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Sozialdienst katholischer Frauen: Klares Votum für Babyklappen

Fulda/Hanau/Kassel/Marburg (bpf). Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) im Bistum Fulda distanziert sich deutlich von den Äußerungen der Bundesvorsitzenden Maria Elisabeth Thoma, die in der vergangenen Woche die Einrichtung der Babyklappen in Frage gestellt hatte. „Wir sprechen uns ganz klar für den Fortbestand der Babyklappen aus, denn wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht und stehen zu diesem letzten Baustein unserer vielfältigen Hilfsangebote für verzweifelte schwangere Frauen in Notlagen“, betont Marion Meister, Vorsitzende der Diözesanarbeitsgemeinschaft des SkF in der Diözese Fulda und eine der Initiatorinnen der Einrichtung im Bistum Fulda. „Wir sind froh, die Babyklappen in Kooperation mit dem St Vinzenz-Krankenhaus in Hanau, dem Herz-Jesu-Krankenhaus in Fulda und dem Marienkrankenhaus in Kassel anbieten zu können.“ Eine Mutter, die keine Möglichkeit sehe, ihr Neugeborenes anzunehmen, könne es durch Ablegen in die Babyklappe in Obhut geben, damit sie sich nicht durch Aussetzung oder Tötung des Kindes kriminalisiert. „Das Leben des Neugeborenen zu schützen, zu retten ist unsere originäre Aufgabe“, stellt Marion Meister heraus. „Das Recht auf Leben wiegt zweifellos höher als das Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung.“ Der SkF in der Diözese Fulda hat seine Hilfsangebote durch das Anonyme Beratungstelefon 0180/3320640 seit einigen Jahren erweitert. Dort können Schwangere, die sich in ausweglos erscheinenden Not- und Konfliktsituationen befinden, täglich mit einer Beraterin ins Gespräch kommen.

Gisela Buhl, Vorsitzende des SkF-Ortsverbandes Fulda, macht deutlich: „Das Ende der Babyklappen wäre schlichtweg eine Katastrophe, denn dieses niedrigschwellige Angebot, das Frauen in für sie ausweglos erscheinenden Situationen erreicht, rettet Leben.“ Mit den drei bislang im Bistum bestehenden Babyklappen in Fulda, Hanau und Kassel stelle man Müttern in Not und deren Kindern ein wichtiges Angebot zur Verfügung, das aber eingebettet sei in ein ganzes Netz von Hilfsangeboten für Frauen und Familien in schwierigen Lebenslagen, unterstreicht sie. Durch aktive Elternarbeit werde auch dem Anliegen der Frage nach der Herkunft der Kinder Rechnung getragen. „Wir sind den betroffenen Eltern und Kindern Wertschätzung schuldig, und wir tragen Verantwortung für ein Gelingen der Familienbeziehungen wie auch für die rechtliche Abwicklung einer Vermittlung eines Kindes aus der Babyklappe“, stellt Adoptionsberaterin Gerlinde Felmeden-Plass heraus. Der Fachdienst arbeite ständig an einer guten Ausgestaltung der rechtlichen wie auch der psychosozialen Seite.

Die Ablage in einer Babyklappe macht eine spätere Kontaktaufnahme der leiblichen Mutter mit ihrem Kind keineswegs unmöglich. „In unserem Informationsmaterial rund um die Babyklappe sowie im Internetportal richtet sich unser Appell und Wunsch an abgebende Eltern, Kontakt zu uns aufzunehmen, damit wir sie einbeziehen können und auch ihnen bei ihren Sorgen helfen können“, hebt die Beraterin hervor. „Unsere Adoptiveltern wissen um ihre besondere Aufgabe, mit ihren Kindern über ihre Herkunftsgeschichte zu sprechen. Daraus muß für die Kinder kein Trauma erwachsen. Denn ihre Eltern gehen einfühlsam und gesprächsbereit damit um.“ Ein fröhliches und lebendiges Familienleben gelingt aller Erfahrung nach auch bei einer besonderen Lebensgeschichte gut.

Adoptionsdienst im Sozialdienst katholischer Frauen

Rittergasse 4, 36037 Fulda
Tel. 0661/839421
Anonyme Beratung: 0180/3320640
E-Mail: adoption@skf-fulda.de

Möglichkeit der Kontaktaufnahme auch für abgebende Mütter und Familien, Beratung und Vorbereitung von Paaren, die gerne adoptieren wollen, Vermittlung eines Kindes, Herkunftssuche.

Die Beratung ist kostenlos. Die Mitarbeiterinnen unterliegen der Schweigepflicht. Die Beraterinnen sind Gerlinde Felmeden-Plass, Barbara Gröger-Schmitt und Brunhilde Lindner.

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