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Agentur für Arbeit setzt auf Prävention und Integration

Fulda. Dass die Agentur für Arbeit nicht ausschließlich nur für Arbeitlose zuständig ist sondern auch Unternehmen und deren Mitarbeitern weiterhilft, dass hoben jetzt Arbeitsagenturchef Waldemar Dombrowski und Kurt Neubert, Teamleiter der Agentur, deutlich hervor. Rund eine halbe Million Euro fließen alleine in diesem Jahr an Unternehmen, die in die Weiterbildung von Geringqualifizierten und älteren Beschäftigten investieren.

„WeGebAU“ lautet die Kurzformel des Programms, das besonders auf Prävention und Integration setzt. Dabei sollen Menschen, die in einer Beschäftigung sind, Weiterbildung erhalten, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden. „Gerade in dieser Gruppe“, so verdeutlichte Dombrowski, „ ist das Risiko, arbeitslos zu werden, fünf-  bis sechsmal höher als in anderen Berufsgruppen.“ Anlässlich eines Pressegesprächs informierten die Agentur für Arbeit über die vielfältigen Möglichkeiten, das Programm zu nutzen.

Dazu stellten die Bildungsträger, Mechthild Bleuel von der inlingua Sprachschule, Dr. Lothar Jordan für die Private Handelsschule Herrmann und Harald Hahner vom BBZ Educationcenter ihre Angebote vor. Diese Bildungsträger sind allesamt zertifiziert und ebenso die Maßnahmen, die sie speziell für dieses Programm anbieten. 

Dass sich die Agentur für Arbeit hier erstmals in zukunftsweisender Form einbringe, unterstrich vom Arbeitgeberverband Osthessen Manfred Baumann: „Demographisch wird uns gerade der Facharbeitermangel zukünftig über Jahre beschäftigen. Wer sich jetzt nicht darum kümmert, wird das Nachsehen haben.“ Für Baumann ein überaus lobenswerter Ansatz, dass die Agentur für Arbeit in die Prävention investiere.

„Der Bedarf ist da und sehr groß, doch die Unternehmen sind noch viel zu wenig über diese neuen Möglichkeiten informiert“ weiß Mechthild Bleuel von der inlingua Sprachschule.  „Wir beraten die Unternehmen vor Ort, wir unterstützen bei der Antragsformulierung – es fehlt lediglich die Beteiligung der Unternehmen.“ Dies kann auch Harald Hahner vom BBZ Educationcenter bestätigen.

„Die Unternehmen können einfach nicht glauben, dass die Agentur für Arbeit ein Programm für die Weiterbildung von Beschäftigten anbietet und nicht ausschließlich für Arbeitslose.“ Aufklärung ist also angesagt und eben dies möchte auch Manfred Baumann unterstützen. „Wir werden ein Rundschreiben an unsere Mitglieder formulieren, um nochmals auf diese einmalige Chance aufmerksam zu machen.“

Bei Geringqualifizierten unter 45 Jahren, das sind Mitarbeiter, die keinen Berufsabschluss haben oder länger als vier Jahre nicht mehr in ihrem erlernten Beruf gearbeitet haben, zahlt die Agentur einen Zuschuss zum Arbeitsentgelt. 50 Prozent könnten dies im Höchstfall sein, erläutert von der Agentur für Arbeit, Kurt Neubert, „100 Prozent, wenn die Fortbildung außerhalb des Betriebes stattfindet.“

Auch Beschäftigte über 45 Jahre können einen Zuschuss erhalten, allerdings darf der Betrieb dann nicht mehr als 250 Mitarbeiter beschäftigen. Hört sich kompliziert an, ist es jedoch nicht, betont Mechthild Bleuel: „Und wo trotzdem Fragen auftauchen, die Bildungsträger helfen gerne weiter, denn wir sind in diesem Thema fit.“

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