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Wieder Zuwachs für Dachmarke Rhön

Schönes aus der Rhön. Vier bayerische Betriebe, die die Kriterien der Dachmarke Rhön in ihrer Branche erfüllt haben, wurden jetzt mit dem Qualitätssiegel Rhön ausgezeichnet. Durch ihren Beitritt zur Gemeinschaft der Dachmarke Rhön versprechen sie sich in erster Linie bessere Vermarktungschancen. Mit dem Qualitätssiegel Rhön wird zugleich der Einsatz regionaler Produkte – vor allem im Bereich der Gastronomie – gewürdigt.

Fotos (4) und Text: Carsten Kallenbach

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„Wir hoffen, dass wir über das Qualitätssiegel Rhön noch mehr Gäste erreichen“, sagt beispielsweise Direktor Jürgen Mönch vom Bad Kissinger Hotel „Kissinger Hof“. Das Hotel betreut vor allem Feriengäste, die sich die Kurstadt ansehen wollen und sie als Eingangstor zur Rhön nutzen. „Die Gäste, die zu uns kommen, reisen eigentlich nach Franken. Mit dem Qualitätssiegel Rhön gelingt es uns jetzt, eine Brücke zur Rhön aufzubauen“, erklärt Küchenchef Olaf Wehner.

Für die Urlauber werden regionale Produkte auf der Speisekarte immer wichtiger, ergänzt er. „Unser Hotel gehört nicht zu einer Kette. Deshalb haben wir auch keinen Zentrallieferanten. Wir kaufen schon seit Jahren regional ein“, erläutert Jürgen Mönch das Konzept des „Kissinger Hofs“. Er weiß, dass regionale Waren dem Gast bewusst angeboten werden müssen. „Dann finden sie bei ihm auch Akzeptanz und werden gezielt nachgefragt. Produkte, die aus der Region kommen, haben einen Mehrwert.“ Unter anderem verwendet Küchenchef Olaf Wehner Lamm und Käse aus der Region.

„Ziel der Dachmarke Rhön ist es, die Selbstvermarktung und damit die ganze Region zu stärken. Das geht aber nur, wenn es wie in der Gastronomie Abnehmer für diese hochwertigen Qualitätsprodukte gibt“, hebt der Geschäftsführer der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Rhön, Ewald Klüber, hervor. Er übergab die Urkunden und Schilder mit dem Qualitätssiegel Rhön gemeinsam mit Sonja Wuchert vom hessischen Trägerverein des Biosphärenreservates Rhön, dem Verein Natur- und Lebensraum Rhön. Hier ist das Management für die Dachmarke Rhön angesiedelt.

070909_dachmarke2.jpgIn Zukunft darf auch die Imkerei von Markus und Irmgard Gütlein aus Bad Königshofen das Qualitätssiegel Rhön auf seinen Produkten verwenden. Markus Gütlein beschäftigt sich bereits seit 20 Jahren mit der Bienenzucht. Unter anderem betreut er einige Bienenvölker im nahe gelegenen Kloster Maria Bildhausen. Dort sind die Bienen für die ordnungsgemäße Bestäubung des Klostergartens verantwortlich.

„Überhaupt geht es bei der Bienenzucht nicht in erster Linie um die Gewinnung des Honigs, sondern um die Sicherstellung der Bestäubung in einem gewissen Territorium“, erklärt der Imker. Der Honig sei lediglich ein angenehmes Abfallprodukt. Die Gütleins stellen neben dem Blütenhonig und dem Rapshonig auch Kerzen, Honigwein und Honigschnaps her. „Ich hoffe schon, dass ich durch das Qualitätssiegel Rhön meine Erzeugnisse noch besser vermarkten kann als bisher“, erklärt Markus Gütlein. Die Imkerei setzt zur Bekämpfung der gefürchteten Varroa-Milbe ausschließlich Ameisensäure und Oxalsäure ein.

Letztere ist ein natürlicher Pflanzenstoff, der unter anderem in Rhabarber vorkommt. Außerdem besitzen die Gütleins ihren eigenen Wachskreislauf. Damit ist sichergestellt, dass das Wachs und letztlich auch der Honig nicht mit Rückständen vermischt werden, die von synthetischen Bekämpfungsmitteln gegen die Varroa-Milbe stammen. Das Gasthaus „Zur Rhönlust“ in Bischofsheim ist bereits seit langem ein Begriff für gute bürgerliche Küche mit regionalen Zutaten. Die Nudeln und Eier stammen aus Reyersbach, das Geflügel aus Haselbach, das Rindfleisch aus Oberweißenbrunn. Frische Rhönforellen beziehen die Gastronomen aus Ginolfs.

„Viele Gäste achten schon sehr auf die Produkte, die wir in unserer Küche verwenden. Das betrifft besonders Gäste von außerhalb. Sie sind sehr erfreut, wenn sie in unserer Karte lesen können, welche Erzeugnisse von welchem Landwirt stammen“, sagen Inge Stephan und Antje Mölter. „Wir selbst würden es auch begrüßen, wenn wir in einer anderen Gegend Urlaub machen und dort die regionalen Produkte verzehren können“, fügen sie hinzu. Letztlich sei der Einsatz regional erzeugter Produkte in der Küche auch eine Frage der Qualität.

„Das gilt besonders für das Fleisch. Wenn wir ein Stück Rind von unserem Landwirt verwenden, dann behält dieses Stück seine Form und seine Größe. Das liegt daran, dass das Tier langsam herangewachsen ist und nicht innerhalb kürzester Zeit gemästet wurde“, so Antje Mölter von der „Rhönlust“ in Bischofsheim.

Einen regionalen Wareneinsatz von nahezu 75 Prozent hat bereits die Gaststätte „Am Lindenbrunnen“ im Bischofsheimer Ortsteil Haselbach. Sie befindet sich direkt neben dem Hallenbad. „Ich habe von Anfang an mit regionalen Zulieferern gearbeitet“, erklärt Pächter Klaus Brückner. So finden sich auf der Speisekarte immer saisonale frische Produkte aus der Region – und zwar auf die jeweilige Jahreszeit abgestimmt. In Zukunft, kündigt Klaus Brückner an, wird die Gaststätte „Am Lindenbrunnen“ noch mehr Fleisch aus der Rhön in ihrer Küche verarbeiten. (Carsten Kallenbach)

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