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Landrat besucht Mehler AG – „Qualität entscheidet über geschäftlichen Erfolg“

071105_mehler_a.jpgSchönes aus Fulda. Die Mehler AG blickt zuversichtlich in die Zukunft. „Wir sind auf den Märkten mit einer breiten Angebotspalette gut aufgestellt, bauen unseren Personalbestand gerade im hochqualifizierten Bereich aus und verfügen über eine ordentliche Ertragslage“, so Vorstand Ulrich Göth gegenüber Landrat Bernd Woide, der Unternehmen der Mehler-Gruppe am Standort in Fulda besuchte. Der Strukturwandel der vergangenen Jahren mit einer weitgehenden Aufgabe der Bekleidungssparte und eines starken Ausbaus im Bereich der Technischen Textilien sei erfolgreich verlaufen. 

Einleitend informierte Vorstand Göth Landrat Woide über die Geschichte des Konzerns, die 1837 mit der Gründung eines Handwerksbetriebs für die Verarbeitung von Tafelleinen durch Valentin Mehler begann. 1915 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, 1926 der Einstieg in die Bekleidungsproduktion. Bereits 1935 wurde mit der Produktion von textilen Zulieferteilen für die Reifenherstellung begonnen. Die Jahren von 1966 bis 1974 waren durch einen Ausbau des technischen Produktprogramms bei einer gleichzeitigen Stärkung der Bekleidungssparte gekennzeichnet.  

Durch globale Märkten weniger konjunkturanfällig 

In den Jahren von 1974 bis 1990 vollzog sich der Umbau der Mehler AG zur Finanz- und Führungsholding, unter deren gemeinsamen Dach die einzelnen Unternehmen selbstständig tätig sind. Mit Beginn der neunziger Jahre setzte eine starke Expansion im Bereich der Technischen Textilien ein, die bis heute anhält und durch den Zukauf von anderen Betrieben weiter gefördert wurde. Hingegen trat der Bekleidungssektor immer stärker in den Hintergrund. Aus dem mittelständischen Hersteller von klassischen Textilien ist ein weltweit operierenden Hochtechnologie-Konzern geworden. 

„Wir sind nicht einseitig auf Deutschland orientiert. Deshalb hat uns die Inlandsverstimmung der letzten Jahre weniger ausgemacht. Es gab trotz Konjunkturdellen auch Wachstumsbereiche, vor allem im Ausland“, umschreibt Vorstand Göth die Geschäftsentwicklung. Die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen der Mehler-Gruppe beeindruckten Landrat Woide: 2.850 Beschäftigte, davon knapp 1.200 in Deutschland und 885 am Standort Fulda – 456 Millionen Euro Umsatzerlöse im vergangenen Jahr, dieses Jahr werden über 500 Millionen erwartet – 28 Millionen Euro Investitionen. 

Spezialanfertigungen anstelle von Massenware  

Die Unternehmen der Mehler AG versuchen ihren Wettbewerbsvorteil in den verschiedenen Bereichen zu nutzen, indem sie sich auf Produkte konzentrieren, die den Einsatz einer spezialisierten Anlagentechnik und eines kapitalintensiven Maschinenparks erforderlich machen. Vor allem aber werden qualifizierte und motivierte Mitarbeiter benötigt. Göth: „Im unteren Lohnsegment ist kaum mehr eine Wertschöpfung in Deutschland möglich.“ Wer sich am globalisierten Markt behaupten wolle, müsse anpassungsfähig und innovationsbereit sein, denn „auch Billiganbieter lernen dazu“. 

Was diese Philosophie konkret bedeutet, wurde Landrat Woide am Beispiel der Herstellung von ballistischen Schutzwesten und Stichschutzwesten demonstriert. Das entsprechende Unternehmen der Mehler-Gruppe ist hier Marktführer in Europa und stattet 90 Prozent der deutschen Polizei mit Schutzbekleidung aus, die nach individuellen Maßen gefertigt und im betriebseigenen Schießstand getestet wird. An die Produkte werden höchste Qualitätsansprüche im Hinblick auf Sicherheit, Tragekomfort und Haltbarkeit gestellt. „Allein über den Preis können wir nicht konkurrieren.“ 

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