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„Anspruchsvoll & arbeitsmarktnah“: Elektroniker-Verbundausbildung

071220_grumel.jpgFulda. Eine besondere Ausbildung bewährt sich: Die Rede ist von der Verbundausbildung zum Elektroniker (Fachrichtung: Energie- und Gebäudetechnik), die Grümel jetzt zum zweiten Mal anbietet. „Wir freuen uns, dass neben R+S solutions aus Fulda inzwischen drei weitere Partnerbetriebe hinzugekommen sind“, betonen die Grümel-Geschäftsführer Matthias Kraft und Jutta Diel.

Im Verbund aktiv sind nun auch die Elektrofirmen Backes&Scholz (Petersberg), BEM Beikirch (Hosenfeld) und Kerbl (Petersberg). Neben der Beteiligung der Partnerbetriebe aus dem Handwerk freut sich die Grümel-Geschäftsführung über das Engagement der Agentur für Arbeit, vertreten durch Waldemar Dombrowski, Vositzender der Geschäftsführung und dem Amt für Arbeit und Soziales, vertreten durch Ulrich Nesemann, in dem neuen Projekt. Die beiden Behörden sind intensiv in der Verbundausbildung bei der Teilnehmerauswahl, deren Begleitung und der späteren Arbeitsvermittlung mit eingebunden.

„Der erste Durchgang dieser dreieinhalbjährigen, anspruchsvollen Ausbildung war sehr erfolgreich. Von den ursprünglich zehn Startern haben neun die Prüfung abgelegt und sind dann von R+S übernommen worden“, berichtet Kraft. Wie er hervorhebt, ist dieses Verbundkonzept gerade angesichts des derzeitigen Fachkräftemangels attraktiv: „Durch die spezielle Lehrzeit erhalten auch diejenigen jungen Leute eine Chance, die sonst bei Betrieben kaum in die engere Wahl kämen.“

Dies werde gewährleistet, indem man eine arbeitsmarktnahe Ausbildung mit einer intensiven Begleitung der Jugendlichen koppelt. Die Elektroniker-Azubis von Grümel, die auch dort von einem Meister betreut werden, bekommen ihr fach-praktisches Know-how überwiegend in den Partnerbetrieben und lernen außerdem in der Berufschule. Waldemar Dombrowski betont, dass „die Mischung aus dem Zusatzunterricht in Theorie bei Grümel und der Praxiseinsatz in den Betrieben den Erfolg in der Verbundausbildung ausmacht, gerade bei Jugendlichen mit schwächerem Schulabschluss“.

Darüber hinaus bietet Grümel ihnen vor allem Förderunterricht und sozialpädagogische Hilfestellung an. Gerd Röder, Fa. Kerbl: „Eine solche Unterstützung können Firmen nicht leisten. Wir müssen voraussetzen , dass unsere Auszubildenden von Anfang an imstande sind, sich selbst zu organisieren“. Beim Verbundkonzept wird dies nicht erwartet: Junge Menschen, zum Teil mit Migrationshintergrund, erhalten so die Möglichkeit, während der Lehrzeit immer mehr in die Arbeitswelt mit ihren Erfordernissen hineinzuwachsen.

„Finanziert wird das Angebot durch einen Mix aus öffentlichen und privaten Mitteln“, erklären die Grümel-Geschäftsführer und danken allen Beteiligten. Geldgeber sind die Agentur für Arbeit, das Amt für Arbeit und Soziales, das Land Hessen über das Programm „Ausbildung in der Migration“ sowie die vier Partnerbetriebe. „Dieses Konzept, das eine neue Personengruppe in klassische Ausbildungsberufe führen soll, hat Modellcharakter“, unterstreicht Kraft. Es hilft den Jugendlichen mit zum Teil schwächeren Hauptschulabschlüssen, ihre Lehrzeit erfolgreich zu bewältigen.

„Ohne die parallele Unterstützung nach einem individuellen Förderplan wäre bei ihnen mit einer hohen Abbrecherquote zu rechnen“, so der Grümel-Verantwortliche. Dabei stehen beispielsweise EDV-Schulungen, Sprachunterricht für junge Leute mit Migrationshintergrund, besondere Arbeitseinheiten in Mathematik und Physik sowie eine intensive Prüfungsvorbereitung auf dem Programm. Matthias Kraft lobt Motivation und Ausdauer der Azubis: „Sie bringen beim Lernen einen Mehreinsatz, zumal manche unserer Angebote am Wochenende liegen.“

Vor dem Start der dreieinhalb Jahre wurde in einem mehrwöchigen Firmenpraktikum geprüft, ob der dortige Meister und der angehende Azubi menschlich harmonieren. „Auch nach Beginn der Lehrzeit müssen wir flexibel bleiben. Nicht immer passen der Auszubildende und der jeweilige Betrieb zusammen“, sagt Kraft. Er begrüßt, dass es durch die räumliche Verteilung der Partnerunternehmen in gewissem Umfang möglich ist, die jungen Leute wohnortnah zu schulen.
 

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