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AWO verleiht Zertifikate an 22 Absolventen der Ehrenamtsschulung

080216_ehrenamtsschulung.jpgFulda. 22 Männer und Frauen hatten sich im September letzten Jahres auf die Anzeige der Arbeiterwohlfahrt „Schulung zum ehrenamtlichen Betreuer“ gemeldet. Alle 22 blieben dabei und konnten gestern im Rahmen einer kleinen Feierstunde ihre Zertifikate über eine erfolgreiche Teilnahme entgegennehmen.

Bis dahin hatten sie immer im 2-wöchentlichen Abstand an einer Abendschulung in den Räumen der Arbeiterwohlfahrt in der Langenbrückenstraße 14 teilgenommen und die Aufgabenfelder eines Betreuers, also die Gesundheitssorge, die Aufenthaltssorge und die Vermögenssorge für einen anderen Menschen kennengelernt. Bei jedem neuen Schulungstermin hatten sie sich dabei mit neuen Inhalten auseinandersetzen müssen.

„Das Feld der ehrenamtlichen Betreuung ist ja so vielfältig“, so Kathleen Kissmann, Leiterin der von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Betreuungsvereine Hessen und dem Land Hessen initiierten Schulung. „Wir haben daher zu jedem Thema einen anderen Referenten eingeladen, alles Spezialisten auf ihrem Gebiet.“ So referierte z.B. Dr. Klitsch, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie mit eigener Praxis in Fulda, über Krankheitsbilder wie Demenz und die Sozialpädagogin, Anita Mader, erklärte den angehenden Betreuern geistige Behinderungen in ihren verschiedenen Abstufungen.

Aber auch die gesetzlichen Grundlagen eines Betreuungsverhältnisses, die Rechte und Pflichten eines Betreuers, Sozialleistungen, Vorsorgemöglichkeiten wie z.B. eine Patientenverfügung und vieles mehr wurden im Rahmen der Schulung diskutiert. So beschrieb z.B. Helmut Blum, Diplom Rechtspfleger und Vorsitzender des Vereins „Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen“ seinen aufmerksamen Zuhörern den Gang durch die Institutionen, der auch zum Aufgabenbereich des Betreuers gehört, und referierte über das „persönliche Budget“, eine neue Form der Leistungserbringung für Menschen mit Behinderungen, die seit 1.1.2008 in Kraft getreten ist.

Dass dennoch nicht alles, was an Aufgaben auf einen zukommt, wenn man einen anderen Menschen betreut, abschließend in der Schulung geklärt werden konnte, versteht sich von selbst. Die meisten Fragen ergeben sich erst im praktischen Handeln. Daher werden die frischgebackenen Betreuer auch weiter von der Arbeiterwohlfahrt begleitet. Sie finden dort z.B. in Martina Schuchert, die auch die Schulung mitorganisiert hat, immer einen Ansprechpartner für ihre Fragen und Probleme und Unterstützung bei besonderen Herausforderungen, wobei die wirklich schweren Fälle nach wie vor den hauptamtlichen Betreuern zugewiesen werden.

„Man darf Ehrenamtliche auch nicht überfordern“, so Edith Becker, die Geschäftsführerin der AWO Fulda, „wichtig ist, dass sie gut vorbereitet und dann nicht allein gelassen werden.“ Dass diese Botschaft bei den Teilnehmern angekommen ist, konnte man bei der Verleihung der Urkunden sehen und hören. Voller Elan wollen sie sich an ihre ersten Fälle wagen. Wie groß der Bedarf an qualifizierten ehrenamtlichen Betreuern ist, zeigt die Tatsache, dass einer der Absolventen bereits kurz vor der Aushändigung der Urkunden die Zuteilung des Gerichts in Händen hielt. Er freut sich schon auf seine Aufgabe: „Ich bin jetzt in Rente und ich wollte was Sinnvolleres tun, als nur Rasenplatten neu verlegen.“

Nähere Infos zur nächsten Schulung und zum Ehrenamt gibt es in der Geschäftsstelle der AWO Fulda, in der Langebrückenstraße 14, telefonisch unter: 0661 – 480 045-0, Email: info@awo-fulda.de, Langebrückenstraße 14, oder im Internet: www.awo-fulda.de.

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