optimismus. Die Fuldaer ergriffen ihre Chancen und behaupteten sich stolz. Der OB bekannte, selbst ein großer Wanderfreund zu sein. Erst vor wenigen Tagen habe er den Premiumweg des „Hochrhöhers“ erwandert, um sich fit zu machen für den nächsten Wandertag, zu dem er die Mitglieder des Verbandes auch im Namen von Landrat Bernd Woide herzlich in die Stadt und in die Region einlud.

Gruß des Rhönpaulus

Mit heimischen Tänzen, dem „Rhönlied“ und einem kleinen Gedicht des „Rhönpaulus“ stimmte der Rhönklub die Wanderer am Samstagnachmittag auf den kommenden Wandertag 2008 in Fulda ein. Mit einem sympathischen „hallo Freunde“ warb Rhönklubpräsidentin Rinke für ihren Verband, der der Tradition verbunden, aber auch der Modere aufgeschlossen sei. Als Vorgeschmack auf Fulda setzte das Glockengeläut der Stadtkirche von Saarlouis just in dem Moment ein, als die Rhönklubpräsidentin die Einladung, nach Fulda zu kommen, aussprechen wollte. Rinkes spontaner Kommentar: „Ich empfinde das als Gruß von oben“.

OB Möller bekräftigte noch einmal seinen Willkommensgruß. Die deutsche Wanderbewegung und Fulda „passen unverwechselbar zusammen“, sagte er. Inzwischen gehöre es zur festen Tradition, dass die Barock- und Bonifatiusstadt alle 25 Jahre und im kommenden Jahr zum 6. Mal Deutschlands Wanderfreunde begrüßen könne. Der Deutsche Wandertag sei somit zu einem „Bestandteil der Geschichte und der Gegenwart unserer Stadt geworden“. Lob sprach Fuldas Verwaltungschef seinem Kollegen Roland Henz aus Saarlouis aus. Henz und sein Orga-Team hätten Fulda eine große Vorgabe gemacht. Das Wetter, das Ambiente der „Stadt des Sonnenkönigs“ und die Organisation sind aus Möllers Sicht glänzend gewesen. Aber auch der Rhönklub und seine Mitstreiter seien für das nächste Jahr bestens gerüstet.

Heimat und Identität nicht vergessen

Ein überzeugendes Plädoyer für die Wanderbewegung legte der frühere Bundesumweltminister Professor Dr. Klaus Töpfer auf der Feierstunde vor Wanderfreunden ab. „Es gibt nichts Wichtigeres für die Zukunft als Wandertage und das Wandern“, sagte der Ex-Minister. Seine Lebendigkeit und Zukunftsfähigkeit habe er im letzten Jahrhundert immer wieder bestätigt. Mit Blick auf die Globalisierungsdiskussion sagte Töpfer, dass Globalisierung nicht gelingen werde, „wenn wir Heimat und Identität vergessen.“

Sich der kulturellen Identität zu vergewissern bedeute aber auch, trotzdem offen für Neues zu sein. In seiner Rede griff Töpfer auch Gedanken des Jesuiten Baltasar Gracián auf. Von ihm stammt der Satz, man müsse lernen, früh genug innezuhalten. Das sei für den Menschen von heute äußerst schwierig, der unentwegt laufe, aber vor lauter Bäumen den Wald nicht sehe. Gerade aber dieser Ausblick, das Innehalten und Wahrnehmen, sei das Ziel. Das vermittle das Wandern.

Mit wieviel Freude und Begeisterung die Wanderer unterwegs sind, erlebten neben den tausenden Festzugteilnehmern zum Höhepunkt des Deutschen Wandertages auch die vielen Gäste entlang der Zugstrecke. Weit über zwei Stunden zogen die einzelnen Gruppen durch die Saarlouier Innenstadt zum zentralen Treffpunkt am Markt. Weit vorne mit dabei die Abordnung des Rhönklubs mit seinen Zweigvereinen, die angeführt von ihrer Präsidentin mit großen Transparenten und Tafeln für den 108. Deutschen Wandertag in Fulda warben.

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