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Verein „Bufamaschu“ vermittelt Patenschaften in Burkina Faso

Schönes aus Hosenfeld. „Burkina Faso macht Schule“ oder kurz „Bufamaschu“ ist der Name des Vereins, der von Anja und Klaus Listmann im Juli 2007 gegründet wurde. Die Verbindung von Familie Listmann zum Land Burkina Faso besteht bereits seit elf Jahren. Im Mai dieses Jahres haben sie ihren Sohn Samuel aus einem Säuglingsheim in Burkina Faso adoptiert. Der in Hosenfeld ansässige Verein will unter anderem Patenschaften vermitteln und die Rahmenbedingungen des Lernens in dem westafrikanischen Staat verbessern.

Fotos(3): Anja und Klaus Listmann

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Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 46 Jahren, die Alphabetisierungsrate bei Männern beträgt 34 %, bei Frauen 14 %. Diese Zahlen, die wie eine Reise in die Vergangenheit anmuten, sind leider aktuell und stammen aus Burkina Faso, einem 13-Millionen-Einwohner-Staat  im Westen Afrikas, der laut Bericht der UNDP (Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen) unter 177 Ländern den 175. Rang einnimmt.

Auf die Frage, wie man die Menschen in diesem Land am besten unterstützen kann, antwortet Cleophas Zerbo, Agraringenieur aus Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos: „Mit Bildung.“ Zerbo ist ein Freund von Anja und Klaus Listmann, die vor dem Hintergrund der Situation in Burkina Faso einen Verein gegründet haben, der Patenschaften für Kinder und Jugendliche vermittelt und diesen damit einen Schulbesuch ermöglicht.

„Burkina Faso macht Schule“ oder kurz „Bufamaschu“ ist der Name des Vereins, der bereits bundesweit Mitglieder für sich gewinnen und einige Patenschaften für Jungen und Mädchen abschließen konnte. Eigentlich, so erklärt die erste Vereinsvorsitzende Anja Listmann, sei Bufamaschu der deutsche Ableger des in Burkina Faso ansässigen Vereins „Un enfant une education“, der sich zum Ziel gesetzt hat, schutzbedürftigen, teils verwaisten Kindern, die aus Armutsgründen die Schule nicht besuchen können, eine Schulausbildung zu ermöglichen.

„Es war daher ein absoluter Glücksfall“, so Listmann weiter, „dass wir bei unserem Aufenthalt in Burkina Faso Jacques Ouedraogo kennen lernten, der sich aktiv für den Verein vor Ort einsetzt und uns von den Zielen erzählte. Schnell war klar, dass dieses Projekt durch die bereits vorhandenen Strukturen im Land ein idealer Partner für eine Kooperation mit einem Verein in Deutschland ist. Der Entschluss, ein deutsches Pendant zu ‚Un enfant une education’ zu gründen, war schnell gefasst und im Juli wurde ‚Burkina Faso macht Schule’ ins Leben gerufen.“

Mittlerweile findet ein ständiger Austausch zwischen dem burkinischen und dem deutschen Verein statt und die Liste der Kinder, die ins Patenschaftsprogramm aufgenommen wurden, wird regelmäßig aktualisiert. Immer neue Fotos von Schülerinnen und Schülern werden per E-Mail nach Deutschland gesendet und an die jeweiligen Paten weitergeleitet. 

Die Verbindung von Familie Listmann zum Land Burkina Faso besteht bereits seit elf Jahren, ebenfalls durch eine Patenschaft. Über die Organisation „Plan International“ unterstützten sie den mittlerweile 18-jährigen Yakouba sowie Projekte in dessen Dorf.

Hintergrund des Aufenthaltes im Mai dieses Jahres war die Adoption ihres Sohnes Samuel aus dem Säuglingsheim Joscheba in Ouagadougou. Vor Ort konnten sich Anja und Klaus Listmann einen Eindruck von der Situation der Bevölkerung und den Lebensumständen im Land machen.

„Die Sympathie und Freundlichkeit, die uns entgegengebracht wurde, war überwältigend“ berichtet die erste Vereinsvorsitzende von ihrem Aufenthalt. „Es ist beeindruckend zu sehen, mit welcher Würde die Burkinabè trotz der großen Armut ihren Alltag meistern.“
 
Der in Hosenfeld ansässige Verein hat sich neben der Vermittlung von Patenschaften ebenfalls zum Ziel gesetzt, Schulen mit für einen Schulbetrieb notwendigen Dingen wie Schreibutensilien, Lehrbücher und Schulmöbel auszustatten sowie die Rahmenbedingungen des Lernens zu verbessern. Durch schlechte Lebensbedingungen der Kinder ist der Erfolg in der Schule oftmals gefährdet. Diesem Umstand soll durch die Schaffung einer besseren Lerninfrastruktur entgegengewirkt werden.

Für die Kinder gibt es nur einmal am Tag, manchmal auch nur alle zwei Tage eine Mahlzeit, sodass sie oft hungrig sind. Medikamente gegen Krankheiten können von den Eltern nicht bezahlt werden. Weiterhin fehlt es an Kleidung, Schuhen, Taschen, Fahrrädern, Schulmobiliar. Auch hier will der Verein durch Sachspenden und die Finanzierung von Sachmitteln den Menschen vor Ort die Umsetzung der gestellten Aufgaben ermöglichen. Das übergeordnete Ziel des Vereins „Un enfant une education“ ist nach eigenen Angaben, „den Kindern ein Minimum an Lebensbedingungen zu schaffen, unter welchen sie gut lernen können“.

Ein großes Ziel von Bufamaschu ist der Bau von Schulen. Der burkinische Partnerverein hat bereits ein drei Hektar großes Gelände, 35 Kilometer von Ouagadougou entfernt, erworben, wo ein Internat für bedürftige Mädchen entstehen soll.

„Hierfür“, so Listmann, „sind wir natürlich auf Spenden und die Unterstützung durch Sponsoren angewiesen. Es wäre schön, wenn wir mit unserer Arbeit vielen Kindern und Jugendlichen in Burkina Faso zu einer Schulausbildung verhelfen, und ein positives Bild des Landes und seiner Menschen nach Deutschland transportieren könnten.“

Weitere Informationen über die Arbeit des Vereins sind im Internet unter http://www.bufamaschu.de zu finden. Auskunft erteilt ebenfalls die erste Vereinsvorsitzende Anja Listmann, Tel.: 06669 / 900988. Einen Bericht über die Adoption von Familie Listmann bringt der Hessische Rundfunk im Rahmen der Sendung Service: Familie am Montag, dem 10.09.2007, um 18:50 Uhr.
 

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