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Über 13 000 Besucher informierten sich auf der Bildungsmesse

080216_bildungsmesse.jpgFulda. Es wurde gehämmert, bebohrt gefeilt und vor allem gefragt und geantwortet: Über 13 000 meist junge Besucher und damit mehr als 2006 nutzten am 15. und 16. Februar die Gelegenheit, sich auf der Bildungsmesse im Kongresszentum Fulda umfassend über alle Fragen rund um Aus- und Weiterbildung zu informieren.

Unter dem Motto „Informationen aus erster Hand“ stellten 120 Aussteller auf 4500 Quadratmetern zahlreiche Berufe, Bildungsgänge und Weiterbildungsmöglichkeiten in Osthessen vor. Mit der Resonanz haben die Veranstalter – die Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda gemeinsam mit der Agentur für Arbeit, dem Amt für Arbeit und Soziales und der Kreishandwerkerschaft Fulda – nach eigenen Angaben ihr gestecktes Ziel voll und ganz erreicht.

„Die Bildungsmesse hat sich als fester Bestandteil in der Messelandschaft Fuldas etabliert“, kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schunck die hohen Besucherzahlen. Geschäftsführer, Auszubildende, Ausbilder und Entscheidungsträger mit Personalverantwortung informierten sich aus erster Hand über Ausbildungsberufe, Meisterlehrgänge, Aufstiegsfortbildungen, Sprach- und Computerkurse. Berufsschulen und Bildungsträger rundeten das breite Angebot ab.

Viele Aussteller waren bereits zum siebten Mal mit von der Partie. Schunck unterstrich in diesem Zusammenhang das große Engagement der Unternehmen, das er gleichzeitig als klares Bekenntnis zum Standort Osthessen wertete: „Bildung ist auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels eine Investition in die Zukunft. Das haben Aussteller und Besucher erkannt.“

Auch unter optischen Gesichtspunkten war die Messe im neuen Kongresszentrum wieder rundum gelungen. Die Unternehmen haben sehr viel Zeit, Aufwand, Mühe und Ideen investiert. Zahlreiche Mitmachaktionen wie Tischtennis, Autorennen oder Showkochen kamen bei den Besuchern bestens an. „Die große Mühe hat sich gelohnt, und zahlreiche Geschäftsführer haben es sich nicht nehmen lassen, die Bildungsmesse persönlich zu besuchen. Auch das zeigt, Bildung ist mittlerweile zur Chefsache geworden“, unterstrich Schunck.

Die Vorarbeit in den Schulen sei ein entscheidender Faktor dafür, welchen Nutzen die Jugendlichen aus dem Besuch der Messe ziehen könnten. „Die Schülerinnen und Schüler müssen gezielt vorbereitet werden“, betonte der IHK-Hauptgeschäftsführer und dankte den Lehrern für ihre gute Arbeit. „Denn an beiden Messetagen wurden durchgängig interessierte Fragen gestellt.“

Eine Einschätzung, die auch Herbert Büttner, Pressesprecher der Kreishandwerkerschaft Fulda, teilte. „Die Schülerinnen und Schüler waren deutlich besser vorbereitet. Es gab wesentlich mehr Fachgespräche als 2006 und es waren deutlich weniger Give-away-Sammler unterwegs. Positiv aufgefallen sei auch das Interesse an ausgefallenen Berufen wie Steinmetz oder Baumaschinenführer. Büttner hofft, dass sich künftig noch mehr Firmen als Aussteller an der Bildungsmesse beteiligen, um die Vielfalt der Möglichkeiten abzubilden. Und die Chancen stehen gut, denn, „… die Unternehmen werden kommen, weil die Schülerzahlen sinken.“

„Auch nach der offiziellen Anwesenheitspflicht am Freitag waren noch viele Jugendliche vor Ort und erkundigten sich mit großem Interesse. Hier fand ein echter Austausch statt“, stellte Ulrich Nesemann vom Amt für Arbeit und Soziales fest. „Es war deutlich erkennbar, dass die Betriebe ein großes Interesse daran haben, Jugendliche zu gewinnen und die Jugendlichen wiederum sehr interessiert waren, sich über die Möglichkeiten des Ausbildungsmarktes zu informieren.“

„Mit entscheidend für den enormen Erfolg der Bildungsmesse war sicherlich das Gefühl, ‚Ihr habt in der Region eine Zukunft! Wir brauchen euch und freuen uns auf euch!’, das die Bildungsmesse den Jugendlichen vermittelte“, stellt Waldemar Dombrowski am Ende der Messe fest: „Eine Botschaft, die unsere Mitarbeiter von morgen heute schon motiviert“, ist der Chef der Agentur für Arbeit in Fulda überzeugt.

„Aussteller und Besucher waren mit der Organisation und dem Verlauf der siebten Bildungsmesse sehr zufrieden und das Umfeld wurde als ausgesprochen ansprechend bewertet“, erklärte Armin Gerbeth, Leiter der Abteilung Berufsbildung bei der Industrie- und Handelskammer und federführend für die Organisation verantwortlich. „Die Jugendlichen haben diese Informationsplattform wieder sehr gut angenommen und einen ersten Eindruck von der Berufswelt gewonnen.“ Darüber hinaus machte sich die Erfahrung der vergangenen Messen bezahlt: „Wir haben aus jeder Bildungsmesse gelernt und mittlerweile ein sehr hohes Niveau erreicht“, resümiert Gerbeth.

Einen sehr bitteren Wehrmutstropfen gibt es allerdings in der guten Bilanz. „Einige wenige Jugendliche, haben sich auf der Messe leider völlig daneben benommen“, so Armin Gerbeth. Sie warfen von der Galerie aus Bananenschalen auf die Ausstellungsstände, verschmierten mit Edding-Stiften die Toiletten und zerdrückten Permanenttintepatronen auf dem Boden. „Diese jungen Leute haben den Sinn der Messe nicht erkannt und werden mit diesem negativen Sozialverhalten sicher keine Ausbildungsstelle finden.“

Doch nach der Messe ist vor der Messe: Bereits heute liegen 15 Anmeldungen von Ausstellern für die nächste Bildungsmesse im 2010 vor. Ein verheißungsvoller Auftakt.

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