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Erinnerung an jüdische Friedhöfe wach halten

Wiesbaden. Eine neue Internet-Datenbank soll die Erinnerung an die jüdischen Friedhöfe in Hessen wach halten. Die Datenbank enthält unter anderem Fotos und Inschriften tausender Grabsteine. Sie soll nicht nur Historikern, sondern auch ehemals in Hessen lebenden Juden dienen, die ihre Familiengeschichte erforschen wollen. Hessens Wissenschaftsminister Udo Corts (CDU) hob gestern die Bedeutung des Projekts hervor.

Die Online-Dokumentation (www.lagis-hessen.de/juf.html) ist Teil eines seit 1983 laufenden Inventarisierungsprojekts des Landesamts für Geschichtliche Landeskunde und der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen. Im Rahmen des Projekts wurden landesweit 17 000 jüdische Grabsteine fotografiert, die hebräischen Inschriften abgeschrieben und übersetzt.

Schließlich wurden die Daten mit Sterberegistern abgeglichen und ergänzt. Von einigen der 70 dokumentierten Friedhöfe – insgesamt sind in Hessen 340 Friedhöfe erhalten – wurden Lagepläne angefertigt. Finanziert wurde das Projekt zunächst von der Stiftung Volkswagenwerk und dann vom Land. In der jetzt freigeschalteten Online-Version sind zunächst nur die Daten von 20 kleineren Friedhöfen zugänglich gemacht. Der Datensatz soll aber laufend ergänzt werden.
 

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