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Gedenkveranstaltung zur „Reichskristallnacht“ in Burghaun

Burghaun. Am 10. November 2010 erinnerte die Marktgemeinde Burghaun in einer Gedenkveranstaltung im Schlosshof der sogenannten Reichskristallnacht. Bürgermeister Alexander Hohmann zitierte in seiner Ansprache den ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler Der 09. November 1938, der Tag der „Reichskristallnacht“, symbolisiere den vorläufigen moralischen Tiefpunkt und den schleichenden Zerfall der Zivilgesellschaft. Er betonte, dass auch in Zukunft der 09. und 10. November 1938 in der Erinnerung der Menschen eine große Rolle spielen sollte, denn Unrecht verjähre nie. Allerdings werde es immer schwieriger Zeitzeugen zu finden, die ihre Erinnerungen an dieses schwarze Kapitel der deutschen Geschichte mit den Menschen teilen könnten.

Das neue Projekt „Stolpersteine“ von Elisabeth Sternberg-Siebert könne die Grundlage dafür sein, sich auch heute noch mit dem Progrom und dem Völkermord an den europäischen Juden auseinanderzusetzen. Ebenso helfe es, das gesichtslose Schicksal Hunderttausender in die Lebensgeschichte einzelner Menschen und in die heimische Lebenswelt zu übersetzen.

„In der Aufarbeitung unserer Geschichte sind wir in den vergangenen 72 Jahren ein großes Stück weiter gekommen, dennoch sei es wichtig nicht nachzulassen uns an Andere zu erinnern. Die Verfolgung und Ermordung einer ganzen Gemeinschaft darf sich in Deutschland und in der Welt nie wiederholen“ so Bürgermeister Hohmann. In Burghaun genauso wie in den Nachbarkommunen, in Hessen und in ganz Deutschland müssten alle ganz genau hinschauen wenn wieder Neonazis durch die Innenstädte marschieren wollten. „Dann ist es an uns Nein zu sagen, denn das ist die eigentliche Lehre, die wir aus den Novemberprogromen ziehen sollten“, so Bürgermeister Hohmann abschließend.

Anschließend stellte Elisabeth Sternberg-Siebert den Zuhörern das Stolperstein-Projekt vor, welches ab dem Jahr 2011 in Burghaun zur Umsetzung kommen soll. Sie erläuterte die Motivation, Hintergründe und die konkrete Ausführung und bat um Spenden für das Projekt.

Zur Erinnerung an die Zerstörung der Synagoge in Burghaun am 10. November 1939 legte Alexander Hohmann gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der Gemeindevertretung Herbert Heimroth an der Gedenktafel im Eingang zum Schlosshof einen Kranz nieder.

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