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Ausbildungsbegleitende Hilfen unterstützen Auszubildende, wenn es in der Berufsschule nicht klappt

Fulda. Geschafft! Sabrina Arnold hat die Prüfung zur Bürokauffrau bestanden. Aus einer Fünf in Buchführung ist innerhalb eines halben Jahres eine Zwei geworden. Und auch die restlichen Noten können sich sehen lassen. „Ohne Ausbildungsbegleitende Hilfen hätte ich das nicht durchgestanden“, weiß die 23-Jährige. Seit einer Leukämieerkrankung und anschließender Chemotherapie leidet die Petersbergerin an einer Lernschwäche. Ihre Merkfähigkeit ist beeinträchtigt. Einmal war sie schon durch die Abschlussprüfung gefallen. Dass die junge Frau seitdem im BBZ Fulda Hilfestellung beim Lernen bekam, hat sie ihrem Berufsberater in der Agentur für Arbeit Fulda, Wolfgang Möller, zu verdanken. Er erkannte das Potential Sabrina Arnolds und riet ihr zur Teilnahme an Ausbildungsbegleitenden Hilfen (AbH) im BBZ Fulda.

AbH setzen an, wenn der Prüfungsabschluss eines Auszubildenden gefährdet ist bzw. wenn die Leistungen in prüfungsrelevanten Fächern nicht ausreichend sind. Inhalte sind: Stütz- und Förderunterricht, Prüfungsvorbereitung, Hilfen bei Hausaufgaben und Führen des Berichtsheftes sowie sozialpädagogische Betreuung. Der Unterricht findet außerhalb der Arbeits- und Berufsschulzeit statt, die gesamten Kosten trägt die Arbeitsagentur Fulda. Die Agentur kann 189 Teilnehmerplätze jährlich fördern. Nahezu alle teilnehmenden Auszubildenden in der AbH sind erfolgreich.

Ob Rechnungswesen, Buchführung, Kosten- und Leistungsrechnung – „Ich habe unter Anleitung der Lehrkräfte im BBZ alles so lange wiederholt, bis es sich ins Gehirn eingebrannt hat“, beschreibt die Bürokauffrau, die mehrmals in der Woche nachmittags ins BBZ kam, um zu lernen. Dies hält auch Markus so, der eine Ausbildung zum Industriemechaniker absolviert und kurz vor der Abschlussprüfung Teil I steht. Nach seinem Arbeitstag oder der Berufsschule fährt er ins BBZ, wo er sich jeweils drei Stunden lang gezielt auf die Prüfung vorbereitet. Dort befasst er sich viel mit technischer Mathematik und beantwortet Fragen wie: „Wie viel Kraft benötigt eine Pneumatikanlage, um ein Teil festzuspannen?“ „Wie hoch muss die Drehzahl des Bohrers sein, um in ein Metallstück zu bohren?“ – Vor einem Jahr waren das noch böhmische Dörfer für den jungen Mann aus Burghaun.

Nun „geht Mathe ganz gut“, den Prüfungen sieht er eben-so wie seine AbH-Lehrkraft Eugen Krause-Kretschmer zuversichtlich entgegen. „Wir haben das schon ganz gut hingekriegt“, freut er sich. Wie seine Kollegin Dagmar Weber, ist er überzeugt: „Je früher bei Problemen in der Berufsschule die Ausbildungsbegleitenden Hilfen in Anspruch genommen werden, desto besser ist es.“ Vorbildlich war da der Ausbildungsbetrieb von Markus. Hier merkte man recht schnell, dass es in der Berufsschule nicht klappte und der Lehrling war auch gleich damit einverstanden, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

„Klar kann es ganz schön nervig sein, wenn man mehrmals in der Woche hier büffelt. Aber man merkt schnell, wie man Fortschritte macht, und das motiviert“, sind sich die beiden AbH-Absolventen Sabrina Arnold und Markus einig, die sich nach den Prüfungen wieder ihren Hobbys widmen können: Die junge Frau spielt Fußball beim SV Wölf, Markus wird man dann wieder mehr beim Rumbasteln an seinem Auto sehen.

Informationen zu Ausbildungsbegleitenden Hilfen

Voraussetzungen: Teilnehmen können Jugendliche, die für einen erfolgreichen Ausbildungsab-schluss zusätzliche Hilfe benötigen.

Benötigte Unterlagen zur Anmeldung in der Agentur für Arbeit:

  • Ausbildungs- bzw. EQ-Vertrag
  • aktuelles Berufsschulzeugnis
  • Abschluss-Zeugnis der letzten Schule
  • Lebenslauf

Inhalte:

  • Nachhilfe in Theorie und Praxis
  • Vorbereitung auf Klassenarbeiten und Prüfungen
  • Nachhilfe in Deutsch
  • Unterstützung bei Alltagsproblemen
  • Vermittelnde Gespräche mit Ausbildern, Lehrkräften und Eltern

Dauer:

  • für die Zeit der Ausbildung ab dem Tag an dem die Hilfe beantragt wird

Plätze: 189

Kontakt

Berufsberatung der Agentur für Arbeit Fulda
Servicenummer: 01801 – 555 111*
*Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreis höchstens 42 ct/min

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