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Bionade, landwirtschaftlicher Betrieb Ritter und Mälzerei „Rhönmalz“ – Busexkursion für Landwirte

Gersfeld. Eine Busexkursion für Landwirte, organisiert durch die Hessische Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön, führte zuerst zum Getränkehersteller Bionade nach Ostheim v. d. Rhön. In einer Werksbesichtigung wurde nicht nur das Produkt Bionade, sondern auch die dahinter stehende Philosophie präsentiert.

Erst kam Litschi

Die erste Geschmacksrichtung der Limonade war Litschi. Die erfolgreichste sei jedoch die Sorte „Holunder“. Genau hier gebe es einen wichtigen Verknüpfungspunkt zwischen Rhöner Landwirtschaft und Produktion. Der Getränkehersteller möchte die regionale Wertschöpfung erhöhen, deshalb soll das Getränk auf lange Sicht so weit wie möglich aus regionalen Produkten hergestellt werden. Allein für die beliebteste Sorte werden deshalb insgesamt 250 ha Holunderanbaufläche benötigt, 70 ha davon sind bereits in der Rhön zu finden. Für alle Landwirte, die sich für den Anbau dieser Kultur entscheiden, garantiert Bionade eine 100prozentige Abnahme auf 5 Jahre.

Um den Holunderanbau in der Praxis sehen zu können, wurde danach der Biobetrieb Ritter in Ostheim besucht. Neben dem Betriebsschwerpunkt Putenmast werden Braugerste und 8 ha Holunder für Bionade angebaut. Betriebsleiter Ritter erklärte, dass für einen Hektar Holunder pro Jahr bis zu 500 Arbeitskraftstunden aufgewendet werden müssen. Die Pflanze stelle hohe Ansprüche an den Boden, den Niederschlag und die Pflege. Die Niederschläge in Ostheim sind eher gering (ca. 400mm/Jahr), um Ertragsausfall zu vermeiden verfügt der Betrieb über ein Bewässerungssystem für die Holunderbüsche.

Nun ist die Quitte an der Reihe

Die neueste Sorte der Biolimonade ist Quitte. Auch diese Frucht wird versuchsweise im Betrieb Ritter angebaut.

Zum Abschluss wurde die Mälzerei Rhönmalz in Fladungen besichtigt. Bei einer Führung durch das geschichtsträchtige Gebäude der Mälzerei wurde der Ablauf des Mälzprozesses erklärt. Auch hier werde Wert auf regionale Produkte gelegt. Die Braugerste werde aus der Region angeliefert. Das fertige Mälzprodukt gehe nicht nur lose an Großkunden. Auch Kleinbrauereien werden mit Sackware beliefert. Gerade deshalb werde ein großer Wert auf hohe Qualität gelegt.

In einer Runde diskutierten die Teilnehmer die Eindrücke des Tages. Besonders beeindruckend war der Anbau der eher unscheinbaren Holunderpflanze. Auch Rieke Trittin, Landwirtschaftsberaterin im Biosphärenreservat, betonte, dass Holunder keine einfache Kultur sei. Passe sie jedoch in das Betriebskonzept, könnte ein gut durchdachter Anbau ein weiteres Standbein für den landwirtschaftlichen Betrieb darstellen.

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