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Fünf Jahre Anonymes Beratungstelefon des Sozialdienst katholischer Frauen

Fulda/Hanau/Kassel/Marburg. 2004 wurde das Anonyme Beratungstelefon durch den Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in der Diözese Fulda eingerichtet. Als wichtige Ergänzung zu den vorhandenen Babyklappen in Hanau, Fulda und Kassel bietet es täglich in der Zeit von 8 bis 23 Uhr einen sehr niedrigschwelligen Zugang zu Hilfsangeboten. Frauen, die sich in einer ausweglos erscheinenden Notlage rund um Schwangerschaft und Geburt eines Kindes befinden, finden hier Unterstützung.

„Die Realitäten schwangerer Frauen passen oft nicht in die genormte und heile Welt der meist von Medien verbreiteten Vorstellungen von Schwangerschaft: Teenager werden schwanger, Alleinverantwortung durch Trennung oder Scheidung vom Kindesvater überfordern die werdende Mutter, traditions- und kulturbedingte Ängste bringen Frauen dazu, ihre Schwangerschaft bis zum Ende zu verbergen, Gewalterlebnisse in der Ehe können eine Schwangerschaft zur Bedrohung werden lassen“, ruft Diözesanreferentin Elisabeth Werthmüller in Erinnerung.

In diesen Situationen müsse es Angebote geben, die schnell und anonym genutzt werden könnten. „Am Anonymen Beratungstelefon sorgen haupt- und geschulte ehrenamtliche Mitarbeiterinnen dafür, daß vertrauensvolle Gespräche möglich sind. Individuelle Lösungen und Hilfen können dabei gefunden werden.“

Das Telefon klingelt laut Werthmüller z. B., wenn eine Jugendliche Angst hat, mit ihren Eltern über die gerade erfahrene Schwangerschaft zu reden, eine Frau, die gerade entbunden hat, sich nach Möglichkeiten erkundigt, ihr Kind „loszuwerden“, ein werdender Vater sich Sorgen um seine Frau macht, die „durchzudrehen“ scheint oder eine Frau verzweifelt weint, weil sie außerehelich schwanger geworden ist, dies aber erst vor Ende der Schwangerschaft feststellt und „das alles“ nicht gewollt hat.

Die Mitarbeiterinnen am Anonymen Beratungstelefon wünschen sich, daß das Anonyme Telefon Frauen im Vorfeld von möglichen Kurzschlußhandlungen erreicht. „Am Besten ist es natürlich, wenn Frauen es schaffen, in die Beratungsstelle bzw. in Kontakt mit Beraterinnen zu kommen“, so Werthmüller. Viele Anruferinnen und Anrufer gingen nach dem Telefonat dann auch den Weg in die Beratungsstelle. (bpf)

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