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Toller Erfolg für Fuldas Buslotsen – Ann-Katrin Stehle von der Wigbertschule in Hünfeld ist Hessens beste Buslotsin

Hessen. Hessens beste Buslotsinnen und Buslotsen kommen auch dieses Jahr wieder von Schulen aus dem Landkreis Fulda. Die folgenden Plätze belegten:

Platz Marcel Wehner von der „Ulstertalschule“ in Hilders
Platz Susann Regjepi von der „Lichtbergschule“ in Eiterfeld
Platz Julian Schwab von der „Rhönschule“ in Gersfeld
Platz Natalie Stock von der „Wigbertschule“ in Hünfeld

Mit geringem Abstand folgten:

Adam Gilbert von der Ulstertalschule und
Milena Schmidt von der Rhönschule

Die Landesverkehrswacht Hessen hatte zum 5. Buslotsen-Landeswettbewerb nach Lich  einge-laden. Der Wettbewerb fand auf dem Gelände der Bereitschaftspolizeiabteilung  statt. Schirmherrin war die Hessische Kultusministerin Henzler. Die dreizehn besten Buslotsen aus ganz Hessen nahmen an dem Wettbewerb teil. Acht davon kamen von insgesamt vier Schulen aus dem Landkreis Fulda. Buslotsen sorgen ehrenamtlich für die Sicherheit an der Schulbushaltestelle, beim Ein- und Aussteigen und während der Fahrt. Sie schlichten Streit zwischen den Schülern und verhindern durch Ihre Anwesenheit und ihr Auftreten Sachbeschädigungen im Schulbus.

Die „Fuldaer“ Buslotsen wurden begleitet vom Fachlehrer und Buslotsenkoordinator Ralf Urspruch von der Wigbertschule, dem Vorsitzenden der Kreisverkehrswacht, Gerhard Brink, sowie Jürgen Plass, Beisitzer der Kreisverkehrswacht sowie von der Polizeioberkommissarin Simone Kirschbaum, Schulbuskoordinatorin beim Polizeipräsidium Osthessen. Der Landeswettbewerb war keine leichte Aufgabe für die 13 Buslotsen. Er bestand aus einem theoretischen und praktischen Teil. Es ging gleich richtig zur Sache. Jeweils zwei Buslotsen, die sich nicht kannten, erhielten einen Zettel mit der jeweiligen Aufgabe für ihr gemeinsames Rollenspiel. Bei diesem Rollenspiel wurde Verhalten und Geschick bei der Lösung verschiedener Problemsituationen, die im Schulbus auftreten können, nachgespielt und  bewertet.

Ann-Katrin Stehle musste dem später siebtplazierten Maximilian Hofmann aus Mittelhessen klarmachen und ihn beim Einsteigen in den Schulbus dazu bewegen, sich nicht vorzudrängen und andere wartende Schüler dabei wegzuschubsen. Keine leichte Aufgabe, denn Maximilian sah es gar nicht ein, die körperlich Kleineren vorzulassen und sich in der Reihe hinten anzustellen. Ann-Katrin argumentierte souverän und forderte ihn unmissverständlich auf, sich wieder hinten anzustellen. Schulbuslotsen dürfen keine Sanktionen androhen oder gar Gewalt anwenden. Zur Lösung von alltäglichen Situationen in den Schulbussen ist deshalb soziale und kommunikative Kompetenz gefragt. Der Buslotse muss glaubwürdig und überzeugend auftreten und argumentieren, seine Körpersprache muss das Gesprochene unterstützen.

Nach jedem Rollenspiel wurden die beiden Akteure durch eine dreiköpfige Jury  jeweils mit den Punkten 1 bis 7 bewertet. Weitere Elemente des Landeswettbewerbes waren ein Wissenstest, der allgemeine Wissensfragen, aber auch speziell für Buslotsen wichtige Fragen enthielt, ein Reaktionstest sowie ein Teamspiel, bei dem jeweils zwei Lotsen auf einem Paar Sommerski einen Parcours durchlaufen mussten. Nach dem gemeinsamen Mittagessen und vor der Siegerehrung hatten die Buslotsen Gelegenheit zum Erfahrungsaustauch. Sie konnten selbst erlebte Probleme ansprechen und Lösungsstrategien suchen.

„Damit habe ich nie gerechnet!“, sagte Ann-Katrin Stehle spontan.  Der anwesende Buslotsen-Koordinator der Schule Ralf Urspruch freute sich besonders, denn letztes Jahr belegte schon die Buslotsin Cora Schäfer von der Wigbertschule den 2. Platz und er erklärt: „Diese Ergebnisse machen mich stolz und sind für mich ein Beweis für das hohe Engagement und die Professionalität der Schülerinnen und Schüler des Wigbertgymnasiums!“ Joshua Urbanczyk von der Lichtbergschule in Eiterfeld erklärte im Plenum: „Wir müssen überzeugend und vor allem konsequent auftreten, nur dann werden wir auch von den Schülern anerkannt und akzeptiert. Nur dann haben wir die Chance Streitigkeiten zu schlichten!“

Adam Gilbert von der Ulstertalschule war überrascht, dass überall in Hessen ähnliche Probleme auftreten, aber zum Teil unterschiedlich gelöst werden. Auch ein weiteres Vorurteil wurde bei der gemeinsamen Aussprache ausgeräumt. Nicht die Jungs sind die alleinigen Übeltäter, sondern die hessenweite Bewertung ergab: „Mit Mädchen haben wir fast genauso viele Probleme.“ Gerhard Brink, der Verkehrswachtvorsitzende, und Simone Kirschbaum vom Polizeipräsidium Osthessen bewerteten das Ergebnis als gemeinsamen Erfolg aller im Landkreis Fulda tätigen Institutionen, dem Schulverwaltungsamt des Landkreises, den Schulen und dem Polizei-präsidium Osthessen, das für die qualifizierte Ausbildung der Fuldaer Buslotsen sorgt.

Aber vor allem gratulierte der Verkehrswachtsvorsitzende den Buslotsinnen und Buslotsen für ihr professionelles und routiniertes Auftreten beim Wettbewerb. Der Vorsitzende weiter: „Buslotsen sind wie die Schülerlotsen ein unverzichtbarer Baustein in der Schulwegsicherheit geworden, die mithelfen den Schulweg sicher zu machen und dies nicht nur im Schulbus selbst, sondern auch an der Bushaltestelle und beim Ein- und Aussteigen.“ Im Hessenvergleich, ist der Landkreis Fulda wegweisend und Vorreiter in Sachen Buslotsen. Mehr als die Hälfte aller in Hessen tätigen Buslotsen kommen aus dem Landkreis Fulda. Hier sind mehr als 500 Buslotsen tagtäglich im Einsatz. Ein stolzes Ergebnis.

Die Siegerehrung nahmen Klaus Ruppelt, Präsident der Landesverkehrswacht Hessen e.V. vor. Jeder teilnehmende Buslotse erhielt eine Urkunde und ein Präsent. Die ersten drei Sieger bekamen zusätzlich einen Geldpreis überreicht. Klaus Ruppelt erklärte sichtlich stolz: „Hessen ist bisher das einzige Bundesland,  in dem ein Buslotsenlandeswettbewerb stattfindet! Wir wollen neben dem Erfahrungsaustausch der Buslotsen auch ein Gemeinschaftsgefühl herstellen, die Lotsen landesweit motivieren und gleichzeitig Danke sagen für ihren Dienst an der Gemeinschaft.“

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