Logo

„Genfrei Gehen“– 1.200 Kilometer wandern für die Zukunft der gesunden Ernährung

Schönes aus Fulda. Joseph Wilhelm, Initiator von „Genfrei Gehen“, Bio-Pionier und Gründer der Rapunzel Naturkost AG feiert gemeinsam mit zahlreichen Unterstützern das Bergfest des Marsches für eine gentechnikfreie Welt. Auch Wolfgang Gutberlet, Vorstandsvorsitzender tegut… gute Lebensmittel, gratuliert zum bisherigen Erfolg der Aktion.

Fotos (9): Max Colin Heydenreich

070824_Genfrei_02.jpg 070824_Genfrei_01.jpg 070824_Genfrei_05.jpg

Der Begriff „Bergfest“ beschreibt einen Termin, an dem die Hälfte einer festen Zeitspanne verstrichen ist. Seit 22 Tagen ist Joseph Wilhelm mit der Aktion „Genfrei Gehen“ unterwegs und auf rund 600 Kilometern haben ihn bisher an die 1.500 Menschen begleitet – auf seinem Marsch für eine gentechnikfreie Welt. Auch die Etappe von Kirchhasel/Hünfeld nach Fulda zeichnete sich durch viele neue, soziale Kontakte und interessante Gespräche aus. Rund 70 Wanderer erreichten die Domstadt Fulda am frühen Abend – wieder einmal dabei Schlagerstar Antonia (aus Tirol). Zu einem spannenden Abend wurden die Gruppe und weitere Gäste von Georg Sedlmaier, Vorstandsvorsitzender der Interessensgemeinschaft für gesunde Lebensmittel (IG FÜR), in der tegut… Lernstatt, empfangen.

070824_Genfrei_03.jpg 070824_Genfrei_09.jpg 070824_Genfrei_08.jpg

Was der Verbraucher nicht will, findet im Handel keinen Absatz. Was der Handel nicht absetzen kann, braucht der Lebensmittelhersteller bzw. -verarbeiter nicht produzieren. Dieses Credo vertreten nicht nur Joseph Wilhelm als Pionier der Naturkostbranche, sondern auch Teilnehmer der klassischen als auch ökologischen Lebensmittelbranche, wie Wolfgang Gutberlet, Vorstandsvorsitzender tegut… gute Lebensmittel. Beide betonten am Abend wie wichtig es sei, ein Bewusstsein beim Verbraucher für das Thema Gentechnik zu schaffen. Denn nur so kann der Verbraucher selbst für sich entscheiden, ob er Lebensmittel mit oder ohne Gentechnik verzehren möchte.

070824_Genfrei_04.jpg 070824_Genfrei_06.jpg 070824_Genfrei_07.jpg 

Das Ziel der Aktion „Genfrei Gehen“ ist es, ein Zeichen zu setzen und die Menschen wachzurütteln, sich mit ihrem eigenen Handeln auseinanderzusetzen. „Unsere Vorfahren waren es, die oft verbunden mit leidvollen Erfahrungen herausgefunden haben, welche Speisen für unser Leib und Wohl sorgen – nicht die Medizin und nicht die Wissenschaft. Es ist wichtig, die Ernährung als Bestandteil unserer Kultur zu betrachten, und die hat gezeigt, dass sich bestimmte Pflanzen- und Tierarten erst nach einer Bewährungsprobe durchsetzen“, führte Wolfgang Gutberlet weiter aus.

Mit der Gentechnik werden Organismen freisetzt, die wir nicht mehr zurückholen können. Und dieses Risiko sollten wir nur eingehen, wenn wir uns der positiven Auswirkungen sicher sind. „Diese“, so Dr. Peter Hamel, Arbeitsgruppe Zivilcourage Vogelsberg, „haben sich bisher jedoch als leere Versprechen der Agromultis erwiesen, so ist beispielsweise der Pflanzenschutzbedarf nicht gesunken, sondern um das vier- bis fünffache gestiegen. Und durch die Patentierung von Saatgut und die damit verbundene Reduzierung der Artenvielfalt werden kontrollierte Abhängigkeiten geschaffen.“

Kurzum: Bei der Gentechnik geht es nicht um das Wohl der Menschheit, sondern um Geld, und die Politik ist nicht mutig genug gegen die Lobbyisten anzugehen. Tatsache ist, Joseph Wilhelm hat am 28. Juli den Anfang gemacht, um für eine gentechnikfreie Zukunft rund 1.200 Kilometer durch Deutschland auf „Schusters Rappen“ zu wandern. Bis zum Bergfest hat er es geschafft, eine Bewegung auslösen zu können. Nun geht es auf die zweite Hälfte – auf den Weg in seine Heimat – mit dem Wunsch, zur Abschlussveranstaltung in Lindau von rund 10.000 Menschen sprechen zu können, die „Genfrei Gehen“ unterstützt haben. „Denn kämpfen soll man nur, wenn man sicher ist, dass man gewinnt, sonst ist es Energieverschwendung“, so Jospeh Wilhelm.

Über Joseph Wilhelm und die Idee „Genfrei Gehen“:
Die Begeisterung für’s Laufen über längere Distanzen hat Joseph Wilhelm schon vor sieben Jahren gezeigt, als er sich auf den Jakobsweg begab. In diesem Sommer wollte er eigentlich „nur“ eine Auszeit nehmen, ganz kontemplativ durch Deutschland wandern und gelegentlich einen Vortrag über Gentechnik halten. In Gesprächen mit Freunden und Bekannten und in seiner täglichen Arbeit bei Rapunzel Naturkost AG entwickelte sich eine Eigendynamik, die zeigte, wie wichtig es ist, aktiv ein Zeichen zu setzen für eine gentechnikfreie Zukunft. Und das nicht nur mit Anstand und Moral, sondern vor allem mit Freude und Spaß. Die Aktion „Genfrei Gehen“ soll den Menschen Mut machen, Eigenverantwortung zu übernehmen und im Rahmen ihrer persönlichen Möglichkeiten aktiv zu werden.

Categories:

Alle Nachrichten, Essen & Trinken, Sport