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IHK-Vollversammlung tagte auf der Wasserkuppe

Schönes von der Wasserkuppe. Auf Einladung von Landrat Bernd Woide traf sich die Vollversammlung der IHK Fulda zu ihrer turnusmäßigen Sitzung erstmals auf der Wasserkuppe. Der Landrat sah in dem gewählten Tagungsort eine „symbolische Aufforderung, den Regionalgedanken noch stärker in die Arbeit des Parlaments der Wirtschaft hineinzutragen“.

Gemeinsam mit dem Leiter der hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhöns, Otto Evers, nutzte Woide die Gelegenheit, vor den Vertretern der Wirtschaft seine Vorstellungen von der Weiterentwicklung des Biosphärenreservats und der Wasserkuppe zu erläutern.

Die administrative Umsetzung der Ziele des Biosphärenreservat ist nach der festen Überzeugung von Landrat Woide eine klassische Querschnittsaufgabe und von daher auf der unteren Verwaltungsebene gut angesiedelt. „Die Kreisverwaltung verfügt in besonderer Weise über das notwendige Querschnitts-Knowhow.“ Otto Evers unterstrich, dass nach der Neuregelung der Zuständigkeiten und der damit verbundenen Eingliederung der Verwaltungsstelle in die Kreisverwaltung das Biosphärenreservat seinen zentralen Stellenwert behalten werde. „Wir sind es wert, Biosphärenreservat zu sein und wollen es auch in Zukunft bleiben.“

Landrat Woide und Verwaltungsstellenleiter Evers warnten vor einer zu einseitigen Sichtweise von Biosphärenreservat. Beim Biosphärenreservat handele es sich nicht um ein klassisches Naturschutzprojekt. Vielmehr gehe es darum, modellhaft aufzuzeigen, wie Menschen in einer gewachsenen Kulturlandschaft verantwortungsbewusst mit der ihnen anvertrauten Umwelt umgehen könnten. Hierzu gehöre als wichtiger Teilbereich Nachhaltigkeit in der Wirtschaft. Woide rief die Mitglieder der IHK-Vollversammlung dazu auf, sich aus ihrem Blickwinkel an der Diskussion um die Weiterentwicklung des Biosphärenreservats zu beteiligen.

Dem Landkreis Fulda geht es nach Aussage von Landrat Woide bei seinen Aktivitäten auch darum, neue Wertschöpfungspotentiale in der Region zu schaffen. Dies gelte insbesondere für die verstärkte Nutzung regenerativer Energien. Dabei bekannte er sich als ausdrücklicher Gegner von Windkraftanlagen, die das Landschaftsbild in der Rhön zerstörten und volkswirtschaftlich wenig effizient seien.

Woide sprach sich weiterhin für eine bessere Verkehrsverbindung zwischen den Wirtschaftsräumen Osthessen und Südthüringen aus und stellte fest, dass es bei der Vermarktung von regionalen Produkten wie dem Biosphärenrind sowohl unter quantitativen als auch qualitativen Gesichtspunkten noch Nachholbedarf gebe.

Otto Evers wertete er als Bestätigung für die von der Verwaltungsstelle geleistete Arbeit, dass die Rhön bei der Überprüfung der Prädikatisierung unter der bundesdeutschen Biosphärenreservaten mit am besten abgeschnitten habe. Die noch offenen Punkte würden zügig abgearbeitet. In dem Bestreben, Partnerbetriebe in der Region zu finden und bei ihnen für den Gedanken einer nachhaltigen Wirtschaftsweise zu werben, sei das Biosphärenreservat ein großes Stück vorangekommen. Besonders fühle man sich der Umweltbildung verpflichtet und wolle sich deshalb verstärkt um Patenschaften mit Schulen und Kindergärten bemühen.

Im Hinblick auf die künftige Entwicklung der Wasserkuppe kündigte Landrat Woide an, dass er gemeinsam mit dem hessischen Staatsminister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, Dr. Alois Rhiel, einen „Masterplan“ vorlegen wolle, der nicht nur einzelne Aspekte wie Tourismus, Besucherlenkung und Gastronomie aufgreifen werde, sondern eine Gesamtschau versuchen solle.

„Wir müssen von einer reinen Objektdiskussion beispielsweise um das Radom wegkommen und konzeptionell weiterdenken.“ Die Wasserkuppe sei das „Entrée für die ganze Region“ und als höchster Berg Hessens auf Landesebene zu wenig akzentuiert.

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