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Serie „Palliativ Care“ endet heute – letztes Thema: „Palliative Chemotherapie“

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Serie. Mit dem Thema „Palliative Chemotherapie“ endet heute unsere Serie „Palliative Care“. In den vergangenen sechs Monaten haben Schmerzmediziner Thomas Sitte, Palliativ Care-Schwester Manuela Straub und weitere Mitglieder des PalliativnetzOsthessen Tipps zur Pflege schwerstkranker Patienten gegeben. Insgesamt wurden 27 Themen in leicht verständlicher Form aufbereitet. Nachzulesen sind sie weiterhin auf Schöne Nachrichten und unter www.palliativnetz-osthessen.de. Wer Fragen hat, kann sich gerne an das Schmerz & PalliativZentrum Fulda unter Telefon 0661 – 9 01 50 16 wenden.

Bei der Chemotherapie werden Krebszellen durch besondere Medikamente so geschädigt, dass sie nicht weiter wachsen oder absterben. Eine Chemotherapie hat entweder die Heilung oder die Verkleinerung des Tumors zum Ziel, damit  dieser leichter durch Operation oder Bestrahlung behandelt werden kann.

Wenn keine Aussicht auf Heilung besteht, kann man versuchen, Beschwerden, die aufgrund der Tumorgröße entstehen, durch Chemotherapie zu verbessern. Dabei müssen die Ärzte insbesondere darauf achten, dass keine oder nur geringe Nebenwirkungen auftreten. Für die Dauer der Behandlung und auch deutlich darüber hinaus können schwere Übelkeit mit Erbrechen, Durchfälle, Schwäche, Bettlägerigkeit und mehr auftreten. Hier sollte man bedenken, dass diese Zeit für den Patienten verloren sein kann.

Bleibt nur begrenzt Zeit, weil der Krebs so weit fortgeschritten ist, dass er wahrscheinlich zum Tode führen wird, versuchen die Ärzte in der Palliativtherapie mit möglichst geringen Nebenwirkungen eine Verbesserung der Lebensqualität zu erzielen. Dazu kann eine Chemotherapie ebenfalls beitragen.

Grundsätzlich ist bei der Frage, ob eine Chemotherapie gemacht werden kann oder sollte viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen gefragt. Die Datenlage ist relativ dünn und der Nutzen für den Einzelnen schwer abzuschätzen. Die Begleiterkrankungen wie Herz-, Leber-, Nierenschwäche, Zuckerkrankheit, allgemeine Hinfälligkeit müssen berücksichtigt werden. Das höhere Alter allein ist kein Grund eine Chemotherapie nicht durchzuführen.

Die Entscheidung, ob eine Chemotherapie gemacht werden soll, wie stark diese sein darf und muss, sollen die Patienten heute selber treffen. Doch medizinisch ist bei diesem Entschluss jeder Laie überfordert. Deshalb sollte der Patient für sich klar überlegen: Was ist mein Ziel und wie viel bin ich bereit dafür zu investieren – nicht an Geld, sondern an recht gesunden Lebenstagen, an Energie und auch an Leiden, die ich vielleicht auf mich nehmen muss. (Thomas Sitte)

Bislang veröffentlichte Themen der Serie:
1. Schmerzlinderung
2. Durchbruchschmerzen
3. Lagerung
4. Mundpflege und Hilfe bei Durstgefühl
5. Wundliegen & Hautpflege
6. Atemnot
7. Ängste
8. Unruhe
9. Schwäche
10. Müdigkeit
11. Hunger
12. Durst
13. Unangenehme Wunden
14. Verstopfung
15. Juckreiz
16. Düfte/ätherische Öle
17. Basale Stimulation
18. Lymphdrainage
19. Hilfsmittel
20. Therapiebeschränkung
21. Der Schmerz des Abschieds
22. Umgang mit Trauer
23. Was ist Palliativtherapie?
24. Was ist Palliativ Care?
25. Palliative Operationen

26. Palliative Bestrahlungen

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