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„Die kluge Bauerntochter“ – Gelungene Inszenierung in der Kunststation

070818_bauerntochter.jpgSchönes aus Kleinsassen. Eine einzige Schauspielerin, einen großen Korb und ein paar Requisiten, mehr braucht es nicht, um das Mehr-Personen-Stück von der klugen Bauerntochter aufzuführen, vorausgesetzt man spielt das Grimmsche Märchen so wie Silke Ohlert vom Fladunger Flurtheater.

Mit minimalem Aufwand aber maximaler Ausdruckskraft schafft sie es, den bornierten König, die kluge Königin – ehemals Bauerntochter – einen berittenen Boten und den um sein Kalb betrogenen Bauern nahezu gleichzeitig darzustellen, ohne dass die Fülle der Charaktere die Zuschauer, die zum Teil noch nicht einmal in die Schule gehen, verwirrt. Als kluge Bauerntochter bindet sich Ohlert zum Beispiel einfach einen Rock vor, der – wenn ihr Vater, der Bauer, spricht – als Umhang über die Schulter geklappt wird und dem König setzt sie als Krone kurzerhand die eigene Hand auf.

Der große Korb ist mal Kochtopf, mal Verließ, mal Königsthron und immer der Fundus, aus dem die Schauspielerin ihre Requisiten zaubert. So konnte das Publikum in dem bestens für die Aufführung geeigneten Innenhof der Kunststation eine gelungene Inszenierung erleben, die die Fantasie bei den Großen und den Kleinen gleichermaßen anregte und mit vielen witzigen Einfällen immer wieder für Heiterkeit sorgte. Schade nur, dass das Flurtheater nur an diesem einen Nachmittag während der Kunstwoche zu Gast in Kleinsassen war. (Marianne Blum)

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