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30 Gehörlose zu Besuch im PP-Osthessen

071008_pp.jpgSchönes aus Fulda.  Zu einer Besichtigung waren kürzlich rund 30 gehörlose und hörgeschädigte Personen als Gäste im Polizei-Präsidium Osthessen. Durch vorherige Teilnahme des Polizeioberkommissars Frank Hoffmann im Caritas-Gebärdenkurs waren die Kontakte zum Polizei-Präsidium zustande gekommen.

Dipl.-Sozialarbeiter Werner Althaus vom Sozialdienst für Gehörlose des Caritasverbandes für Stadt und Landkreis Fulda e.V. organisierte schließlich gemeinsam mit Polizeihauptkommissar Ralf Müller die Informationsveranstaltung. Nach der Begrüßung in Gebärdensprache durch Polizeioberkommissar Frank Hoffmann übertrug Althaus während des weiteren Verlaufs der Führung die Informationen in Gebärdensprache. 

Das Polizeipräsidium legte großen Wert darauf, für die Gäste die Informationen besonders anschaulich zu gestalten. So wurden Übungswaffen, Schutzwesten und Handschellen an die gehörlosen Teilnehmer der Exkursion herumgegeben. Besonders beeindruckte allerdings die Vorführung des Hundeführers mit seinen beiden Polizeihunden. Der vorgeführte Deutsche Schäferhund war auf Drogen und der Belgische Schäferhund auf Sprengstoff trainiert. Alle Anwesenden zeigten sich fasziniert davon, wie gehorsam beide Hunde auf ihren Herrn abgerichtet waren. Geduldig beantwortete der Hundeführer die Fragen der gehörlosen Zuschauer.

Beim anschließenden Rundgang durch die Einzel- und Sammelzellen für den Gewahrsam und die Einsatzzentrale wurde besonders das Thema „Notruf für Gehörlose“ besprochen. Hier wurde darauf hingewiesen, dass unter der Nummer 110 auch Fax und Handy-Ortung geschaltet sind. Für den Fax-Notruf wies Werner Althaus ergänzend darauf hin, dass für den Rundbrief für Gehörlose in der Diözese Fulda ein Fax-Notruf-Vordruck entwickelt wurde, den jeder Gehörlose als Kopie neben seinem Fax liegen haben sollte.

Handy-Ortung sei ebenfalls eine Möglichkeit für gehörlose Menschen, die nicht telefonieren können, Hilfe durch die Polizei zu bekommen. Wenn nämlich über das Handy die 110 gewählt würde, könne die Polizei sofort sehen, von wo aus das jeweilige Handy betätigt wurde.

Neben den technischen Möglichkeiten ist für die Betroffenen aus Sicht der Caritas Gehörlosenhilfe jedoch auch immer der persönliche Kontakt wichtig. Die Gehörlosen in Stadt und Landkreis Fulda wissen nun, dass sie sich immer direkt an den Polizeioberkommissar Frank Hoffmann wenden können. Hoffmann, der sich selbst „nur“ als Anfänger in der Gebärdensprache bezeichnet, betonte abschließend, dass  er die grundlegende Problematik gehörloser Menschen verstanden habe und gerne helfen möchte.

Aus Sicht des Caritas-Sozialdienstes für Gehörlose ist es wünschenswert, auch bei anderen Behörden und Einrichtungen solche Personen und Funktionsträgern zu haben, die den ersten Kontakt zu Gehörlosen herstellen können und ggfs. Dolmetscher des Sozialdienstes hinzuziehen.

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