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GWV Fulda und GWV Osthessen präsentieren Geschäftsergebnisse 2006

Schönes aus Fulda. Die Gas- und Wasserversorgung Fulda GmbH sowie die Gas- und Wasserversorgung Osthessen GmbH sind erfolgreiche und wirtschaftlich gesunde Unternehmen. Dies verdeutlichen die in diesen Tagen vorgelegten Geschäftsberichte für das Jahr 2006.

Fotos (3): GWV Fulda

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Beide Unternehmen verzeichneten im Berichtsjahr zwar ein rückläufiges Ergebnis. Doch der wesentliche Grund dafür ist laut GWV-Geschäftsführer Dr. Peter Szepanek die Tatsache, dass erhöhte Kosten wie die massiv gestiegenen Erdgas-Einkaufspreise bewusst nur zum Teil an die Kunden weitergegeben wurden. „Damit sind wir auch in 2006 unserer moderaten Preispolitik treu geblieben – aus Verantwortung für die Region.“

GWV Fulda
Die Umsätze von GWV Fulda stiegen im Wesentlichen auf Grund höherer Erdgaspreise von rd. 101 Mio. Euro im Vorjahr auf das Rekordniveau von 119 Mio. Euro an. Die höheren Kosten für Erdgaseinkauf und Personal, gestiegene Abschreibungen sowie sonstige betriebliche Aufwendungen und Belastungen führten bei GWV Fulda dennoch zu einem Ergebnisrückgang. Die zusätzlichen Vorgaben aus den neuen Regulierungsbehörden und Sondereinflüsse aus der Vorsorge für die kommenden Erlösrückgänge bei den Netznutzungsentgelten belasteten insbesondere die Personalkosten.

Deshalb lag das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit 6,197 Mio. Euro 26 % unter dem Wert des Vorjahres (2005: 8,365 Mio. Euro). Andererseits sank durch Einmaleffekte auch die steuerliche Belastung des Unternehmens, sodass der Jahresüberschuss nach Steuern um rund 0,3 Mio. Euro auf 5 Mio. Euro anstieg.

Die Summe der Investitionen in der Region hingegen war mit 6,6 Mio. Euro sogar höher als der Jahresüberschuss. Die Qualität der Infrastruktur zur Versorgung der Kunden mit Erdgas und Trinkwasser konnte damit weiter verbessert werden.

GWV Osthessen

Bei GWV Osthessen erhöhten sich die Umsätze um 16,6 % auf rund 41 Mio. Euro. Hervorzuheben ist das erfreuliche Wachstum im zukunftsträchtigen Geschäftsbereich Wärme & Contracting. Der Gesamtumsatz stieg hier um 29,4 %. Aus ähnlichen Gründen wie bei GWV Fulda verringerte sich jedoch auch das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der GWV Osthessen um 9 % von 2,273 Mio. Euro auf 2,067 Mio. Euro. Auch bei GWV Osthessen sank aufgrund von Einmaleffekten die Steuerbelastung, sodass der Jahresüberschuss nach Steuern gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Mio. Euro auf 1,5 Mio. Euro anstieg.

GWV Osthessen tätigte in 2006 wieder erhebliche Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur und zwar in einer Gesamthöhe von 3,147 Mio. Euro (Vorjahr 2,526 Mio. Euro). Das ist ein Anstieg von 24,6 %. Insgesamt setzten beide Unternehmen im Jahre 2006 in der Region für den Ausbau ihrer Netzinfrastruktur und vergebene Aufträge im Zuge von Unterhaltungsmaßnahmen 12,64 Mio. Euro ein.   Diese Aufträge gingen überwiegend an ortsansässige Bauunternehmen.

Der Jahresüberschuss beider Unternehmen wird wiederum zum weitaus größten Teil an die kommunalen Gebietskörperschaften der Region ausgeschüttet, die direkt oder indirekt an beiden Unternehmen beteiligt sind. Die damit erreichte Stärkung der öffentlichen Finanzen kommt letztendlich allen Bürgerinnen und Bürgern in Fulda und Osthessen zugute.

Lob des Aufsichtsratsvorsitzenden

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Gas- und Wasserversorgung Fulda GmbH, Oberbürgermeister Gerhard Möller, zeigte sich zufrieden über das Geschäftsergebnis 2006: „Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds und steigender Beschaffungskosten ist es GWV gelungen, ein sehr zufrieden stellendes Ergebnis zu erwirtschaften“, kommentiert Möller. Der Aufsichtsratsvorsitzende unterstrich vor allem die verantwortungsvolle Preispolitik des Unternehmens: „Damit erweist sich GWV nicht nur als zuverlässiger und berechenbarer Partner seiner Kunden, sondern auch als stabiler Wirtschaftsfaktor in unserer Powerregion.“

Durch umfangreiche Vergabe von Bauleistungen an heimische Unternehmen leiste GWV jedes Jahr aufs Neue einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen im hiesigen Raum. Außerdem sei das Unternehmen ein wichtiger Ausbildungsbetrieb und übernehme durch die Ausbildung junger Menschen in zukunftsfähigen Berufsfeldern eine wertvolle gesellschaftliche Aufgabe.

