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Fledermäuse und ihre Winterquartiere in der Rhön

071120_mausohr.jpgSchönes aus der Rhön. Im Rahmen eines Vortrags stellte Stefan Zaenker, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz Fulda e.V., die aktuellen Kartierungsergebnisse aus den Rhöner Fledermausquartieren im Groenhoff-Haus Wasserkuppe vor. Seit fünf Jahren läuft in Abstimmung mit Naturpark und Biosphärenreservat Hessische Rhön ein Monitoringprogramm, um die Erkenntnisse über die Rhöner Fledermausvorkommen zu vertiefen.

In Hessen sind 21 Fledermausarten heimisch, 12 Arten suchen die Felsenkeller und Bergwerksstollen der Rhön regelmäßig als Winterquartier auf. Seit 2002 werden die Winterquartiere im Rahmen eines Monitoring regelmäßig kontrolliert und die Artenzusammensetzung sowie die Anzahl der überwinternden Fledermäuse festgestellt.
Fledermäuse können die kalte Jahreszeit nur überstehen, wenn sie Energie sparen. Dazu reduzieren die nachtaktiven Insektenfresser ihren Stoffwechsel, senken die Körpertemperatur und halten Winterschlaf.

Jede Störung im Winterquartier kann dazu führen, dass die Fledermaus aufwacht und dabei lebenswichtige Energiereserven verbraucht, was im Extremfall dazu führt, dass stark geschwächte Tiere den Winter nicht überleben. Dies ist auch der Grund dafür, dass die meisten Winterquartiere der Rhön mit fledermausgerechten Vergitterungen oder Türen mit Einflugsschlitz versehen sind.

In der Rhön überwintert regelmäßig das Große Mausohr, die Kleine und die Große Bartfledermaus, die Wasserfledermaus, Zwergfledermaus, Fransenfledermaus, das Braune und das Graue Langohr und als besonders seltene Arten die Breitflügelfledermaus, die Bechsteinfledermaus, die Nordfledermaus und die Mopsfledermaus. Interessant ist dabei, dass im Milseburgtunnel bislang 8 der 12 Arten gefunden wurden.

Neben dem Tunnel werden vier Bergwerkstollen und neun Felsenkeller in das Monitoring, das in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Tierökologie unter Leitung von Dr. Markus Dietz durchgeführt wird, einbezogen. Wichtig für den Bestand der Fledermäuse ist aber nicht nur die Erhaltung der Überwinterungsquartiere. Vielmehr muss der Schutz der Lebensräume (z. B. Erhalt von Altholzbeständen mit Baumhöhlen) das vordringliche Ziel im Biosphärenreservat Rhön
sein.

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