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„church factory“-Wochenende in Geisa

Schönes aus Geisa. Am vergangenen Wochenende fand für die Diözese Fulda das vierte „Church Factory“-Wochenende für Jugendliche und junge Erwachsene statt, diesmal in Geisa/Thüringen. 30 junge Leute aus verschiedenen Orten des Bistums von Frankfurt über Fulda bis Vacha waren angereist.

Fotos (3): Bistum Fulda

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„Church Factory“ bedeutet Ausbildung junger Leute für die Jugendarbeit und die Evangelisierung. Elemente sind Gemeinschaft, Glaubenslehre, Qualifikationen für Teamarbeit und Projektmanagement sowie praktische Einsätze in der Kirche. Mitgestaltet wurde das Wochenende durch Gastgeber der katholischen Kirchengemeinde in Geisa, allen voran Gemeindereferentin Sr. Barbara-Maria Kullmann, gemeinsam mit engagierten jungen Jugendleiterinnen und -leitern der Pfarrei.

Themenspecial Liebe, Sexualität und Beziehung

Dieses Mal fand als Themenspecial eine Einheit über Liebe, Sexualität und Beziehung statt. Gastreferent war Jugendarbeiter Johannes Hartl aus Augsburg. „Ich will euch nicht von irgendwas überzeugen. Du bist für dein eigenes Leben verantwortlich. Ich will euch meine drei Gründe sagen, warum es für mich Sinn macht, mit Sex bis zur Ehe zu warten“, leitete Hartl seinen spritzigen, provokativen und spannenden Vortrag ein. Er habe keine Lust, als Christ von Sexualität verklemmt zu reden, denn Gott habe Sexualität gemacht und er finde sie gut.

„Wenn Gott um den Bereich Sexualität Grenzen gesetzt hat, dann nicht, weil er sonst ein Problem hätte, sondern weil du ihm wertvoll bist und er nicht möchte, dass du verletzt wirst, sondern dass du optimal glücklich wirst“. Der wichtigste Grund für ihn, mit Sexualität bis zur Ehe zu warten sei, dass, wenn man Sex als Sprache sehe, der Geschlechtsverkehr hundertprozentig ausdrücke. „Mehr geht nicht. Weiter kann ich nicht gehen. Damit ist das Ende der Fahnenstange erreicht von dem, was ich mit meinem Körper einem anderen Menschen gegenüber ausdrücken kann“, so Hartl.

Es gehe um Wahrheit und Lüge. Wenn ich mit meinem Körper hundertprozentig ausdrücke, aber keine hundertprozentige Entscheidung für den Partner damit verbunden sei, stimmten Innen und Außen nicht überein. „Sex macht Spaß. Aber er ist mehr als nur Spaß. Er macht dich auch super-verletzlich. Er betrifft zutiefst, wer du bist. Stell mit deinem Körper keinen Scheck aus, der nicht gedeckt ist“, fasste Johannes Hartl zusammen.

In Kleingruppen tauschten sich die jugendlichen Teilnehmer im Anschluss an den Vortrag über ihre eigenen Sichtweisen dazu aus. „So richtig sagt uns ja niemand was dazu. In der Schule kriegt man nur die Funktion der Geschlechtsorgane erklärt und wie Verhütungsmittel funktionieren und so was. Das ist keine Hilfe dafür, wie ich gut leben und wirklich gute Entscheidungen treffen kann. Ich finde es cool, dass wir an diesem Wochenende darüber reden können“, so eine junge Teilnehmerin aus einer der Kleingruppen.

Besuch im Altenwohnheim

Der Spätnachmittag wurde in praktischen Projekten verbracht. Ein Teil der Gruppe besuchte die Bewohner des Geisaer Altenwohnheims. Dort machten die jungen Leute Besuche in den einzelnen Wohnbereichen, um dort lebende alte Menschen mit einer Rose, einem Bibelkärtchen, eigenem Musizieren und ein wenig Zeit zu beschenken. Dabei erlebten sie viele schöne und berührende Momente. „Mich hat bewegt, wie sehr die Leute sich über dieses kleine Zeichen gefreut haben“, so Anna-Maria Günther (16) aus Geisa.

Ein anderer Teil der Gruppe half dem Geisaer Jugendclub „Freie Klang-Kultur“ bei der Renovierung ihrer Clubräume. „Ich fand auf jeden Fall beeindruckend, wie viel Einsatz die Jugendlichen aus Geisa für ihren Jugendclub zeigen. Es war cool, dass sie sich so gefreut haben, dass wir ihnen geholfen haben.

Gebetsabend und Sonntagsmesse

Und sie waren richtig erstaunt und haben gesagt: Wie, ihr seid Leute von der Kirche und helft uns hier freiwillig?“ so Sebastian Hartmann (18) aus Ufhausen. Am Abend fand ein Abend der Versöhnung in der Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus statt, einem Gebetsabend, der geprägt ist von der Eucharistischen Anbetung, von der Beichte, von persönlichen Segnungen und vom Lobpreis Gottes. Am Sonntagvormittag gestaltete das Team der „church factory“- Jugendlichen die Sonntagsmesse in Geisa mit. Hauptzelebrant und Prediger war Diözesanjugendpfarrer Sebastian Blümel aus Fulda.

„Das Wochenende war sehr wertvoll und eine Bereicherung für unsere jungen Leute und unsere Pfarrei“, resümierte Gemeindereferentin Sr. Barbara-Maria Kullmann die Tage. „Wir sind sehr beeindruckt von dem persönlichen Einsatz der jungen Leute aus dem Geisaer Amt hier auf dem Wochenende“, so Simone Twents vom Bischöflichen Jugendamt. „Unser Ziel ist ja auch, Pfarreijugendarbeit mit unseren Wochenenden zu unterstützen und Auftrieb zu geben“, ergänzt Thomas Bretz vom Referat Neuevangelisierung. Gemeinsam mit Jugendpfarrer Sebastian Blümel veranstalten sie seit zwei Jahren die „church factory“-Wochenenden.

Auch 2008 soll das erfolgreiche Pilotprojekt weitergeführt werden, und zwar an drei Wochenenden: 15. bis 16. März, 2. bis 4. Mai und 7. bis 9. November. Informationen und Anmeldung beim Bischöflichen Jugendamt Tel. 0661/87-367 oder online unter www.wjt2008-fulda.de.

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