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Software für Juristen – Firma „Enermic“ entdeckt Marktnische

Schönes aus Gläserzell. Wie so oft bei manchen Firmen, steckt in ihrem unternehmerischen Engagement mehr dahinter als die Fassade vermuten lässt. So auch bei der Firma „Enermic“ in Gläserzell. Im ersten Stock des mehrgeschossigen ehemaligen Wohngebäudes sind die Computerexperten um die beiden Geschäftsführer Manfred Schmidt und Wolf J. Semmerling zuhause. Mit ihrem Programm „JUMAS“, einem Managementsystem für Juristen, haben sie und ihr siebenköpfiges Team eine Marktnische entdeckt und für sich erobert.

Zwei bis drei zusätzliche Kräfte unterstützen die Enermic Crew bei ihrer Arbeit. Fuldas Wirtschaftsdezernent Gerhard Möller löste jetzt sein Versprechen ein, das heimische Softwareunternehmen zu besuchen. Fazit Möllers nach gut einstündigem Gespräch mit Schmidt und Semmerling: „Für mich gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken. Das Betätigungsfeld von Enermic ist höchst interessant“.

Für Fulda hatte sich Schmidt wegen der guten Verkehrsanbindung entschieden. Neben der Barockstadt standen auch Frankfurt und Heidelberg als mögliche Standorte zur Wahl. Heute spielt die günstige Lage für das Unternehmen nur noch eine untergeordnete Rolle, denn der Computer hat lange Fahrten ersetzt.

„Von Fulda aus bedienen wir bei den unterschiedlichsten Probleme deutsche Kunden auf der ganzen Welt, ob in Ulaanbaatar bis hin nach Shanghai.“, berichtet Geschäftsführer Schmidt. „Selbst wenn einer unserer Kunden auf den Bahamas ist und uns wegen eines Problems anmailt, sehen wir sofort sein Laptop auf unserem Schirm und helfen ihm bei der Lösung.“

Neben dem Managementsystem für Juristen bietet Enermic auch ein Spracherkennungsprogramm an, das neuesten Standards entspricht und die Lern- und Eingewöhnungsphase für den Nutzer um vieles verkürzt. Langes Üben der Sprache ist nicht mehr notwendig. „Mit diesem Programm steht ein gravierender Veränderungsprozess für Büros bevor, der die Arbeit um Längen erleichtern wird“, beschreibt Schmidt die aktuelle Entwicklung und fügt hinzu, dass noch vieles auf Verwaltungen und Büro in diesem Bereich zukommen werde.

Da die Firma Enermic hoch spezialisiert ist, werden hohe Anforderungen an die Mitarbeiter gesetzt. Niemand muss von Hause aus Informatiker sein, aber jeder des Enermic Teams – egal aus welcher Berufssparte er stammt, absolviert eine 18-monatige Einarbeitungszeit. Vor diesem Hintergrund ist der Kreis möglicher Mitarbeiter relativ klein. Schmidt und Semmerling erklären mit bedauerndem Unterton: „Qualifiziertes Personal lässt sich leider in der Regel nicht so leicht finden.“

In Deutschland gibt es rund 68.000 Anwaltskanzleien. Der Softwaremarkt für Anwaltspraxen sei, so die beiden Geschäftsführer, allerdings weitestgehend ausgereizt. (mb)

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