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Orgelmatinee im Fuldaer Dom mit Benedikt Bonelli

100520_BonelliFulda. Den Abschluss der Mai-Matineen gibt am 29. Mai, 12.05 Uhr, Benedikt Bonelli aus Kempten. Glanzpunkt des Programmes ist neben dem virtuosen „Präludium und Fuge D-Dur“ mit abenteuerlichen Pedalfiguren das fantasievolle Werk von Sigfrid Karg-Elert, eine Hommage an Händel, in der man erlebt, „was ein Organist alles mit einer Orgel machen kann“. Der Kostenbeitrag für die Orgelmatineen beträgt 3,50 € (ermäßigt 2,50 €).

Benedikt Bonelli, 1971 in Coesfeld/Westfalen geboren, studierte Orgel an den Musikhochschulen in Wien und Salzburg bei Peter Planyavsky und Heribert Metzger. Abschluss mit Auszeichnung. Meisterkurse bei Harald Vogel, Fernando Tagliavini, Petr Eben, Guy Bovet und Michael Radulescu. Bonelli war zweifacher Stipendiat des Landes Nordrhein- Westfalen für die Altenberger Orgelakademie. Darüber hinaus studierte er katholische Kirchenmusik. Zu seinen prägenden Lehrern zählen Erwin Ortner (Dirigieren) und Wolfgang Sauseng (Komposition). Studien in Cembalo bei Liselotte Brändle und Christian Rieger. Er übt eine rege Konzerttätigkeit aus. Einladungen erhielt er u. a. zu den Festivals Musikwochen Millstatt, Wiener Orgelkonzerte, Internationale Orgelkonzerte Dom zu Erfurt sowie an die Domkirchen zu Bamberg und Münster, an den Altenberger Dom und das Brucknerstift St. Florian. Produktionen für Radio Stephansdom und Mitwirkung als Organist und Dirigent bei Rundfunkgottesdiensten für ORF und WDR. Von 1999 bis 2003 Kapellmeister der Karlskirche Wien, sowie Leiter der dortigen Geistlichen Abendmusiken. Von 2003 bis 2009 Kantor der Pfarrei St. Martinus und Ludgerus in Sendenhorst. Seit Herbst 2009 ist Benedikt Bonelli Chordirektor und Organist an der Basilika St. Lorenz in Kempten (Allgäu).

Zu den Werken: Als Johann Sebastian Bach das Präludium und Fuge D–Dur komponierte, war er erst ca. 23 Jahre alt; ein Alter voll Tatendrang und dem Bedürfnis dem Gegenüber etwas beweisen zu wollen. Und so klingt das Werk auch: ungestüme Läufe und Akkordbrechungen, dramatische Akkordballungen – zur Schau gestellte Virtuosität, das auch noch in der „Angebertonart“ D – Dur. Diesen Mitteln gab Bach aber eine Ordnung.

Die toccatenhaften Eckteile des Präludiums umschließen einen Mittelteil („alla breve“), der liedhaft gestaltet ist und durch dialogartige Manualwechsel aufgelockert ist. Die Fuge besticht durch ihre treibende rhythmische Kraft, das Thema wird zerlegt, umgestellt und verkürzt, bevor der toccatenhafte Schluss den Bogen zum Präludium spannt. Peter Kolman stammt aus Bratislava.

Als Verfechter der Neuen Musik wurde er von den kommunistischen Machthabern der damaligen Tschechoslowakischen Republik argwöhnisch beobachtet, schließlich im Jahr 1972 aus politischen Gründen aus dem Slowakischen Komponistenverband ausgeschlossen, verbunden mit Aufführungs- und Publikationsverbot. Seit 1977 lebt er in der Nähe von Wien. Er schreibt: “Laudatio ist auf dem Kontrast von zwei Grundelementen aufgebaut: einerseits eine Art Rezitativ, an einigen Stellen sich wiederholend, andererseits einer Folge von 5- oder 6-stimmigen Akkorden, bei denen eine allmähliche Hinaufbewegung durch chromatische Veränderung jeweils eines Akkordtones stattfindet; dabei verändert sich jeweils der Akkordinhalt (die Intervallrelationen)“.

Sigfrid Karg: Elert schuf ein großes Orgeloeuvre, dessen Bedeutung erst nach und nach wieder erkannt wird. Sein Werk ist reich an Stilen (neben deutsch–romantischen Einflüssen sind auch Einflüsse Debussys, Skrjabins und amerikanischer Komponisten erkennbar). In der Homage to Handel führt der exzentrische Karg–Elert phantasievoll vor, was man mit einem kurzen ostinaten Thema so alles machen kann, und der Organist kann zeigen, was man alles mit einer Orgel machen kann.

Programm:

  • J. S. Bach Präludium und Fuge D-Dur (1685 – 1750) BWV 532
  • Peter Kolman Laudatio (* 1937)
  • Sigfrid Karg–Elert Homage to Handel(1877 – 1933) op. 75

Weitere Informationen zu den Orgelkonzerten im Fuldaer Dom finden Sie unter www.orgelmusik.bistum-fulda.de

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