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Von Chicago nach Ziehers-Nord und von Bordeaux in die Rhön

070822_fh.jpgSchönes aus Fulda. Rund Acht Wochen in Fulda und im Biosphärenreservat Rhön gingen für die internationalen Teilnehmer des Sommerpraktikums-programms „Hessen Global“ am Dienstag mit einer Präsentation ihrer Projektergebnisse zu Ende. Die Studierenden aus den USA, Frankreich und Niederlande zeigten in ihren Präsentationen, was sie in den letzten Wochen im Themengebiet „Nachhaltige Entwicklung“ erfahren und für das Stadtplanungsamt der Stadt Fulda und für die Hessische Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön entwickelt hatten.

Christina Langsdorf (Referat für Wissenstransfer, Hochschule Fulda) und die wissenschaftlichen Leiterin des Programms „Hessen Global“, Prof. Dr. Gisela Baumgratz-Gangl (Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Fulda) begrüßten die Gäste, darunter Vertreter von Stadt und Landkreis Fulda, den Praxispartnern des Programms. „Interkultureller Kompetenz, d.h. das Verständnis für andere Kulturen und die Fähigkeit zur internationalen Zusammenarbeit gewinnt im Zeitalter der Globalisierung an Bedeutung. Hessen Global zeigt einen Weg auf, wie diese wichtigen Schlüsselqualifikationen vermittelt werden können“ beschrieb Prof. Dr. Baumgratz den Anspruch des Pilotprogramms.

Der Kreisbeigeordnete Dr. Heiko Wingenfeld betonte das Interesse des Landkreises an internationaler Kooperation, wie sie in den Praxisprojekten des Programms gelebt wird: „Es ist für die Stadt- und Landkreisverwaltung wichtig, auch von außen Impulse für die eigene Arbeit zu erhalten“. Joachim Jenrich von der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO Biosphärenreservats ergänzte: „Internationale Kooperation ist ein wichtiges Anliegen der UNESCO-Modellregionen, um Erfahrungen auszutauschen und gute Praxis weltweit zu verbreiten. Deshalb greifen wir die Möglichkeiten zum internationalen Austausch, wie sie Hessen Global bietet, gerne auf.“

Wenn die beiden Stipendiaten der hessisch-aquitanischen Regionalpartnerschaft ihre Projektergebnisse im Aquitaine vorstellen, werden sich hieraus zudem weitere Anknüpfungspunkte für die deutsch-französische Regionalkooperation ergeben. Zum Beispiel gebe es sicherlich Interesse von Seiten des regionalen Naturparks „Landes de Gascogne“ und der Agentur für Umwelt und Energiemanagement in Aquitaine an den Ergebnissen des Projekts zur nachhaltigen Nutzung der Bioenergie in Zusammenarbeit mit der hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO Biosphärenreservats Rhön.

Bevor Mediendozent Arnold Schenk mit einem kleinen Film Impressionen aus dem Praktikumsprogramm zeigte, stellte Mitinitiator Thomas Berger, Geschäftsführer des Instituts inter.research e.V., das Anliegen von „Hessen Global“ vor: „Mit dem Programm möchten wir es den Studierenden und Praxispartnern ermöglichen, hochwertige Praxisphasen zu verwirklichen und internationale Perspektiven sowie theoretische Grundlagen auf regionale Fragestellungen praktisch anzuwenden.“

Bethany Lerch (USA), Jaques de Richemont (Frankreich), Nicholas Kasang (USA) erstellten eine Analyse des städtischen Lebensraums in Fulda am Beispiel des Stadtteils Ziehers-Nord. Dabei wurde auch die Sicht der Bewohner auf ihren Stadtteil und insbesondere auf Frei- und Grünflächen untersucht und ein Entwicklungsszenario entwickelt. Das Praxisprojekt diente damit auch der Vorbereitung der demnächst anstehenden Untersuchungen zur Kinder- und Familienfreundlichkeit im Rahmen des Spielplatzkompasses durch die Stadt Fulda.

Leah Ihlenfeld (USA), Ruben Brouérius van Nidek (Niederlande) und Francois Barbe (Frankreich) präsentierten ihre Studie zum Energiepflanzenanbau und zur Nutzung von Biogas im Biosphärenreservat Rhön. Darin untersuchten die Studierenden mit welchen Pflanzen und welchen Betriebsgrößen der Energiepflanzenanbau ökonomisch in der Region sinnvoll ist und welche ökologischen Folgen mit der Biogasnutzung verbunden sind. Es wurden Modelle und Szenarien erarbeitet, die den Dreiklang aus ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit berücksichtigen.

Im Anschluss übergaben Prof. Dr. Gisela Baumgratz-Gangl und Christina Langsdorf die Zertifikate an die Teilnehmer und beglückwünschten Sie zu ihrem Engagement und ihren Leistungen im Programm. Der Dank der Initiatoren für die Unterstützung im Programm geht an alle Personen ob im Biosphärenreservat, in der Landkreisverwaltung, in der Stadtverwaltung und an die Bürger des Stadtteils Ziehes-Nord, die an den Praxisprojekten mitwirkten.

Darüber hinaus gilt der Dank den Dozenten aus Fulda, Marburg, Gießen und Bordeaux und nicht zuletzt den Förderern und Sponsoren des Programms, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst, dem Regionalrat von Aquitaine (Hessens Partnerregion in Frankreich) und an Förstina-Sprudel.

Einen großen Applaus erhielt ebenso die Programmkoordinatorin Frau Katja Mruk von der Hessen Networks! Koordinierungsstelle für ihren großen Einsatz für die Studierenden und ihren Umgang mit den Herausforderungen des Programmalltags.

Für die meisten Teilnehmer war es der letzte Abend in Fulda, sodass sich neben der Freude über die erfolgreiche Absolvierung des Programms auch etwas Wehmut schlich. Das Videotagebuch des Programms, in dem die Teilnehmer wöchentlich über Ihre Erfahrungen  berichteten, lässt das Programm jedoch noch einmal lebendig werden http://www.hessen-global.de/video.

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