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Bio-Feedback und Hypnose – Hilfe für Schmerzpatienten am Institut für Gesundheit

Schönes aus Fulda. Seit Ende November gibt es in der Karlstraße 4 in Fulda das Institut für Gesundheit. Gegründet wurde das Institut von Gideon Franck. Der 36-jährige Psychotherapeut, der auch eine eigene Praxis betreibt, hat sich auf die Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen und psychosomatischen Beschwerden spezialisiert. Zur Behandlung setzt er vorwiegend verhaltens- und hypnotherapeutische Verfahren ein. Der Psychologe ist Mitglied im kürzlich gegründeten PalliativNetz Osthessen und betreut auch schwer kranke Patienten sowie deren Angehörige.

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In Deutschland leiden laut der Deutschen Schmerzliga rund acht bis zehn Millionen Menschen an chronischen Schmerzen. Rücken- und Kopfschmerzen führen die Liste der häufigsten Schmerzerkrankungen an, gefolgt von Nerven- und Tumorschmerzen. Das hat die europäische Schmerzstudie, die im Jahr 2004 veröffentlicht wurde, ergeben. Bis Schmerzpatienten allerdings die passende medizinische Versorgung erhalten und Linderung erfahren, können Jahre vergehen – denn bei der Versorgung hapert es. Noch gibt es zu wenige Mediziner und Therapeuten, die auf die Behandlung chronischer Schmerzen spezialisiert sind.

Dass deren Auswirkungen fatal sein können, weiß auch Gideon Franck, der Erfahrungen in Schmerzzentren, Psychosomatischen Kliniken und an der Universität Heidelberg sammeln konnte. „Chronische Schmerzen wirken sich auf das gesamte Leben des Patienten aus. Er ist oft nicht mehr in der Lage, seinen Beruf auszuüben oder Freundschaften zu pflegen. Das bedeutet soziale Isolation, die auch Depressionen auslösen kann“, erläutert der Therapeut. Deshalb sei ein abgestimmtes Konzept zur Behandlung von Schmerzpatienten immens wichtig. „Ideal ist es, wenn speziell ausgebildete Ärzte, Psychologen und Physiotherapeuten Hand in Hand arbeiten“.

Dabei vermitteln Psychologen vor allem „Hilfe zur Selbsthilfe“. Am Institut für Gesundheit gibt Franck beispielsweise Kurse zur Stress- Schmerz- und Angstbewältigung. Bei Patienten mit Migräne, Spannungskopfschmerz und Rückenschmerzen hat er sehr gute Erfahrungen mit der Biofeedback-Methode gemacht. Bei dieser Methode können Patienten bestimmte Körperfunktionen auf dem Monitor verfolgen. „Der Vorteil dieser Methode: die Patienten werden sich der Vorgänge in ihrem Körper bewusst und lernen ihn so zu steuern, dass die Schmerzen weniger werden.“ Aber auch die Hypnose sei für manche Patienten eine gute Methode zur Schmerzbewältigung.

„Doch beide Methoden werden – trotz hoher Erfolgsquote und vorhandener Studienergebnisse –  nicht standardmäßig von den Krankenkassen bezahlt“, erläutert Franck. Sofern die Hypnose in andere Therapien wie Verhaltenstherapie, Psychoanalyse oder Tiefenpsychologie eingebunden sei, werde sie von den Krankenkassen übernommen. Bei der Biofeedback-Methode gilt: Ist sie Bestandteil einer Verhaltenstherapie besteht auch hier die Chance auf eine Kostenübernahme. „Ich bin mit diversen Kassen in Kontakt und versuche, entsprechende Verträge auszuhandeln“, ergänzt Franck. Vorerst müssen seine Patienten jedoch damit rechnen, die Kurse und Therapien aus eigener Tasche zu bezahlen. Mit einer regulären Zulassung seiner Praxis durch die Kassenärztliche Vereinigung rechnet der Psychologe frühestens in einem Jahr. (Dorit Heydenreich)

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