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Aufnahme unter Kandidaten für Diakonat und Priesteramt durch Weihbischof Diez

Fulda. In seiner Ansprache bei der Eucharistiefeier zur Aufnahme von Kandidaten für Diakonat und Presbyterat am Montag, 14. Januar, in der Krypta des Fuldaer Domes (Bonifatiusgruft) hat Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez diese dazu aufgerufen, sich das große Vorbild des heiligen Bonifatius vor Augen zu stellen und vertrauensvoll ihr „Hier bin ich“ vor Gott zu sprechen. Der Weihbischof verwies auf die Darstellung der Auferstehung des Heiligen aus dem Grabe in der Krypta und nahm Bezug auf die Hände des Heiligen, die deshalb nicht leer seien, „weil er sich selbst ganz hingegeben hat bis zur Hingabe seines Lebens und weiß, daß er alles, was er hat, Gott verdankt.“

Zu Beginn seiner Predigt hatte Diez im Hinblick auf Moses vor dem Dornbusch hervorgehoben, daß am Anfang Gott den Einzelnen beim Namen rufe und dieser dann „Hier bin ich“ antworte. „Das ist eine Botschaft des Judentums und des Christentums von Gott, die von grundlegender Bedeutung ist.“ Gott kennen den Einzelnen bei seinem Namen und in seiner Einzigartigkeit, so auch bei der Admissio, die übersetzt Zulassung heiße, d. h.: „Ich lasse es zu, daß Gott an mir handelt“.

Es sei die Frage, was man brauche, wenn Gott einen beim Namen rufe, worauf ein Wort aus dem Buch Exodus Antwort gebe: „Man soll vor mir nicht mit leeren Händen erscheinen“. Andererseits liebe Gott die leeren Hände, wie es in einem Gedicht von Werner Bergengruen zum Ausdruck komme. Die leeren Hände setzte der Weihbischof sodann zum Hergeben, zum Schenken in Beziehung, das nicht ärmer mache, sondern erfüllend sei.

Wenn die Kandidaten ihr „Hier bin ich“ sprächen und sich selbst hingäben, dann hätten sie keine leeren, sondern empfangende Hände. „Euer ‚Hier bin ich’ hat eine Entsprechung auf der Seite Gottes.“ Denn auch Moses habe von Gott eine Antwort erhalten: „Ich bin der Ich-bin-da“. Wäre man auf sich allein gestellt, so stieße man rasch an die eigenen Grenzen und käme nicht weiter. Doch Gott sei auch für denjenigen der, der für Ihn dasein wolle.

Bei der Admissio komme es indes nicht allein auf die eigene Bereitschaft der Kandidaten, sondern auch auf die Zustimmung der Kirche an, stellte Weihbischof Diez heraus. Als Weihbischof werde er ihren Entschluß im Namen der Kirche entgegennehmen, nachdem sie sich bereit erklärt hätten, die „geistige und geistliche Vorbereitung fortzusetzen“ und einmal „Christus und seiner Kirche in Treue zu dienen“. In aller Öffentlichkeit werde klargestellt, daß die Bereitschaft der Kirche, die Kandidaten in Dienst zunehmen, auf deren Bereitschaft beruhe, den Dienst zu übernehmen.

Diez wünschte den Kandidaten „heilige Leidenschaft“ für ihren Dienst. Damit sei nicht nur eine brennende Leidenschaft, sondern auch eine spürbare Begeisterung gemeint, ebenso wie innere Zuneigung und stille Freude. Da Gottes Ruf das Herz treffe, müsse die Antwort auch aus dem Herzen kommen. Wenn Gottes Geist die Zunge mit „heiliger Leidenschaft“ erfülle, löse sie sich zum Lobpreis Gottes. Die heilige Leidenschaft erfülle die Sinne, so daß sich die „Augen des Herzens“ öffneten und man die Welt und die Mitmenschen im Lichte Gottes sehe, gab der Weihbischof zu bedenken.

Die Ohren öffneten sich für den Anruf Gottes und die Anliegen der Menschen. Dabei brauche es nach der hl. Hildegard von Bingen die „Nase der Unterscheidung“, also die so wichtige Gabe der Unterscheidung der Geister. Die Leidenschaft für Gott lebe aber auch aus dem Geschmack an Gott. Gegen Lustlosigkeit schließlich gebe die heilige Leidenschaft Kraft und Mut zum Leben, „weil sie dem Leben einen tieferen Sinn gibt“.

Im Rahmen der Eucharistiefeier wurden die Theologiestudenten Martin Fischer (Petersberg) und Robert Vukovic (Maintal-Dörnigheim) sowie Anaclet Mukombo Kayuka (Kintobongo, Bistum Kamina, Kongo) unter die Kandidaten für Diakonat und Presbyterat aufgenommen. Ferner wurden sieben Männer unter die Kandidaten für den Ständigen Diakonat aufgenommen. Es sind dies Stefan Bildhäuser (Fulda-Edelzell), Robert Kümmel (Freigericht-Somborn), Zlatko Mihajlov (Baunatal), Rainer Schauberger (Frankfurt), Bernhard Schindler (Petersberg-Margretenhaun), Michael Schuchert (Dermbach) und Stefan Wick (Fulda).

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