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Generalkonsul Henri Reynaud zu Gast im Fuldaer Schloss

070827_generalkonsul.jpgSchönes aus Fulda. Englisch rangiert in der Gunst der Schüler ganz weit oben. Dennoch kann sich auch Französisch an den Hessischen Gymnasien „wacker behaupten“, meint Frankreichs Generalkonsul in Frankfurt, Henri Reynaud. Das Klima für Französisch sei gut und „ich bemühe mich darum, unsere Sprache, wo immer ich kann, bei unseren Gästen zu fördern.“ Dies war einer von mehreren Punkten auf der Agenda des Generalkonsuls, der erstmals die Domstadt und Fuldas Verwaltungschef Gerhard Möller besuchte.

Seit September letzten Jahres hat Reynaud seine neue Aufgabe in der Main-Metropole übernommen. Von dort aus betreut der französische Diplomat die beiden Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz sowie die französischen Staatsangehörigen im Saarland und der Pfalz. Deutschland ist dem in der Nähe von Genf beheimateten Reynaud bestens vertraut. Seit 20 Jahren steht er im diplomatischen Dienst des französischen Staates und begann seine Laufbahn zunächst in Bonn als Kulturattechée an der Botschaft. Zuletzt war Henri Reynaud Generalkonsul in Stuttgart. Weitere Stationen des Diplomaten in Deutschland waren u.a. Tübingen, Regensburg und München.

Schwerpunkte seiner konsularischen Arbeit sind die Informationen der Botschaft und der französischen Regierung über die Bundesländer, die Reynaud betreut, aber auch die „Förderung der Zusammenarbeit in den unterschiedlichsten Bereichen bis hin zu Schule und Hochschule oder die Vermittlung von Städtepartnerschaften.“ In diesem Aufgabenbereich wird Reynaud durch 20 Mitarbeiter in Frankfurt unterstützt. Geschichtlich bedingt, so berichtet der Diplomat aus Erfahrung, seien die Verknüpfungen von Rheinland-Pfalz zu Frankreich stärker.

So bestehe zwischen dem deutschen Bundesland und dem französischen Burgund sowie den beiden Landeshauptstädten Dijon und Mainz eine enge fruchtbare Partnerschaft. Aber auch mit dem hessisch-französischen Austausch ist Reynaud zufrieden. Beamte aus beiden Ländern befinden sich in verschiedenen Austauschprogrammen.

Die besondere Beziehung zu Frankreich strich Fuldas OB am Beispiel der Partnerschaft mit Arles heraus. Sie bestehe seit den 60er Jahren und werde intensiv durch den Freundschaftskreis gepflegt. Weitere Partnerschaften bestünden mit dem italienischen Como, dem amerikanischen Wilmington sowie Sergiew Posad in Russland. „Wir verstehen uns eben als europäische Stadt“, wie Möller betonte. Wichtig für den französischen Gast waren vor allem aber auch die Informationen des OBs über die heimische Wirtschaft. Die Struktur der Betriebe sei mittelständisch geprägt.

Heute spiele vor allem die Automobilzuliefererindustrie eine große Rolle für die Barockstadt, in der in der Vergangenheit vor allen Dingen die Textilindustrie dominiert hatte. In seiner Rundumbetrachtung streifte Möller neben dem Thema Schnellbahnanbindung auch die Bedeutung Fuldas als Oberzentrum für Osthessen mit Behörden und Dienstleistern, den bevorstehenden 108. Deutschen Wandertag im kommenden Jahr oder die Wasserkuppe als Geburtsstätte des Segelflugs und die Entwicklung der Hochschule Fulda.

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