Informationen zu den Sparten der Gesellschaften

Erdgas

Im Geschäftsjahr 2006 setzten GWV Fulda GmbH 3,09 Milliarden Kilowattstunden (-0,3 %) und GWV Osthessen GmbH 1,06 Mrd kWh (1 %) ab. Die Verringerung war vor allem witterungsbedingt. Die durchschnittliche Lufttemperatur während der Heizperiode betrug im Jahr 2006 3,7° C (Vorjahr 3,4° C).

Einen teilweisen Ausgleich bewirkte die erfolgreiche Neukunden-Akquise sowie der anhaltend positive Trend im Bereich der Erdgasfahrzeuge. Beide Gesellschaften zusammen konnten im Berichtsjahr rund 750 Erdgas-Neukunden gewinnen. In Fulda wurde die zweite Erdgas-Tankstelle eröffnet. Die vier GWV-Tankstellen (Lauterbach, Alsfeld, zwei in Fulda) und die Betriebstankstelle konnten die Gesamtabsatzmenge im Vergleich zum Vorjahr um 26 % erhöhen. Der bundesweite Wachstumstrend im Bereich der umweltschonenden und kostengünstigen Erdgasfahrzeuge ist ungebrochen.

Trinkwasser

Die Wasserabgabe von GWV betrug im Berichtsjahr 4,447 Mio. Kubikmeter und lag damit 0,7 % über dem Vorjahreswert. Eine wesentliche Steigerung (+ 40,6 %) konnte im Bereich der Weiterverteiler erzielt werden. Dies resultiert vor allem aus dem Abschluss eines Wasserlieferungsvertrags mit der Stadt Gersfeld. Insgesamt hält der Trend zum Wassersparen jedoch an, und die Osthessen sind hier besonders eifrig. Mit 101 Liter pro Person liegt der Pro-Kopf-Verbrauch im Versorgungsgebiet deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von ca. 125 Litern.

Wärme und Contracting

Insgesamt entwickelte sich die Sparte Wärme und Contracting bei beiden Gesellschaften sehr positiv. Immer mehr Unternehmen, aber auch Privatkunden erkennen und nutzen die Vorteile des Contracting. Dies führte zu überdurchschnittlichen Absatzsteigerungen bei GWV Fulda um + 65,8 %. Der Gesamtumsatz  beider Unternehmen im Bereich Wärme und Contracting stieg auf 38.176 MWh (Vorjahr 34.699 MWh). Dies entspricht einer Steigerung von 10,0 %.

Preisentwicklungen bei Erdgas und Trinkwasser
Wie bereits im Vorjahr war die Preisentwicklung beim Erdgaseinkauf in 2006 von ständig steigenden Beschaffungskosten geprägt. Hauptgründe dafür waren die wachsende Nachfrage auf allen Weltenergiemärkten (besonders durch das dynamische Wachstum einiger asiatischer Staaten) sowie die andauernde Krise im Nahen Osten.

Aufgrund des Preisdrucks musste GWV im Berichtsjahr den Erdgas-Arbeitspreis anheben, konnte den Grundpreis jedoch stabil halten. Da das Unternehmen die gestiegenen Beschaffungskosten im Tarifbereich nicht vollständig an die Kunden weitergab, wurden hieraus keine zusätzlichen Deckungsbeiträge erzielt. Im Bereich der Trinkwasserpreise gab es keine Änderung: Sie sind seit 1997 stabil.

Ausblick  2007 – Preise für Haushaltskunden bleiben stabilGWV Fulda und GWV Osthessen sind wirtschaftlich gesund und in ihren Geschäftsfeldern gut aufgestellt. Damit sind beide Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr und darüber hinaus gut gerüstet. Der ungewöhnlich milde Winter wird sich in den Erdgas-Abgabemengen des laufenden Jahres deutlich niederschlagen. Auch muss sich GWV auf einen anhaltenden Kostendruck durch weiterhin steigende Beschaffungspreise und Auflagen des Gesetzgebers zur Regulierung des Gasnetzbetriebs einstellen. Diese politisch gewollte Entwicklung sieht GWV im Einklang mit der gesamten Branche mit Sorge.

Bisher erfüllte GWV alle Auflagen der Regulierungsbehörde in Wiesbaden fristgerecht. Der Aufwand hierfür war allerdings hoch und führt bei GWV auch in 2006 zu steigenden Kosten, insbesondere beim Personalaufwand, aber auch für die Anschaffung und Einrichtung geeigneter Software. Damit wird gewährleistet, dass der Wechsel zu anderen Gaslieferanten von Seiten der GWV kaufmännisch wie technisch abgewickelt werden kann.

