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Sportler mit Handicap ausgezeichnet – Faszinierende Leistungen

100422_GruppenfotoFulda. Die Winter-Paralympics in Vancouver sind seit vier Wochen vorbei, doch gestern Abend kam noch einmal eine Stimmung wie in Kanada auf. Im Marmorsaal des Fuldaer Stadtschlosses zeichnete der Hessische Behinderten- und Rehabilitationsverband e.V. (HBRS), erstmals Sportler mit Handicap aus. „Wir wollen damit die Leistungen der Aktiven und ihrer Förderer sichtbar machen und ihnen die Aufmerksamkeit verschaffen, die ihnen aufgrund ihres außergewöhnlichen Engagements zusteht“, sagte der Präsident des Verbandes, Gerhard Knapp.

Der Abend unter der Schirmherrschaft von Volker Bouffier, Hessischer Minister des Innern und für Sport, war ein gelungenes Beispiel für gemeinsames Engagement im Sport für Menschen mit Behinderung. Die Sportschützin und Paralympics-Siegerin Manuela Schmermund moderierte einen glanzvollen Abend. Sportler mit Behinderung, wie die viermaligen Deutschen Rollstuhltanz-Meister im Standard und Deutschen Meister im Latein, Jean-Marc Clement und Andrea Naumann, zeigten Beispiele ihres Könnens.

Die von Firmenpaten gestifteten Auszeichnungen wurden vor rund 90 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Sport überreicht. Gerhard Möller, Oberbürgermeister der Stadt Fulda und Ralf Rainer Klatt, Präsidiumsmitglied des Landessportbundes, begrüßten die Gäste.

Moderatorin Schmermund rief als erste Preisträgerin die Landessportwartin Helga Stappelton auf die Bühne. Sie wurde von Guido Wernert, Geschäftsführer Herz-Kreislauf-Zentrum Rotenburg an der Fulda und Reinhard Schneider, Vizepräsident Breiten-, Präventions- und Rehasport im Deutschen Behindertensportverband für ihr 40-jähriges Engagement im Breiten- und Rehasport geehrt.

Preisträgerin in der Kategorie Mannschaftssport wurde die SSG Blista Marburg. Die Mannschaft der Blindenanstalt Marburg ist erster Deutscher Meister im Blindenfußball. Andreas Möller, Fußball-Weltmeister 1990 und Manager der Offenbacher Kickers, überreichte den Preis. Die Laudatio hielt Mira Sellheim vom Hessischen Apothekerverband.

In der Kategorie Individualsport wurde der sehbehinderte Schwimmer Daniel Simon ausgezeichnet. Der Wirtschafts- und Politikstudent ist Mitglied der Nationalmannschaft und holte sich im vergangenen Jahr bei der WM in Rio de Janeiro die Gold- und Silbermedaille und stellte den Welt- und Europarekord ein. Die Schwimmerin und mehrfache Olympiateilnehmerin Meike Freitag überreichte die Auszeichnung. Dr. Michael Auge vom Sparkassen- und Giroverband Hessen Thüringen und Uwe Marohn, Vorstandsmitglied der Sparkasse Fulda, würdigten die Leistung.

Der diesjährige Ehrenpreis ging an den Tischtennisspieler Rolf Beck. 1983 wurde er deutscher Vizemeister im Tischtennis und qualifizierte sich damit für die Weltspiele 1984 der Behinderten in New York, wo das deutsche Team die Goldmedaille gewann. Im HBRS war er bis 2009 Fachwart für Tischtennis. Staatsminister Volker Bouffier übergab den Preis. „Wer einmal die Leistungen der Athleten erlebt hat, ist fasziniert von dem, was er sehen und fühlen konnte“, sagte Bouffier.

„Wir wollen diese Veranstaltung für Sportler und Förderer zu einer festen Instanz machen“, sagte HBRS-Präsident Gerhard Knapp, und dankte der Stadt Fulda für das großartige Ambiente im Stadtschloss. „Der erste Abend war ein gelungener Auftakt dazu.“ Künftig soll die Sportlerehrung an wechselnden Orten in Hessen stattfinden. Dass Fulda als erster Veranstaltungsort gewählt wurde, sei als klares Bekenntnis zum Standort des HBRS zu sehen.

Über den HBRS:

Mit 40.000 Mitgliedern in 450 Vereinen ist der HBRS der drittgrößte Landesverband im Deutschen Behindertensportverband. Ziel des HBRS ist es, den Verband selbst und den Sport für Menschen mit Behinderung sichtbar zu machen. Der Verband lädt jeden sportinteressierten Menschen mit Behinderung ein, aktiv zu sein. Den Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband e.V. gibt es seit 1951. Weitere Informationen im Internet: www.hbrs.de

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