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Dokkum und Fulda sind einander herzlich verbunden

070827_dokkum_01.jpgSchönes aus Fulda. Wer aufbricht, grenzenlose Weiten zu suchen und zu  finden, für den ist der Norden der Niederlande goldrichtig. Friesland mit seinen saftig, grünen Wiesen, seinen Deichen, stillen Kanälen, dem endlosen Blau, das  Himmel und Meer vereint, lassen einen Hauch des Paradieses – zumindest des irdischen – erahnen. Im Herzen dieser idyllischen, zauberhaften,  parkähnlichen Landschaft liegt das friesische Juwel Dokkum. Frieslands zweitälteste Stadt, die Stadt, mit der Fulda eine gelebte Städtefreundschaft verbindet und in deren Nähe der Geschichte zufolge 754 Bonifatius ermordet worden ist.

Prächtig und stolz
Das Dokkum von heute hat seit Jahrhunderten sein Gesicht kaum verändert. Prächtige Giebel im typisch niederländischen Stil schmücken die Hausfassaden. In ihnen spiegelt sich der Stolz der Menschen und das große Können friesischer Handwerker wieder. Ein Meisterwerk des 17. Jahrhunderts ist das von Lia und Johann Stout liebevoll zur „Bed and Breakfast“-Pension umgebaute ehemalige Notariatskontor „Teuntje Dokkum“ am Halvemaanspoort.

Der bewahrende Respekt vor Tradition geht im „Teuntje“ mit einer eleganten Moderne eine gelungene Symbiose ein, die nur noch von der Herzlichkeit Lia Stouts übertroffen wird. Ihre Gastfreundschaft ist ansteckend, so wie auch ihre Offenheit und Zuneigung gegenüber großen wie kleinen Gästen. Dass das Teuntje – der Name übrigens eine Reminiszenz an Lia Stouts allzu früh verstorbene Mutter – dank der farbenfrohen Bilder der Hausherrin und Kunstpädagogin auch noch einer Galerie gleicht, gibt dem Haus in Verbindung mit dem edlen Innendesign seine besondere Note.

Gastfreundschaft070827_dokkum_02.jpg Die Gastfreundschaft wird bei den Niederländern, vor allem den Dokkumern, groß geschrieben. Fuldaern stehen die Türen besonders weit offen. Die Osthessen sind jederzeit herzlich willkommen. Tjeerd Jorna, im „Vriendschapscomité Dokkum-Credition-Fulda“ für den Kontakt in die Bonifatiusstadt verantwortlich, ist ein sympathischer Botschafter eben jener niederländischen Herzlichkeit, die er in gleicher Weise immer wieder auch in Fulda erfährt – „ich habe stets das Gefühl, bei Freunden zu sein“.

Für seine Gäste nimmt er sich reichlich Zeit. Zeigt ihnen Dokkum und präsentiert ihnen die besonderen Reize der umgebenden Landschaft: vom romantischen Fischerdorf über die von Schafen beweideten Deiche, den Sonnenuntergang über dem Wattenmeer bis hin zur Feriensiedlung Esonstad, einer eleganten Ansammlung schmucker, niedlicher niederländischer Häuser in historisierendem Stil.

Internetseiten
Offen und herzlich für Fuldaer ist auch der Empfang im Dokkumer Rathaus oder beim katholischen Pfarrer der Bonifatiusstadt, Paul Verheijen. Tytsy Willemsma, Beigeordnete für die Friesische National Partei (FNP) und zuständig für die Bereiche Jugend, Stadtplanung und Touristik, freut sich über die Verbindung Dokkums zu Fulda. Sie hofft, die Kontakte noch weiter intensivieren zu können, zum Beispiel durch den Austausch auf der Ebene von Schulen oder Chören.

„Gerade mit Schulen könnten wir noch mehr machen“, sagt die junge Frau und wird von Jorna durch den Hinweis unterstützt, dass in Kürze die niederländischen Internetseiten des Freundschaftskomitees bald auch um eine deutsche Fassung ergänzt werden sollen. „Das gibt der Verbindung ein tieferes Band.“ OB Referent Michael Schwab, der die Grüße des Fuldaer Oberbürgermeisters Gerhard Möller übermittelte, griff die Idee des Internetaustauschs auf und versprach, im Bereich der Städtepartnerschaften des neuen städtischen Auftritts eine Vernetzung zu den Seiten des Freundschaftskomitees einzurichten. „Dokkum und die Dokkumer haben mich begeistert“, betonte Schwab.

Bonifatius-Renaissance

Hochgehalten wird im Kernort der Großgemeinde Dongeradeel die Erinnerung an den heiligen Bonifatius, der in Friesland den Märtyertod starb. Die Bonifatiuskapelle, der nach dem Heiligen benannte Brunnen, die gleichnamige katholische Kirche und eine bemerkenswerte Licht- und Toninszenierung im Heimatmuseum im Admiralitätshaus halten die Gedanken an Bonifatius lebendig.

Seit den 90er Jahren sind auch Wallfahrten zur Bonifatiuskapelle wieder stärker in Mode gekommen, freut sich Pfarrer Verheijen, der Seelsorger über 300 Dokkumer Katholiken im überwiegend calvinistisch geprägten Umfeld ist. In ganz Holland tragen übrigens nur 17 Pfarrgemeinden den Namen des großen angelsächsischen Mönchs und Missionars.

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