Erfahrungen und Analysen im laufenden Geschäftsjahr zeigen, dass es in der Region nur eine geringe Wechselbereitschaft gibt, was zweifellos auch damit zu tun hat, dass GWV (wie bundesweite Gaspreisvergleiche zu Jahresbeginn 2007 belegten) zu den günstigen Erdgas-Anbietern gehört. Eine von der Thüga-Gruppe durchgeführte repräsentative Kundenbefragung attestierte GWV jedoch ebenfalls eine ungewöhnlich hohe Kundenzufriedenheit. Insbesondere auch die Leistungen der GWV im Vergleich zu anderen Erdgasanbietern wurden von den Kunden honoriert.

GWV Osthessen wird entgegen dem bundesweiten Trend mit dem Ausbau der Erdgasinfrastruktur in der Region fortfahren. So ist die Erweiterung des Erdgasnetzes in Richtung Gersfeld (Gesamtinvestitionsvolumen über 4 Mio. Euro) fast abgeschlossen. Auch in die Sicherung der Trinkwasserversorgung wird kontinuierlich weiter investiert. Hierzu gehört eine im Frühjahr durchgeführte Maßnahme in Weyhers.

Beide Gesellschaften  blicken insgesamt optimistisch in die Zukunft und rechnen für das laufende Geschäftsjahr wiederum mit jeweils soliden Geschäftsergebnissen. Wie GWV-Geschäftsführer Szepanek mitteilte, werden beide Unternehmen trotz der gestiegenen Beschaffungskosten die Erdgaspreise für ihre Haushaltskunden mindestens bis zum Jahresende konstant halten können.

Steigende Bedeutung der regionalen Versorger

Vor dem Hintergrund der in jüngster Zeit zunehmenden Kritik an Macht und Preispolitik der „Energie-Giganten“ warnt GWV davor, diesen Unmut pauschal auf regionale oder kommunale Versorger in Deutschland zu übertragen. „In der Tat bilden wenige große Energieproduzenten auf Erzeugerseite ein Oligopol“ kommentiert GWV-Geschäftsführer Dr. Peter Szepanek.

„Man darf in diesem Zusammenhang jedoch nicht übersehen, dass genau dieser heute allseits kritisierte Konzentrationsprozess von der Politik aktiv gefördert worden ist, um international konkurrenzfähige Unternehmen zu schaffen.“Die regionalen Versorger sind laut Dr. Szepanek in dieser Konstellation ein wichtiger, wenn nicht sogar der einzige Gegenpol.

Szepanek weiter: „Bei einem von der Boulevardpresse sowie einigen Politikern und Verbandsvertretern derzeit unreflektiert propagierten Wechsel zu einem anderen Anbieter wird dieser Konzentrationsprozess aber weiter gefördert. Der Verbraucher schneidet sich langfristig ins eigene Fleisch, wenn er zu einem der Billig-Anbieter wechselt, die Neugründungen eben jener kritisierten Konzerne sind.“

Diese Billig-Angebote der mächtigen Großkonzerne, so Dr. Szepanek, könnten durchaus auch dazu dienen, die regionalen Versorger – und damit ihren einzigen Gegenpol – langfristig vom Markt zu verdrängen. Vor allem aber sei zur Erhaltung der Versorgungssicherheit die Kompetenz und Kundennähe des regionalen Versorgers unverzichtbar. Er – und nicht die nationalen Konzerne – sorge auf regionaler Ebene für die Infrastruktur zur Energieverteilung. So investiert die Gas- und Wasserversorgung Fulda GmbH Jahr für Jahr Millionen in ihr Leitungsnetz und hält auch die nötigen Fachleute und Energieberater vor, die den Kunden dabei helfen, Energie effizient einzusetzen.

Die nationalen Großkonzerne haben keine Mitarbeiter in der Region vor Ort und sind nur virtuell und kundenunfreundlich über das Internet oder Callcenter erreichbar. Außerdem bleiben die Erlöse solcher Gesellschaften nicht in der Region, im Gegensatz zu den Erlösen der regionalen Versorger, die zum Großteil in kommunalem Besitz sind.
Der GWV-Geschäftsführer ist sich sicher, dass die allermeisten GWV-Kunden dies erkennen und die entsprechenden Wechselaufrufe von Verbandsvertretern und Politikern richtig beurteilen können. „Kluge Verbraucher wissen, dass der Preis eben nicht alles ist – die Leistung zählt.“

Verantwortungsbewusste regionale Versorger wie GWV sind insofern nicht nur ein wichtiger regionaler Wirtschaftsfaktor, sie fungieren auch als Korrektiv. Dr. Szepanek: „Die dezentralen Strukturen der Energieverteilung sind ein wichtiges Gegengewicht zu den nationalen und internationalen Energie-Konzernen. Wenn es einen Retter vor übermächtigen Konzernen gibt, dann ist er hier zu finden. Die gesellschaftliche Bedeutung wirtschaftlich gesunder und kundenfreundlicher Energiedienstleister wie GWV ist damit weiter gestiegen.“

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