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Wohlige Wärme in Klassenräumen durch Pellets

071107_pellletheizung4.jpgSchönes aus Hofbieber-Schwarzbach. Die Brennstoffkosten an der Grundschule im Hofbieberer Ortsteil Schwarzbach sollen sich ab diesem Winter halbieren. Wichtiger als der finanzielle Aspekt ist Landrat Bernd Woide jedoch die entlastende Wirkung für die Umwelt, die durch die Inbetriebnahme der ersten mit Holzpellets befeuerte Heizungsanlage in einem Kreisgebäude erzielt wird.

„Wir sparen pro Jahr 20 Tonnen CO  ein und setzen damit ein Zeichen.“ Im Landkreis Fulda werde nicht nur von der verstärkten Nutzung erneuerbarer Rohstoffe für die Energie- und Wärmegewinnung geredet, sondern auch folgerichtig gehandelt.

Die bisherige Ölheizung aus dem Jahr 1986 war veraltet und störanfällig. Sie hätte in den nächsten Jahren ohnehin saniert werden müssen. In der Vergangenheit hatte der Brennstoffverbrauch zwischen 6.000 und 7.000 Liter Heizöl pro Jahr gelegen, was beim gegenwärtigen Preisniveau einer jährlichen Kostenbelastung von rund 4.000 Euro entspricht. Die neue Heizungsanlage hat einschließlich Pelletlager rund 22.000 Euro gekostet. Sie weist eine dem relativ kleinen Gebäude besser angepasste Kesselleistung von 25 kW auf. Zudem liegen die Energiekosten aus Holz um 25 bis 30 Prozent niedriger als bei Erdöl.

Alle vier Wochen Asche leeren

Die Pellets sind in ein Sacksilo mit 5,2 Kubikmeter Inhalt eingelagert, das sich im alten Öllagerraum befindet. Das Fassungsvermögen reicht für ein halbes bis ein dreiviertel Jahr. Aufgrund der baulichen Situation war ein größeres Pelletlager nicht möglich. Im Staubsaugerprinzip werden die Pellets über einen Einfüllstutzen in einen kleinen Vorratsbehälter mit 75 Inhalt gesaugt und gelangen von dort in den Brenner im Inneren des Kessels. Die neue Heizungsanlage ist vollautomatisch und läuft seit Ende September störungsfrei. Neben der routinemäßigen Kontrolle muss lediglich alle vier Wochen die Asche geleert werden.

071107_pellletheizung3.jpgDie neue Anlage wurde von der Firma Heizungs- und Sanitärtechnik Leo Jahn aus Michelsrombach geliefert und installiert. Inhaber Christoph Münkel berichtete von einer seit zwei Jahre steigenden Nachfrage und verwies auf zusätzliche Arbeitsplätze, die in dieser Wachstumsbranche entstehen könnten. Stefan Müller, der für das Energiemanagement bei den Kreisgebäuden zuständig ist, legt großen Wert auf die Qualität der Holzpellets, die von einem Hersteller aus der Region stammen würden. Sehr wichtig sei zum Beispiel der Staubanteil. Schulhausmeister Herbert Kuhnert rechnet mit einem geringeren Wartungsaufwand.

Umwelt praktisch erfahrbar machen

Schulleiter Herbert Witzel freute sich mit den 42 Schwarzbacher Grundschülerinnen und Grundschülern nicht nur über die wohlige Wärme in den Klassenräumen. Das Thema Holz und seine Nutzung lasse sich zudem gut in den Sachkundeunterricht einbauen. Mit dieser Zielsetzung nehme man auch regelmäßig an den Wald-Erleb-
nistagen teil. Für Landrat Bernd Woide ist es eine pädagogische Daueraufgabe, Umwelt gerade im Biosphärenreservat Rhön praktisch erfahrbar zu machen. Ein Beispiel hierfür sei die Darstellung von Wirtschaftskreisläufen bei biologischen Grundstoffen. „Aus Baumrinde werden Holzpellets.“

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