95 Jahre Herz-Jesu-Krankenhaus – Ausstellung eröffnet
Schönes aus Fulda. Eine Ausstellung mit historischen Fotoaufnahmen und Erinnerunsstücken des Herz-Jesu-Krankenhauses Fulda ist im Foyer des HJK zu sehen. Die Ausstellung, die anlässlich des 95-jährigen Bestehen des HJK gezeigt wird, ist gestern Abend von Geschäftsführer Alexander Schmidtke, Generaloberin Brunhilde Wehner und Wahlleistungsmanager Wolfram Eckardt, der die Exponate zusammengetragen hat, eröffnet worden.
Fotos (53): Max Colin Heydenreich
Geschäftsführer Alexander Schmidtke richtete den Blick zurück in das Jahr 1912. In diesem Jahr gründeten die Barmherzigen Brüder aus Montabaur das Herz-Jesu-Heim, in dem körperbehinderte junge Männer betreut wurden. Während des Ersten Weltkrieges wurden auch kriegsverletzte Menschen aufgenommen und behandelt. Eine erste Gebäudeerweiterung folgte drei Jahre später mit dem Anbau eines Werkstättengebäudes. Dort arbeiteten bis zu 150 körperbehinderte Menschen in den verschiedensten handwerklichen Berufen.
Die letzten Soldaten wurden 1920 entlassen; danach wurden überwiegend Lungenkranke im Krankenhaus behandelt. Im Jahre 1937 wurde die Einrichtung von den Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul übernommen. In den politischen Wirren der damaligen Zeit wurde das Krankenhaus in der Folgezeit an die Stadt Fulda verkauft und unter dem Namen Günter-Groenhoff-Krankenhaus weitergeführt.
Nach dem Einzug der Alliierten 1945 wurde dem Krankenhaus von der Stadt Fulda wieder der Name Herz-Jesu-Krankenhaus gegeben. Die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul übernahmen ab 1953 mit einem langfristigen Nießbrauchvertrag die Leitung des Krankenhauses. Damals fanden insgesamt 110 Patienten im Krankenhaus Aufnahme. Wegen der damaligen Bettennot unterstützte das Land Hessen einen weiteren Ausbau. Am 16. April 1955 wurde die Einweihung des Krankenhauses vorgenommen, in 30 Patientenzimmern standen damals 200 Betten zur Behandlung der Patienten zur Verfügung.
In den Folgejahren schlossen sich umfangreiche Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen an, die dem Herz-Jesu-Krankenhaus bis zum Beginn der umfassenden Neubauaktivitäten das charakteristische Bild verliehen.
Heute verfügt das Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit überregionalen Schwerpunktaufgaben über insgesamt 256 Betten.
Etwa 500 Mitarbeiter betreuen pro Jahr rund 29.000 Patienten. Im neuen Gesundheitszentrum werden pro Jahr bis zu 120.000 Patientenkontakte erwartet. Im Zeitraum 1951 bis 2007 sind laut Schmidtke über 40.000 Kinder im Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda zur Welt gekommen. Rund 400.000 Patienten seien behandelt worden sein. Das Krankenhaus weise ein Bilanzvolumen von 60 Mio. Euro auf, pro Jahr liege der Umsatz bei 30 Mio. Euro.
In den nächsten Jahren stehen weitere bauliche Veränderungen an. So wird laut Schmidtke voraussichtlich im Dezember 2008 der Bau des zweiten Bettentrakts abgeschlossen sein. Weiterhin sei der Neubau eines dritten und vierten Pflegetraktes für die Erwachsenenpsychiatrie vorgesehen sowie der Neubau einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Standort Gerloser Weg. Die Tagesklinik für die Kinder- und Jugendpsychiatrie wurde bereits im Oktober offiziell eröffnet.
„Menschliche Zuwendung in Kombination mit Freundlichkeit, Geduld und Eingehen auf die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten, stehen im Vordergrund unserer Bemühungen“, so Schmidtke. Diese Zuwendung zeichnete das Krankenhaus unter den Ordensschwestern über Jahrzehnte hinweg aus und diese Ausrichtung soll nach dem Willen der Geschäftsführung weitergetragen werden.
Generaloberin Brunhilde Wehner danke allen Mitarbeitern, die zur positiven Entwicklung des Krankenhauses beigetragen haben. Stadträtin Sybille Herbert überbrachte die Grüße des Oberbürgermeisters sowie des Magistrates.