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„Sehen lernen – Malerei von Sieghard Narr“ – Morgen Ausstellungseröffnung in Kleinsassen

071124_narr.jpgSchönes aus Kleinsassen. In der Kunststation Kleinsassen wird morgen um 15.00 Uhr die Ausstellung „Sehen lernen – Malerei von Sieghard Narr“ eröffnet. Sieghard Narr geht es um das bewusste Sehen und das Entdecken von Schönheit im Alltäglichen: der gedeckte Frühstückstisch, die Flaschen auf dem Fensterbrett, das Blumenbeet vor dem Gartenzaun oder sein Hund „Socke“.

All diese Situation geben Motive für seine mal gegenständlichen, mal abstrakten Bilder ab. Sie sind aber auch der Stoff, anhand dessen er seit 2006 ehrenamtlich Kunststunden für Gymnasiasten in Weimar gibt, „Sehstunden“, wie er sie nennt.

Seine eigene Ausbildung nahm der 1938 in Plauen im Vogtland geborene Narr weitgehend selbst in die Hand, sieht man einmal von seiner Zeit als Zeichenschüler bei Werner Schubert-Deister Anfang der 60er Jahre ab. Stattdessen arbeitete der gelernte Tischlermeister von 1965 bis zu seiner Entlassung 1993 als Restaurator für Möbel, als Schnitzer, Maler und Putzer und als Stuck- und Fassadengestalter im Museum Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden.

Darauf folgte eine Phase der Krise, aber auch der Selbstfindung, in der ihn die Beschäftigung mit der Kunst in mancherlei Hinsicht rettete. Skurrile Werke wie „das päpstliche Kondom“, der „Hirnwurm“ und zahlreiche groteske Handpuppen entstanden, aber auch sein Kinderbuch „Summsel, das Marienkäferlein“, das er im Eigenverlag herausbrachte.

Dann begab sich Narr mit seinem Hund auf Wanderschaft durch Thüringen, die für ihn zur Initialzündung wurde und eine regelrechte „Malwut“ zur Folge hatte. Schließlich drückte er 2004/2005 sogar noch einmal die Schulbank und studierte als Pensionär im Alter von 66 Jahren an der Bauhaus Universität in Weimar. Seit dem Jahr 2000 stellt er auch aus.

Fragt man nach den kunstgeschichtlichen Einflüssen, die sich im Schaffen Sieghard Narrs spiegeln und aus denen er seine Formensprache entwickelt, so kommt man an der Malerei Emil Noldes nicht vorbei. Aber auch Lyonel Feininger spielt eine große Rolle.

Anlässlich des 50. Todestages des Künstlers gestaltete Narr eine Skulptur und eine Postkarte, die daran erinnert, dass der junge Feininger am Anfang seiner Karriere, als er noch unbekannt und mittellos war, kleine Thüringer Dörfer und ihre Kirchen malte, Motive, an denen sich auch Sieghard Narr in seiner eigenen Weise versucht hat, wie man auch im Atelier der Kunststation Kleinsassen sehen kann. Hier zeigt Sieghard Narr einen Querschnitt aus seinen neueren Arbeiten.

Die Ausstellung wird am morgigen Sonntag, dem 25. November 2007, um 15:00 Uhr eröffnet. Regelmäßigen Öffnungszeiten der Kunststation und des Cafés: Di – So 13 – 18 Uhr Eintritt: 1,50 €, Kinder und Schüler frei, Führungen nach Vereinbarung.
Weitere Informationen zur Kunststation Kleinsassen unter http://www.kleinsassen.de/

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