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Neue „Museumsinsel“ lädt zum Tag der offenen Tür

Schönes aus Hünfeld. Die neu gestaltete Museumsinsel in Hünfeld ist weitgehend fertig gestellt. Am kommenden Sonntag lädt das Konrad-Zuse-Museum mit Stadt- und Kreisgeschichte im Rahmen des diesjährigen Hünfelder Gaalbernfestes von 11 bis 15.30 Uhr seine Tore.

Am Samstag wird die neu gestaltete Museumsinsel offiziell mit geladenen Gästen ihrer Bestimmung übergeben. Erwartet werden dazu Staatsminister Stefan Grüttner, Chef der Hessischen Staatskanzlei, und Prof. Dr. Horst Zuse von der Konrad-Zuse-Gesellschaft, sowie Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel und Landrat Bernd Woide.

Den Gästen werden kostenlose Führungen durch die neu gestalteten Räumlichkeiten sowie Kaffee und Kuchen angeboten. Durch die Erweiterung des Museums um zwei weitere Gebäude ist eine „Museumsinsel“ entstanden. Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, um das Konrad-Zuse-Museum erheblich zu erweitern.

Besucher können die herausrage Erfinderpersönlichkeit, die den größten Teil ihres Lebens von 1957 bis 1995 in Hünfeld verbracht hat, dort nicht nur als Pionier der Computergeschichte erleben, sondern auch als Künstler und Wissenschaftler. Zu den herausragenden Exponaten des Museums gehören viele Original-Zuse-Gemälde, aber auch Grafiken und Holzschnitte, die das umfangreiche künstlerische Wirken Zuses darstellen.

Herausragend ist auch der einzig funktionierende Nachbau der ersten frei programmierbaren Rechenmaschine der Welt, Zuses Z 3, die der Erfinder 1941 der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. Die Zuse KG hatte 1961 für das Deutsche Museum in München einen ersten Nachbau der Maschine hergestellt. Das Original war während der Kriegswirren in Berlin zerstört worden. Dieser Nachbau in München ist allerdings nicht mehr funktionsfähig.

Der älteste Sohn von Professor Konrad Zuse, Professor Dr. Horst Zuse, hatte gemeinsam mit dem südamerikanischen Wissenschaftler Dr. Raul Roja die Maschine rekonstruiert, die bis heute Rechenoperationen und Speichervorgänge ausführen kann und Besuchern vorgeführt wird. Weiter enthält die Sammlung wichtige Zuse-Computer wie die Z 11, die Z 22 und Z 23, die Z 25 und die Z 64, mit der die CAD-Technologie grundgelegt wurde.

Zuse ist daneben auch Schöpfer der ersten universellen Programmiersprache der Welt, des „Plankalküls“. In den neuen erweiterten Räumen hat auch die Abteilung Vor- und Frühgeschichte einen erheblich erweiterten Raum gefunden. Dort wird nicht nur die Nachbildung des reichen Mädchens von Molzbach, ein 3.500 Jahre alter keltische Grabfund, ausgestellt, erstmals sind auch Originalexponate zu sehen, die bei der Grabungskampagne am Keltenhof bei Mackenzell gefunden wurden.

Dazu gehören unter anderem Keramiken, die unter Verwendung von original Scherben rekonstruiert wurden und die Nachbildung eines Brennofens. Neu im Museum sind auch die Präsentationen der Geschichte der Paten- und Partnerschaften Hünfelds sowie der ehemaligen französischen Kriegsgefangenen des Lagers Hünfeld.

Eine eigene Abteilung widmet sich der jüdischen Kultur im Hünfelder Land und deren Vernichtung durch die Nationalsozialisten. Weitere Abteilungen beschäftigen sich mit Jagd- und Naturkunde in der Region, mit dem großen Brand von 1888, der das Stadtbild völlig veränderte sowie dem Gefecht am Quecksmoor von 1866 im Deutschen Bruderkrieg, das bei Kirchhasel stattfand.

Eine Sonderausstellung ist zur Eröffnung dem Marburger Maler Otto Ubbelohde. Professor Dr. Peter Weber hat ihr den Titel „Transformationen: Begegnungen mit dem Marburger Maler Otto Ubbelohde“ gegeben.

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