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Integrationsprojekt von Grümel für Jugendliche am Aschenberg

070828_aschenberg.jpgSchönes aus Fulda. Am 1. September ist es soweit: Ab diesem Zeitpunkt wird Grümel ein gemeinwesenorientiertes Integrationsprojekt für junge Leute am Aschenberg mit dem Titel „Berufsvorbereitung ohne Gewalt und Sucht“ anbieten. Dadurch sollen mindestens 50 Jugendliche mit Migrationshintergrund erreicht werden.

Das Projekt wird gefördert von dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (insgesamt 150000 Euro), dem Landkreis Fulda (100000 Euro) und der Stadt Fulda (50000 Euro). Die Projektkonzipierung wurde im Vorfeld mit dem Jugendamtsleiter der Stadt Fulda Stefan Mölleney und dem Bereichsleiter Aktivierende Hilfen beim Amt für Arbeit und Soziales Ulrich Nesemann abgestimmt.

Grümel, das sich bereits am Aschenberg engagiert, will im ersten Jahr dieser Maßnahme vorwiegend offene Angebote machen. Spezielle Themen werden Sucht- und Gewaltprävention sein, wobei der „Sport gegen Gewalt“ eine wesentliche Rolle spielen soll.

Während einer Pressekonferenz wurde das Projekt jetzt vorgestellt. Grümel-Geschäftsführer Matthias Kraft äußerte seine Freude darüber, dass dessen Laufzeit drei Jahre betrage, was Nachhaltigkeit ermögliche und deshalb große Bedeutung für den Träger und die Teilnehmer habe. „Die gemeinsame Kraftanstrengung von Grümel, Stadt, Kreis und Bund“ bezeichnete CDU-Bundestagsabgeordneter Michael Brand als großartig. Diese sei erforderlich zur Integration junger Spätaussiedler und Ausländer, „die nicht von heute auf morgen gelingt, sondern behutsam gepflegt werden muss“. Grümel sei vor Ort ein gutes Beispiel für Erfolg versprechende Projektträgerschaft, so Brand.

Fuldas Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel würdigte die Vielfalt des Vorhabens, weshalb die Stadt gern Mittel zur Verfügung stelle. Auch Jürgen Stock, Leiter des Amtes für Arbeit und Soziales, lobte die Projektidee. „Damit werden zwei für den Landkreis wichtige Themen verknüpft: die Beschäftigungsförderung bei schwer vermittelbaren Jugendlichen und die Integration der jungen Leute in die Region Fulda mit gemeinwesenorientiertem Ansatz“, unterstrich Stock.

Manfred Schönherr, Regionalkoordinator Integration des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, erklärte bei der Präsentation, er wisse um die soziale Problematik am Aschenberg. Gelder für die dortige Arbeit seien sehr zu begrüßen. Grümel-Geschäftsführerin Jutta Diel dankte Michael Brand,  der sich bei dem Bundesamt für das Vorhaben eingesetzt habe, und zugleich allen Förderern, „die dieses  Projekt erst möglich machen“.

Wie die Geschäftsführer erläuterten, hatte Grümel Anfang Mai bei einem ersten Runden Tisch mit anderen am Aschenberg aktiven Institutionen und Organisationen verschiedene Ideen für dieses Projekt gesammelt. Jetzt werden die ausgewählten Projekte mit Kooperationspartnern umgesetzt. Beispielsweise möchte Grümel im Bereich Berufsorientierung gemeinsame Angebote in der Domschule sowie am Aschenberg selbst schaffen.

Gespräche dazu gab es unter anderem bereits mit Harald Frühauf, dem Rektor der Domschule, deren Hauptschulzweig viele Heranwachsende vom Aschenberg besuchen. Geplant sind zum Beispiel eine Potenzial-Analyse sowie ein Assessment Center im Bereich Holz, mit dem Ziel, eine Aussage treffen zu können, ob die betreffenden jungen Leute generell für ein Handwerk geeignet sind.

Für die Jugendlichen, die Stefan Bolz von Streetwork Aschenberg betreut, soll ein offenes Nachmittagsangebot in der kleinen Holzwerkstatt in diesem Stadtteil entstehen. Hier können sie dann unter Anleitung eines Zimmerermeisters aus dem Hause Grümel in der Regel selbst gewählte Holzarbeiten erledigen und dadurch ein Gefühl für dieses Material bekommen.

Zudem plant Grümel ein gemeinsames Fußballturnier und will im Frühjahr 2008 eine große Sportveranstaltung mit den anderen Akteuren vom Aschenberg organisieren. Zusammen mit Winfried Jäger, dem Präsidenten des Deutsch-Amerikanischen Freundschafts-, Kultur- und Sportvereins KONTAKT Fulda, möchte man abends für die Jugendlichen am Aschenberg voraussichtlich Basketball anbieten.

Gespielt werden soll möglichst in der Halle der Bonifatiusschule. KONTAKT ist Stützpunktverein des Deutschen Sportbundes in dem Programm „Integration durch Sport“.
Mit der Diakonie ist Grümel im Gespräch, damit zum Thema Suchtprävention regelmäßige Infoveranstaltungen mit Besichtigungen durchgeführt werden.

Für das Projekt sieht Grümel insgesamt 1,75 Stellen vor. Neben einer Projektleitung, einem Zimmerermeister und einer Sozialpädagogin werden bei Bedarf Honorarkräfte tätig sein. Im ersten Jahr will man den Schwerpunkt darauf legen, durch die offene Projektarbeit das Interesse von Jugendlichen zu wecken sowie am Aschenberg ein diesbezügliches Netzwerk zu knüpfen. Im zweiten Jahr sind dann  verstärkt Angebote direkt in der Holzwerkstatt für eine feste Gruppe vorgesehen, wobei es auch weiterhin offene Arbeit geben soll.

Zum Foto: (vl.n.r.) Jürgen Stock (Leiter Amt für Arbeit und Soziales Fulda), Manfred Schönherr (Regionalkoordinator Integration beim BAMF), Matthias Kraft (GF Grümel), MdB Michael Brand, Wolfgang Grimm (Zimmerermeister Grümel), Marion Mock (Sozialpädagogin Grümel), Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel, 5 Jugendliche vom Aschenberg und Jutta Diel (GF Grümel).

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