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Sportlich eleganter Mittelklasse-Neuling – IS 220d Lexus

Schönes aus der Autowelt. Der IS 220d ist der erste Lexus, in dem ein Selbstzünder seine Arbeit verrichtet. Damit will die Toyota-Luxustochter vor allem Dieselmodellen aus Deutschland Paroli bieten. Das gelingt in mancherlei Weise. Mit sportlich elegantem Design und luxuriöser Ausstattung kann der kleinste Lexus punkten.

 

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Das Außendesign des IS ist gelungen. Charakteristisch sind die weit hinten angesetzte Frontscheibe und das knackige Bürzel-Heck. Der Mittelklasse-Neuling wird damit ohne Frage für eine sportlich-dynamische Käuferschicht präsentabel. Die Verarbeitung der Karosserie zeigt unternehmenstypisch keine Mängel. Jedoch ist die Kofferraumklappe ziemlich schwer anzuheben, zudem fehlt ein schmutzgeschützter Griff. Dreckige Finger vor allem zur Winterszeit sind vorprogrammiert.

 

Der Innenraum präsentiert sich zunächst ansehnlich, geschmackvoll und gediegen. Bei genauem Hinsehen offenbaren sich jedoch Verarbeitungsmängel wie ungleich eingepasste Lautsprecherabdeckungen. Die wichtigsten Instrumente sind klar und einfach ablesbar. Sekundärfunktionen widmeten die Lexus-Designer offenkundig weniger Aufmerksamkeit. So wurden Schalter recht willkürlich verteilt und auch die Bedienungsknöpfe am Lenkrad sind klein und verwechslungsgefährdet.

 

Drei weitere Punkte können die Lexus-Entwickler auf ihre nächste Optimierungsliste zudem noch setzen. Die Kupplung verlangt ungewöhnlich viel Kraftaufwand, das Angebot an Ablagen ist eher mäßig und die bequemen Vordersitze bieten bei flotter Kurvenfahrt zu wenig Seitenhalt. Das alles samt des eng geschnittenen Innenraums trübt ein wenig das luxuriöse Ambiente.

 

Der Motor zählt derzeit zu den umweltfreundlichsten Selbstzündern -dank der sauberen Abgastechnik mit NOX-Speicherkat. Zudem besticht er durch seine akustische Zurückhaltung. Allerdings ist ihm das Temperament abhanden gekommen. Unterhalb von 2000 Touren fehlen dem Lexus Druck, Dynamik und Durchsetzungsvermögen. Von Elastizität kann im lang übersetzten sechsten Gang keine Rede mehr sein. Entsprechend muss häufig geschaltet werden, was weitaus mehr Spaß bereiten würde, fühlte sich die Schaltung nicht knöchern an. Eine Automatik ist derzeit nicht erhältlich.

 

Beim Fahrverhalten zeigt sich deutlich, dass sich die Entwickler für einen straffen, sportiven Charakter entschieden haben. Gröbere Unebenheiten werden mit einem gewissen Restkomfort absolviert. Erst auf ebener Fahrbahn kehrt Ruhe ein, der Lexus zeigt seine angenehme Seite. Grundsätzlich untersteuernd ausgelegt, liegt der Grenzbereich des Fahrzeugs recht hoch.

 

Elektronische Helfer hält der Lexus für die aktive wie passive Sicherheit in einem umfangreichen Arsenal bereits ab Basisausstattung parat, beispielsweise zehn Airbags für alle Fälle. Für seinen Basispreis bietet der Lexus IS 220d eine gute Serienausstattung. Wer die teurere Sport- oder die Luxury-Line wählt, bekommt außer der optionalen DVD-Navigation eine Vollausstattung mit elektrischen Ledersitzen samt Sitzmemory, Xenonlicht, Einparkhilfe oder Schmankerl wie eine Sportpedalerie in Aluminium. Zugleich darf sich der Luxus-Fan über eine Unart ärgern, mit der Lexus allerdings nicht alleine steht: Lediglich eine Wagenfarbe ist aufpreisfrei. (ddp)

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