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Durchwachsene Ergebnisse bei der Apfelernte

071219_apfel.jpgRhön. Während an der Niederelbe und am Bodensee erneut eine Rekordapfelernte eingefahren wurde, rechnete man in der Rhön bereits mit einer deutlich schwächeren Ernte: Nach der Rhöner Rekordapfelernte im vergangenen Jahr waren zwar auch in den hiesigen Breiten einige Sorten wieder stark im Ertrag, die Gesamternte blieb jedoch im erwarteten Rahmen.

„In der Rhön wurden in der abgelaufenen Apfelsaison 40 Prozent des Vorjahresertrags geerntet“, zieht Jürgen H. Krenzer, 1. Vorsitzender der Rhöner Apfelinitiative (RAI) Bilanz. Dies sei angesichts der Tatsache, dass Apfelbäume in der Regel nur in jedem zweiten Jahr voll tragen, ein akzeptables Ergebnis. „Bemerkenswert ist jedoch, dass die Erträge in diesem Jahr besonders sortenabhängig waren“, ergänzt die Geschäftsführerin des Vereins, Maike Pfannmüller.

Vor allem die frühen Sorten, wie „James Grieve, Jakob Fischer und Gravensteiner“ hätten besonders gut getragen, zudem habe aufgrund der milden Temperaturen im Frühjahr die Apfelsaison 2007 bereits Ende August begonnen – etwa 14 Tage vor dem Erntestart des Vorjahres. Teilweise sei bereits Ende Juli zu beobachten gewesen, dass Apfelbäume ihre Früchte abwarfen, erklärt Apfelexperte Krenzer: „Der Baum ist schlau – und trennt sich frühzeitig von allem, was nichts taugt!“ Währenddessen seien bei den späten Sorten wie „Boskoop und Rheinischer Bohnapfel“ teilweise totale Ernteausfälle eingetreten, was sich auch in der Qualität des angelieferten Obstes bemerkbar gemacht habe, denn die letzt genannten späteren Sorten seien qualitativ hochwertiger und somit wichtig für die Herstellung von Apfelsaft und -wein.

Das Fazit der Rhöner Apfelinitiative: Mit dem Rekordergebnis vom Vorjahr und den diesjährigen Erträgen bilde sich ein durchaus akzeptables Mittel, mit dem sowohl die Streuobstwiesenbesitzer wie auch die Keltereien leben können. Und auch bei der Fliedener Kelterei Elm, die noch bis Ende November den Großteil des Rhöner Streuobstes verarbeitete, seien die Tanklager wieder gefüllt.

Sehr erfreulich sei außerdem, dass 172 neue Betriebe mit bio-zertifiziert werden konnten, wie Maike Pfannmüller erklärte. Was man dazu muss, erfahre man bei ihr unter Telefon 06655 980-20. Auch der Trend zum Pflanzen von Apfelbäumen sei ungebrochen: „Seit Beginn des Projekts „1000 Apfelbäume“ im November 2003 wurden bereits 950 vertraglich abgesicherte hochstämmige Apfelbäume gepflanzt“, so die Geschäftsführerin der RAI. Da auch aktuell noch günstiges Pflanzwetter vorherrsche, könnten die ersten 1000 Bäume noch in diesem Jahr erreicht werden. Darunter wohl auch der Apfel des Jahres 2008: der in der Rhön heimische „Pflankenapfel“. Mehr Informationen: www.rhoenapfel.de

Zum Foto: Annahme von Rhöner Öko Streuobstäpfeln an der Annahmestelle Raiffeisenlager in Burghaun durch Mitarbeiter Michael Gramalla.

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