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Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Hamm-Uentrop in Betrieb genommen

071026_hamm.jpgSchönes aus NRW. Das erste kommunale Gemeinschaftskraftwerk Deutschlands wurde heute feierlich in Betrieb genommen – und die Überlandwerk Fulda Aktiengesellschaft ist eines der 28 kommunalen Energieversorgungsunternehmen, die sich zur Realisierung des Projekts zusammengeschlossen hatten. Das führende osthessische Energieversorgungsunternehmen ist mit einer Kraftwerksscheibe von 38,2 Megawatt Leistung im Wert von 20 Millionen Euro an dem hocheffizienten Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Hamm-Uentrop beteiligt.

Mit ihrer Kraftwerksscheibe besitzt die ÜWAG das Strombezugsrecht für rund 200 Millionen Kilowattstunden pro Jahr – so viel, wie rund 57.000 Haushalte in diesem Zeitraum verbrauchen. „Mit dem Strom, den das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk erzeugt, können wir also rechnerisch alle Privatkunden in Fulda, Petersberg, Künzell, Eichenzell und Großenlüder versorgen“, erläutert Dipl.-Ing. Günter Bury, Vorstand der Überlandwerk Fulda Aktiengesellschaft. Die Dimension der Kraftwerksbeteiligung verdeutliche ihre Bedeutung für die Region und sei ein Beleg für die Leistungsfähigkeit der ÜWAG als Unternehmen in kommunalem Besitz.

Stromerzeugung in kommunaler Hand

Um ein Gegengewicht zu schaffen zu den vier großen Energiekonzernen E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall, die zusammen rund 80 Prozent des deutschen Stroms in ihren Kraftwerken erzeugen und so auch die Preisbildung an der Strombörse maßgeblich beeinflussen, hatten sich unter dem Dach der Aachener Trianel-Gruppe erstmals kommunale Energieversorger aus Deutschland und benachbarten Staaten zusammengeschlossen. Ihr Ziel, mit einem eigenen Großkraftwerk in kommunaler Hand Strom zu erzeugen, haben sie mit dem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Hamm-Uentrop nun zum ersten Mal verwirklicht. Weitere Gemeinschaftsprojekte sind in Vorbereitung.

„Der Leitgedanke über der Feier zur offiziellen Inbetriebnahme des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks lautet ‚Chancen erkennen, Visionen leben, Innovationen voranbringen’ – das trifft für das Engagement der ÜWAG als fünftgrößter Gesellschafter der Trianel Power Kraftwerk Hamm-Uentrop GmbH & Co. KG sicher in ganz besonderem Maße zu“, resümiert ÜWAG-Vorstand Günter Bury die unternehmerische Aktivität der ÜWAG außerhalb der Region. „Mit der Beteiligung an diesem Kraftwerk haben wir den Anteil der Eigenerzeugung der ÜWAG deutlich erhöhen können.“ Die 200 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr aus der ÜWAG-Kraftwerksscheibe entsprechen knapp einem Zehntel des Stromabsatzes der ÜWAG im Geschäftsjahr 2006 von über 2,5 Milliarden Kilowattstunden.

ÜWAG-Kunden profitieren von konkurrenzfähigen Preisen

Physikalisch wird der Strom aus Hamm-Uentrop vielleicht die Kunden der ÜWAG nicht erreichen, denn das Stromnetz ist wie ein riesiger See, in den alle Stromerzeuger einspeisen und aus dem sich alle Stromabnehmer versorgen. Dennoch profitieren die Kunden des regionalen Energieversorgungsunternehmens von den Kraftwerks-Kapazitäten der ÜWAG: Der Beschaffungsvorteil, den das führende osthessische Energieversorgungsunternehmen nun als Kraftwerks-Mitbesitzer hat, trägt dazu bei, dass die ÜWAG ihren Strom auch in Zukunft zu konkurrenzfähigen Preisen anbieten kann.

Das Trianel-Gemeinschaftskraftwerk erzeugt Strom in zwei Blöcken. Insgesamt besitzen seine beiden Turbinensätze eine Leistung von rund 820 Megawatt; damit können jährlich rund 4,3 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt werden. Mit einem Wirkungsgrad von fast 58 Prozent gehört es zu den effizientesten Kraftwerken, die derzeit zur Stromerzeugung eingesetzt werden. Mit seiner hohen Energieausbeute vermeidet das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Hamm-Uentrop CO2-Emissionen und trägt so zur Schonung des Klimas bei.

Fast genau zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich auf der Baustelle wurde am heutigen 26. Oktober 2007 die Inbetriebnahme des Kraftwerks mit rund 400 Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft gefeiert.

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