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Grundschule Burghaun plant weitere Zusatzangebote

Burghaun. „Zwei große Baustellen“, so Schulleiterin Birgit Ludwig-Triesch, „werden die Grundschule Burghaun ab dem Schuljahr 2011/12 beschäftigen: die Einführung der pädagogischen Nachmittagsbetreuung sowie die Einführung des kompetenzorientierten Unterrichts.“ Da trifft es sich gut, dass nach langen witterungsbedingten Verzögerungen eine dritte Baustelle in ihrer Endphase ist: die energetische Sanierung (Vollwärmeschutz) des Gebäudes, die – aus dem Konjunkturpaket finanziert – rund 450.000 Euro gekostet hat. Die Schulleiterin lobt in diesem Zusammenhang die Kontakte zum Schulträger Landkreis Fulda, „dessen Verantwortliche stets gute Ansprechpartner waren und sind“.

Von Anfang an habe Markus Reichel vom zuständigen Fachdienst Gebäudemanagement der Kreisverwaltung das Sanierungsprojekt begleitet und stets ein offenes Ohr für Wünsche und Anregungen gehabt. Verantwortlicher Architekt war Diplom-Ingenieur Edgar Heller aus Gersfeld, dessen Aussage zufolge die Fassade ebenso gedämmt wurde wie das Dach. Zudem wurden das Vordach des Eingangs instand gesetzt, Spenglerarbeiten durchgeführt und verschiedene „markante Farbakzente“ gesetzt. Außerdem seien die Toiletten komplett saniert worden, und auch die Aula wurde einer Modernisierung unterzogen. „Die ist toll geworden“, ergänzt Birgit Ludwig-Triesch.

Die 54-Jährige, die wegen der Vakanz voraussichtlich noch bis zum Beginn des zweiten Schulhalbjahres 2010/11 auch die Geschicke der Matthäus-Grundschule in Steinbach lenkt (wo sie zuvor neun Jahre leitend tätig war), vertritt die Auffassung, „dass Schule ein permanenter Entwicklungsprozess ist“. Der kompetenzorientierte Unterricht biete die Chance, den Kindern Unterstützung zu geben, dass sie mit unterschiedlichen Arbeitsanforderungen besser umgehen könnten, während die Lehrer mit der notwendigen Methodenvielfalt ausgestattet würden.

175 Kinder besuchen derzeit die Grundschule Burghaun, die auch als „Ritter-von-Haune-Schule“ bekannt ist. „Vor zwei Jahren sind wir erstmals unter die 200er-Marke gerutscht“, formuliert die Leiterin. Bezogen auf den Schulentwicklungsplan bedeutet dies, dass man für die kommenden zehn Jahre von einer Zahl „zwischen 160 und 170 Kindern ausgehen kann“. Eine Auswirkung ist jetzt schon spürbar: zum Schuljahresbeginn 2010/11 wurde die Stelle des nach Schenklengsfeld gewechselten Konrektors nicht wieder besetzt; mit der Leitung in Burghaun sind neben Ludwig-Triesch zwei Kolleginnen zu deren Entlastung betraut.

Die 175 Kinder, die vornehmlich aus Burghaun, Gruben, Hünhan sowie dem Kiebitzgrund kommen, werden von neun Lehrkräften unterrichtet, ergänzt durch eine Referendarin und zwei Pädagogen auf Vertretungsbasis. „Unsere Schule kann mit vielen Besonderheiten aufwarten“, so Birgit Ludwig-Triesch, und erwähnt den „sehr gut ausgebauten Computerraum mit 16 PC-Arbeitsplätzen, den ambulanten Sprachheilunterricht, den integrativen Unterricht in drei Klassen, den Schulsanitätskurs gemeinsam mit dem DRK und die gute Zusammenarbeit mit außerschulischen Lernorten“.

Großer Wert wird an der Ritter-von-Haune-Schule auf Bewegung und sportliche Betätigung gelegt, was nicht nur Aktivitäten in der schuleigenen Turnhalle oder auf dem Sportplatz beinhaltet, sondern auch den so genannten „Bewegten Unterricht“. Dies alles zahlt sich aus, belegte man doch beim „Mini-Marathon“ in Fulda den 1. Platz und bei der Mini-Fußball-WM der Fuldaer Zeitung den 4. Rang. Im Zusammenhang mit der Frauenfußball-WM 2011 ist ein Schnupperkurs Mädchenfußball geplant.

Dies auch im Hinblick auf die anfangs erwähnte Umwandlung hin zur Ganztagsschule, die eine pädagogische Nachmittagsbetreuung an vier Tagen bis 16 Uhr vorsieht. Überdurchschnittlich viele Eltern (etwa 110 von 140) hätten sich bei einer Befragung für die Einführung ausgesprochen, „und zwischen 70 und 80 zudem für ein warmes Mittagessen“. Umgesetzt werden soll das Konzept „mit einer zusätzlichen halben Lehrstelle sowie der Option, Fremdangebote nutzen zu können“.

Apropos Eltern: diese seien zum großen Teil sehr engagiert, was sich unter anderem Ende Juni während der sehr erfolgreichen Projektwoche zum Thema „Zirkus“ gezeigt habe. Stützen könne man sich auf den Elternbeirat mit seiner Vorsitzenden Tanja Tiedt, aber auch auf den „sehr regen“ Förderkreis mit Sonja Drews-Ebert an der Spitze. Die Schulleiterin erwähnt aber auch die Vorteile der „kurzen Wege“, beispielsweise zur Gemeindeverwaltung Burghaun, die immer dann zur Stelle sei, wenn Hilfe benötigt werde.

Zwei Dinge sind es schließlich noch, welche die Ritter-von-Haune-Schule auszeichnen: soziales Engagement und Lesefreude. So gibt es eine SOS-Patenschaft zu zwei Kindern in Togo und auf Haiti, für die unter anderem beim Schulflohmarkt und beim Sponsorenlauf gesammelt wird. Zum anderen sind Autorenlesungen Tradition, wie zuletzt jene von „Herrn Bombelmann“ (Wolfgang Lambrecht). Dass sich dies auszahlt, beweist der erste Platz, den die 2c beim bundesweiten „Leseraben-Schreibwettbewerb“ erringen konnte.

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