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Serie „Palliativ Care“ – heute: „Düfte/ätherische Öle“

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Serie. Anfang Mai hat die Redaktion in Zusammenarbeit mit dem Palliativnetz Osthessen die Serie „Palliativ Care“ gestartet. Bis Mitte November geben Palliativmediziner Thomas Sitte und Krankenschwester Manuela Straub immer mittwochs Tipps zur Pflege schwerstkranker Patienten geben. Tipps, die nicht nur den pflegenden Angehörige helfen, sondern auch die Lebensqualität der Patienten deutlich verbessern können. Heute informiert Manuela Straub über den Einsatz ätherischer Öle in Palliativ Care.

Mit dem Einsatz ätherischer Öle können wir Symptome wie Unruhe, Übelkeit, Angst, Schlaflosigkeit, Schmerzen u.v.m. lindern und so das Wohlbefinden der Patienten fördern. Die ätherischen Öle werden über Mund und Nase eingeatmet oder gelangen über die Haut in den Blutkreislauf. So wirken sie direkt auf das Nervensystem und den Hormonhaushalt. Je nach Substanz können sie entspannend, angstlösend, krampf- oder schleimlösend wirken.

Die Öle setzen wir zur Aromatisierung der Räume, für Waschungen, Wickel, Auflagen, Massagen oder Einreibungen ein. Alle Maßnahmen sind eine besondere Form von Zuwendung. Balsam für Leib und Seele, der für Schwerstkranke und Sterbende und deren Angehörige eine Wohltat sein kann. Denn wer freut sich nicht über eine Einreibung mit einem wohlriechenden Öl oder über einen liebevoll angelegten Bauchwickel – über Nähe und Zuwendung in dieser schweren Zeit?

Ohne viele Worte – gerade wenn manchmal die Worte fehlen oder die Kraft nicht reicht – kommt man über die Berührung miteinander in Kontakt bzw. ins Gespräch. Diese tröstende Nähe und die gemeinsam verbrachte Zeit werden von Patienten und Angehörigen als sehr „heilsam“ empfunden. Denn es handelt sich um kleine Zeichen der Hoffnung und Wertschätzung – die dem Tag mehr Leben geben.

Manche Erkrankungen bringen auch Wunden mit sich, die einen unangenehmen Geruch absondern. Die Patienten sind dann zusätzlich sehr mit Scham und Angst belastet. Zu der Tatsache, sich selber manchmal nicht mehr riechen zu können, kommt noch die Angst hinzu, gemieden zu werden. Hier kann man mit speziell palliativ-pflegerischen Maßnahmen z.B. in der Wundversorgung, aber auch mit dem Einsatz ätherischer Öle Leiden lindern. (ms)

Wer weitere Fragen hat, kann sich an das Schmerz & PalliativZentrum Fulda unter Telefon 0661 – 9 01 50 16 wenden oder findet weitere Informationen im Internet unter www.palliativnetz-osthessen.de

Bislang veröffentlichte Themen der Serie:
1. Schmerzlinderung
2. Durchbruchschmerzen
3. Lagerung
4. Mundpflege und Hilfe bei Durstgefühl
5. Wundliegen & Hautpflege
6. Atemnot
7. Ängste
8. Unruhe
9. Schwäche
10. Müdigkeit
11. Hunger
12. Durst
13. Unangenehme Wunden
14. Verstopfung
15. Juckreiz

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