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Kinder-Vorsorgeuntersuchungen ab Januar 2008 Pflicht

070927_vorsorge.jpgSchönes aus Wiesbaden/Fulda. Ab dem 1. Januar 2008 werden in Hessen Vorsorgeuntersuchungen für Kinder zur Pflicht. Die hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) hat am Mittwoch ein Gesetz in den Landtag eingebracht, das die Teilnahme an den Untersuchungen in den ersten fünf Lebensjahren für verbindlich erklärt. Ein wegweisendes Kindergesundheitsschutzgesetz soll in Kürze vom Hessischen Landtag verabschiedet werden.

Jugend- und Gesundheitsdezernent Dr. Heiko Wingenfeld begrüßt die Initiative der hessischen Sozialministerin: „Es wurde lange über eine bundesgesetzliche Lösung diskutiert – in Hessen wird der Kinderschutz nun konkret. Denn mit verpflichtenden Vorsorgeuntersuchungen können wir Krankheiten, Misshandlungen oder Vernachlässigungen frühzeitig erkennen.“

Die „U“-Untersuchungen, die von den Krankenkassen finanziert werden, beginnen unmittelbar nach der Geburt mit der U1 und setzen sich in vorgegebenen Abständen bis zu U9 fort. Bei den Untersuchungen wird die kindliche Entwicklung ebenso geprüft wie der allgemeine Gesundheitszustand.

Aktuelle Daten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln belegen, dass die Teilnahme an den Früherkennungsuntersuchungen vom 2. Lebensjahr bis zum Vorschulalter abnimmt. Insbesondere Kinder aus sozial schwachen Elternhäusern oder mit Migrationshintergrund nehmen laut BZgA weniger an den Vorsorgeuntersuchungen teil. 

Nach den Vorstellungen von Sozialministerin Lautenschläger wird künftig ein eigens vom Land eingerichtetes Kindervorsorgezentrum Eltern, die ihr Kind nicht zu den Untersuchungen gebracht haben, auffordern, das zu tun. Sofern die Eltern der Aufforderung nicht nachkommen, wird das Jugendamt informiert, um weitere Schritte einzuleiten.

„Mit der Initiative der Sozialministerin wird ein Frühwarnsystem geschaffen, das den Schutz der Kinder verbessert. Zudem können wir Familien, die Unterstützung oder Beratung in Erziehungsfragen benötigen, künftig schneller erkennen und gezielt helfen“, betont Dr. Wingenfeld abschließend.

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